Bin-Jip – Leere Häuser

Südkoreanischer Spielfilm von Kim Ki-duk (2004)
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Film
Titel Bin-Jip - Leere Häuser
Originaltitel 빈집 (korean. Bin-jip)
Produktionsland Süd-Korea
Originalsprache Koreanisch
Erscheinungsjahre 2004
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Kim Ki-duk
Drehbuch Kim Ki-duk
Produktion Kim Ki-duk Film,
Cineclick Asia
Musik Slvian
Kamera Jang Seong-back
Schnitt -
Besetzung
Lee Seung-yeon: Sun-hwa

Lee Hyun-kyoon: Tae-suk (als Hee Jae)
Kwon Hyuk-ho: Min-gyu (Ehemann)
Ju Jin-mo: Inspektor Cho
Choi Jeong-ho: Wärter

Bin-Jip (korean. 빈집, Bin-jip, dt. leere Häuser) ist ein koreanischer Spielfilm unter der Regie von Kim Ki-duk.

Eine Besonderheit dieses poetischen Liebesfilms ist, dass der Protagonist während des ganzen Films stumm bleibt. Und selbst Lee Hyun-kyoon spricht lediglich gegen Ende des Films einen Satz („Ich liebe dich.“) Ansonsten überlässt es der Regisseur den Bildern oder anderen Akteuren dem Zuschauer die Handlung zu übermitteln.

Deutsche TV-Premiere des Filmes war am 8. November 2007 bei ARD unter dem Titel Bin-Jip - Der Schattenmann.

Handlung

Der Protagonist Tae-suk (gespielt von Jae Hee) lässt sich auf seinem BMW-Motorrad durch die Stadt treiben. Er bricht per Lockpicking in verschiedene Wohnungen ein, deren Eigentümer vorübergehend verreist sind. Als Indikator benutzt er Pizzaflyer: Sind sie lange nach dem Anbringen noch unangetastet, ist er sicher, dass keiner zu Hause ist. Dann lässt er sich dort nieder, isst, schläft und geht wieder, allerdings nicht ohne vorher die Kleider des Besitzers gewaschen, die Wohnung geputzt und defektes Equipment repariert zu haben. Der Sonderling stiehlt nie etwas, sondern verschwindet stets nach einigen Tagen wieder unbemerkt. Doch eines Tages bricht er in das Haus von Sun-hwa (gespielt von Lee Seung-yun) ein, die mit einem reichen Geschäftsmann verheiratet und Opfer von häuslicher Gewalt ist. Diese schließt sich Tae-suk nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann an und folgt ihm bei seiner Reise durch die Stadt, die kein wirkliches Ziel zu haben scheint.

So leben beide in stillem Einverständnis miteinander, aus dem sich innige Zuneigung zu entwickeln scheint. Sun-hwa begleitet Tae-suk fortan und dringt zusammen mit ihm in Häuser und Wohnungen ein. Eines Tages jedoch erreichen sie eine Wohnung, in der sie einen toten alten Mann auffinden. Anschließend beerdigen Tae-suk und Sun-hwa diesen in respektvoller Weise. Doch als dessen Sohn mit seiner Frau bei der Wohnung erscheinen und die beiden dort auffinden, ruft dieser sofort die Polizei. Von dieser wird Tae-suk als vermeintlicher Mörder festgenommen. Während der Vernehmungen spricht Tae-suk weiterhin kein Wort, was den zuständigen Komissar zusätzlich in Rage versetzt. Dennoch stellt sich rasch heraus, dass der alte Mann nicht ermordet wurde, sondern an Lungenkrebs starb. Dummerweise lautet die Anklage dennoch auf Entführung (von Sun-hwa, deren sie misshandelnder Mann sie vermisst meldete), sowie Einbruch und unsachgemäße Beseitigung einer Leiche.

Sun-hwa muss zu ihrem Ehemann zurückkehren. Sein Verhalten im Gefängnis ist eigenartig: Er lernt, sich im Schatten des Wärters zu bewegen, immer hinter ihm zu sein, so dass dieser ihn nicht sehen kann. Durch diese Unannehmlichkeiten wird er aus dem Gefängnis entlassen. Zunächst stattet er allen Häusern und Wohnungen, die er zusammen mit Sun-hwa bereist hat, einen Besuch ab, bei der er weiterhin diese Technik anwendet und so quasi unbemerkt von den anwesenden Personen dort verweilt.

Schließlich kehrt er zu Sun-hwas Haus zurück. Dort entsteht eine Dreiecks-Beziehung (deswegen trägt der Film in vielen Ländern den Titel 3-iron), die der Ehemann lediglich erahnt, da Tae-suk dieselbe Technik in dessen Haus anwendet und nur von Sun-hwa gesehen werden kann, die nun, in ihrer aufrichtigen Liebe zu Tae-suk wieder aufblüht.

Der Film endet letztlich mit den Worten „Es ist schwer zu sagen, ob die Welt, in der wir leben, die Realität ist oder ein Traum.“

Sonstiges

  • Ein zentraler Bestandteil des Films ist Golf; es kommt als Sport ebenso wie als Waffe vor. Tae-suk macht zu Beginn des Films den Ehemann von Sun-hwa mit gezielt zugespielten Golfbällen kampfunfähig. Nach dem Gefängnisaufenthalt rächt sich dieser in gleicher Weise. Dazwischen trainiert Tae-suk mit einem Golfball, den er mit einer Schnur an Bäumen festbindet und mit einem Golfschläger schlägt. Als sich der Ball von der Schnur löst, wird dadurch ein Beifahrer eines vorbeifahrenden Autos getötet. Der Titel 3-iron steht deshalb nicht nur für die Dreiecksgeschichte am Ende des Films, sondern auch für den Golfschläger.

Auszeichnungen