Louis Pio
Louis Albert François Pio (* 14. Dezember 1841 in Roskilde; † 27. Juni 1894 in Chicago) gilt als Gründer der Arbeiterbewegung in Dänemark.

Der Kapitänssohn Louis Pio arbeitete nach seinem Abitur als Lehrer. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 war er Offizier. 1870/71 arbeitete er bei der dänischen Post.
1871 war er Herausgeber der Wochenzeitung Socialisten („der Sozialist“), die ab 1872 als Tageszeitung erschien. 1871 gründete er zusammen mit seinem Cousin Harald Brix und Paul Geleff die dänische sozialdemokratische Partei unter dem Namen Den internationale Arbejderforening for Danmark („die internationale Arbeiterassoziation für Dänemark“).
Am 4. Mai 1872 wurde Pio verhaftet, als er eine verbotene Arbeiterversammlung zum 5. Mai nicht absagen wollte. Diese Ereignisse sollten als „Slaget på Fælleden“ (Schlacht auf der Allmende) in die Geschichte eingehen. 1873 wurde Pio zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, doch in letzter Instanz wurde die Strafe vom Höchsten Gericht auf fünf Jahre herab gesetzt. 1875 wurde Pio wegen seines bedrohlichen Gesundheitszustandes begnadigt.
Im selben Jahr wurde er Herausgeber der Zeitung Social-Demokraten, die 1874 den Socialisten ablöste. 1876-77 war Pio Parteivorsitzender der Sozialdemokraten.
1877 erhielt er von der Polizei 10.000 Kronen, um in die USA auszuwandern. Dies wurde damals allgemein als eine Kombination aus Drohungen und Bestechung angesehen, damit Pio aus der dänischen Politik verschwindet.
In den USA versuchte er glücklos eine sozialistische Landkommune in Kansas zu errichten. Danach verdingte er sich als Jobber und Journalist. Er starb 1894 an Typhus.
Literatur
- Benito Scocozza und Grethe Jensen: Politikens Etbinds Danmarkshistorie. 3. Ausgabe, Politikens Forlag 2005. S. 513
Weblinks
- Über Louis Pio (Dänisch)