Bonner Burschenschaft Frankonia

schlagende Studentenverbindung in Bonn
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Die Bonner Burschenschaft Frankonia ist eine Studentenverbindung in Bonn.

Allgemeines

Farben: weiß-rot-gold in goldener Einfassung
Mütze: weiß - mit rot-goldenem Mützensteg ("Bonner Teller")
Wahlspruch: "Freiheit, Ehre, Vaterland".
Gründung: 11. Dezember 1845 in Bonn als Burschenschaft

Besonderes

Anders als viele andere Verbindungen kennt die Bonner Burschenschaft Frankonia kein Fuchsenband und hat dementsprechend keinen offiziersähnlichen "Fuchsmajor", sondern einen "Fuchskränzchenführer".

Typisch für die Bonner Franken sind außerdem:

  • die Bezeichnung "Franke" statt "Frankone" seit den 1880er Jahren
  • die Anrede "Frankenbruder" statt "Bundesbruder"
  • die Bezeichnung "Frankenschwester" für die Witwen ihrer Mitglieder
  • der Verzicht auf Bierzipfel
  • der achtzeilige Leibvers, der vom Leibburschen auf die Eigenheiten seines Leibfuchsen gedichtet und zum (frankenintern gefeierten) alljährlichen Stiftungstag gesungen wird.

Ausrichtung in der Deutschen Burschenschaft

Die Burschenschaft Frankonia Bonn ist pflichtschlagend (zwei Pflichtmensuren) und Mitglied in der Deutschen Burschenschaft. Als "weiße" Burschenschaft legt sie besonderes Augenmerk auf ihr korporatives Zusammenleben und gesellschaftliche Umgangsformen. Seit ihrem Bestehen setzt sich für die Eigenständigkeit der Einzelbünder in der Deutschen Burschenschaft ein.

Frankonia ist Mitglied im Ring Weißer Burschenschaften, dem daneben noch die Burschenschaften Germania Königsberg zu Hamburg, Obotritia Rostock, Normannia Leipzig und Normannia Leipzig zu Marburg angehören. Seit 2006 besteht zwischen den Activitates der Burschenschaften Germania Königsberg zu Hamburg und Frankonia Bonn ein offizielles Freundschaftsverhältnis.

Der Bonner Burschenschaft Frankonia gehören Studenten aus Bonn und Köln aller Fachrichtungen an.

Geschichte

Die Bonner Burschenschaft Frankonia wurde am 11. Dezember 1845 von zwölf Studenten gegründet, ihr erster Sprecher war Bernhard von Gudden. Sie war eine Abspaltung der allgemeinen Burschenschaft Fridericia; die Gründer der Frankonia fürchteten, dass die persönlichen Eigenschaften der Studenten in einer zu großen Allgemeinheit verloren gehen könnten. Daher wurde von Beginn an Wert auf Kameradschaft und "innere Vornehmheit" bei individueller Verschiedenheit gelegt.

Das zeigte sich schon 1848/49, als sich der Bonner Frankone Carl Schurz und einige seiner ebenfalls revolutionär gesinnten Bundesbrüder mit konservativ gesinnten Frankonen in der Verbindung friedlich und fröhlich auseinandersetzen konnten.

In den kommenden Jahrzehnten passte sich die Bonner Frankonia ebenso den Tendenzen des Wilhelminismus an wie die anderen Verbindungen. Innere Werte wichen vielfach zugunsten der äußerlichen. Allerdings bestand sie stets auf ihre Eigenständigkeit, die individuelle Verschiedenheit und die starke Verbundenheit ihrer Angehörigen. Daher ist ihre Mitgliederzahl immer eher gering gewesen.

Während des Nationalsozialismus' verweigerte sich die Frankonia der Forderung seitens der Verbandsführung der Deutschen Burschenschaft, "jüdisch versippte" Mitglieder auszuschließen, weil sie am Grundsatz des Lebensbunds festhalten wollte. Selbst die Anhänger der NSDAP in der Frankonia waren nicht bereit, ihre bedrohten Frankenbrüder im Stich zu lassen, weil ihnen das Prinzip der lebenslangen Kameradschaft wichtiger erschien.

Nach längeren Verhandlungen mit der NS-Studentenführung, die alle Verbindungen gleichschalten wollte, löste sich die Frankonia am 20. Oktober 1935 auf und verkaufte ihr Haus in der Baumschulallee, das seitdem als Privatklinik genutzt wurde. Als "Kameradschaft Heinrich von Treitschke" konnte ab 1940 ein Bundesleben notdürftig aufrechterhalten werden.

Nach 1945 gründete sich die Frankonia als "Akademischer Carl-Schurz-Bund" an der Universität Bonn neu, 1950 durfte sie wieder den Namen "Bonner Burschenschaft Frankonia" führen. Seit 1956 hat die Frankonia ihr Domizil in der Lennéstraße 10, unweit vom Universitätshauptgebäude und dem Juridicum.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Bonner Franken unbeirrt für die deutsche Einheit eingesetzt, auch, als dies nicht mehr zeitgemäß erschien. So demonstrierten Bonner Franken 1987 beim Staatsbesuch Erich Honeckers gegen die Menschenrechtsverletzungen der DDR und steckten 1989 am Tag des Falls der Mauer eine schwarz-rot-goldene Fahne an das Beethoven-Denkmal am Bonner Münsterplatz. Derlei Aktionen führten zwangsläufig zu Anfeindungen und auch zu aktiven Angriffen seitens linker Aktionisten.

Berühmte Mitglieder

Siehe auch

Liste der Burschenschaften

Homepage der Bonner Burschenschaft Frankonia