Julius Köbner

dänischer Baptistenpastor, Schriftsteller, Lyriker, Mitbegründer der deutschen und kontinentaleuropäischen Baptistengemeinden
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Julius Köbner (* 18. Juni 1806 in Odense/Dänemark; † 2. Februar 1884 in Berlin) gehörte mit Johann Gerhard Oncken und Gottfried Wilhelm Lehmann zu den Gründungsvätern der deutschen Baptisten. Neben seiner umfangreichen Missions- und Lehrtätigkeit innerhalb der damals noch jungen Freikirche ist besonders sein Werk als Kirchenliederdichter und Schriftsteller hervor zu heben.

Julius Köbner

Köbner ist jüdischer Abstammung und wurde 1806 als Sohn eines Rabbiners geboren. Er erlernte den Beruf eines Kupferstechers. Nach zahlreichen Begegungen mit dem reformierten Lübecker Erweckungsprediger Johannes Geibel wendet sich Köbner dem Christentum zu und schließt sich 1826 in Hamburg der evangelisch-lutherischen Kirche an. 1835 lernt er die Hamburger Baptistengemeinde kennen. Unter dem Eindruck der Verkündigung Onckens, dem Ältesten und Pastor der erst ein Jahr zuvor gegründeten Gemeinde, läßt er sich 1836 taufen. Nur wenige Jahre später wird er zum Baptistenpastor ordiniert. Seine Wirkungsorte als Seelsorger sind vor allem Hamburg, Wuppertal-Barmen, Kopenhagen und Berlin.

Schriftstellerische und dichterische Werke

  • 1848 veröffentlicht Köbner ein Sendschreiben "an das deutsche Volk"; Titel dieser Schrift: "Manifest des freien Urchristentums" [1]
  • 1849 gibt Köbner das erste baptistische Gesangbuch heraus, die Glaubensstimme für die Gemeine des Herrn". In diesem Gesangbuch sind viele eigenen Lieder enthalten.
  • 1861 übersetzt er eine Schrift des dänischen Theologen Søren Kierkegaard ins Deutsche.
  • 1865 dichtet er Das Lied von Gott - ein didaktisches Gedicht in acht Teilen mit begründeten Anmerkungen"
  • Viele weitere Schriften des frühen deutschen Baptismus - die meisten von ihnen befassen sich mit praktischen Gemeindefragen oder apologetischen Themen - stammen aus Köbners Feder.

Viele der Schriften Köbners wurden vom Verlag Emil Linde in Tilsit heraus gegeben.

  • Wasser aus dem Heilsbrunnen - eine Predigtsammlung (letzte Auflage: 1906)
  • Das Lied von Gott - didaktisches Gedicht in acht Teilen, (letzte Auflage: Tilsit 1924)
  • Die Waldenser. Ein dramatisches Gemälde mit lyrischen Randzeichnungen (Tilsit 1924 ?)
  • Die Geigerin. Roman (Tilsit 1925)
  • Um die Gemeinde - Ausgewählte Schriften (letzte Auflage: 1927)

Literatur

  • Ruth Baresel, Julius Köbner - Sein Leben (1930)
  • Günter Balders, in: Evangelisches Gemeindelexikon, S. 307, Artikel "Julius Köbner", (Wuppertal 1986)

Siehe auch

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