Bayezid I. (* 1354 [1360?]; † März 1403) war 1389 bis 1402 Sultan des Osmanischen Reiches.
Bayezid, wegen der großen Schnelligkeit seiner Bewegungen auch Yildirim (Der Blitz) genannt, folgte seinem Vater Murad I. nach, als der 1389 bei der "Schlacht auf dem Amselfeld" (Kosovo) ermordet wurde. Er machte seine Machtübernahme sofort deutlich, indem er seinen Bruder Yakub töten ließ, der sich während der Schlacht ausgezeichnet hatte.
Seine Feldzüge in Europa und Asien waren erfolgreich, und er war der erste osmanische Herrscher, der sich "Sultan" nennen ließ. Diesen Titel ließ er sich vom Kalifen Abbasid verleihen. Nachdem er 1396 das christliche Ritterheer unter Sigismund in der Schlacht von Nikopolis in die Flucht geschlagen hatte, strebte er einen siegreichen Feldzug durch Griechenland an. Zweifellos wäre Konstantinopel bei diesem Angriff gefallen, hätte nicht der Kaiser Manuel Palaiologos ihm rechtzeitig Zugeständnisse gemacht, die ihn praktisch zu einem Vasallen Bayezits herabsetzten.
Bayezit heiratete zuerst Devlet Shah Khatun, Tochter des Fürsten von Kermian, die ihm Kutaiah und die davon abhängigen Territorien als Mitgift brachte. Zwei Jahre vor seiner Thronbesteigung heiratete er einen Tochter des Kaisers Johann Paloaeologus.
Seine Eroberungen kamen jedoch zu einem abrupten Ende, als er dem mongolischen Führer Timur Lenk (Tamerlan) gegenüberstand. Bei Ankara wurde er im Juli 1402 vollkommen besiegt und gefangengenommen. Einige Monate später starb er in Gefangenschaft. Um seine Gefangenschaft ranken sich Gerüchte, und es heißt, dass er Selbstmord begangen habe.
Die Legenden über die letzten Tage Bayezids haben Händels Oper Tamerlano inspiriert.
Vorgänger: Murad I. 1359-1389 |
Osmanische Sultane | Nachfolger: Interregnum 1402-1413 |