Édouard Manet

französischer Maler (1832–1883)
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Édouard Manet (* 23. Januar 1832 in Paris; † 30. April 1883 ebenda) gilt als einer der Wegbereiter der modernen Malerei.

Leben

 
Édouard Manet, Fotograf Félix Nadar

Manet wurde in Paris als Sohn von Auguste Manet, einem wohlhabenden Beamten im Justizministerium, und Eugénie-Désirée Manet, geborene Fournier, Tochter eines Diplomaten geboren. Nachdem Manet bei der Aufnahmeprüfung zur Marineschule zweimal durchgefallen war, entschloss er sich 1849, Maler zu werden. Im gleichen Jahr lernte er die Holländerin Suzanne Leenhoff kennen, die Manet und seinem Bruder Klavierunterricht gab. Er studierte 6 Jahre im Atélier Thomas Coutures und bildete sich gleichzeitig in der Académie Suisse und auf Reisen nach Deutschland, Italien, Spanien und in die Niederlande. Er kopierte Bilder von Rembrandt, Tizian, Rubens, Jacopo Tintoretto und anderen sowie nach Velazquez und Goya.

1863 heiratet Manet die Pianistin Suzanne Leenhoff. Diese bringt ihren Sohn, den 1852 geborenen Léon Leenhoff mit in die Ehe. Die Vaterschaft von Édouard Manet ist unklar. Suzanne gibt ihn als ihren jüngeren Bruder aus; Manet ist der Patenonkel.

Im Pariser Salon war Manet erstmals 1861 mit zwei Bildern vertreten. Dort stellte er den Guitarrespieler und das Bildnis der Eltern aus, in welchen er sein Prinzip des aus damaliger Sicht „plattesten Naturalismus“ zum ersten Mal zur Geltung brachte. In den kommenden Jahren stieß er dort aber auf große Ablehnung. Sein Bild Das Frühstück im Grünen galt als eine Sammlung von „hässlichen nackten Frauenzimmern“, das aus Rücksicht auf das sittliche Empfinden und wegen der rohen Machart vom Salon zurückgewiesen wurde. Es wurde 1863 im Salon der Zurückgewiesenen (Salon des Refusés) ausgestellt. Im Jahr 1865 wurde das Bild Olympia im Salon zu einem großen Skandal.

Bald fand sich eine Reihe gleichgesinnter Naturalisten, aus denen sich allmählich die damals als Sekte bezeichneten Impressionisten entwickelten. Auf junge Künstler hatte Manet einen großen Einfluss, obwohl er offiziell meist nur Ablehnung erfuhr. Den jungen Künstlern des Impressionismus war Manet freundschaftlich verbunden, betrachtete sich aber selbst dieser Stilrichtung nie zugehörig.

Das zentrale Thema in Manets Bildern war das moderne Leben und der zeitgenössische Mensch, wobei er sich von der damals vorherrschenden, prestigeträchtigen Historienmalerei abwandte und sich dadurch herbe Kritik zuzog. Ihm lagen Motive aus dem Alltagsleben näher und er befolgte Baudelaires Aufruf an die Künstler, lieber die gegenwärtige Zeit abzubilden als sich immer nur der Vergangeheit zuzuwenden. Grafiken, Landschaften, Porträts und Stillleben komplettieren sein Werk. Zu den ihn am meisten charakterisierenden Bildern gehören: Der tote Mann, Das Kind mit dem Degen, Olympia, Das spanische Ballett, Die Eisenbahn, Das Café-Concert, Die Canotiers von Argenteuil, Die Wäsche (1876), das Porträt seines Gesinnungsfreundes Zola, Der gute Trunk und Die Bar in den Folies-Bergère (1882).

Für das Bildnis M. Henri Rochefort wurde Manet 1882 im Salon mit einer Medaille zweiter Klasse ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.

1870 kam die lebenslange Freundschaft mit Édmond Duranty in eine kurzfristige Krise, nachdem Duranty eine ebenso knappe wie kritische Ausstellungskritik im Paris-Journal veröffentlicht hatte. Manet ohrfeigte daraufhin Duranty im Guerbois und traf sich mit ihm am 23. Februar 1870 im Wald von Saint-Germain zum Degenduell. Nachdem Duranty an der Brust leicht verwundet wurde, kamen beide überein, dass ihre Ehre nun wieder hergestellt sei. Alle Beteiligten, wozu auch Manets Sekundant Émile Zola gehörte, trugen anschließend zur Legendenbildung dieser Tat in den Künstlervierteln von Batignolles und Montmartre bei.

Seit Ende der 1870er Jahre litt Manet an Syphilis. Am 20. April 1883 wurde ihm das linke Bein amputiert. Er starb am 30. April 1883 in Paris und wurde auf dem Friedhof Passy bestattet.

Die öffentliche Meinung über seine Kunst wurde erst ein Jahr nach seinem Tode anlässlich einer Ausstellung seines Lebenswerks positiver, getreu dem Motto: nur tote Erneuerer sind gute Neuerer.

Werk (Auswahl)

 
Olympia, 1863
 
Un bar aux Folies-Bergère (1882)
 
Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko 1867, gemalt 1868/1869

Literatur

  • Bazire: Édouard Manet (1884)
Commons: Édouard Manet – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Édouard Manet bei artfacts.net

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