Bikini

zweiteilige Badebekleidung für Frauen
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Kleidungsstück Bikini. Für das gleichnamige Südseeatoll siehe Bikini-Atoll.


Ein Bikini in der Antike (Mosaik aus der Villa Casale in Piazza Armerina, Sizilien)
Datei:MichelineBernardini.jpg
Micheline Bernardini in einem der ersten Bikini

Der Bikini ist eine zweiteilige Badebekleidung für Frauen, die vorwiegend zum Schwimmen und Sonnen getragen wird.

Der Bikini im Laufe der Jahrtausende

Altertum

Ähnliche Zweiteiler gab es schon lange vorher. Das belegen antike Wandmalereien und ein antikes Mosaik aus dem 4. Jahrhundert nach Christus im sizilianischen Bergstädtchen Piazza Armerina. Neun von ursprünglich zehn dargestellten römischen Sportschönheiten trugen Bikinis.

20. Jahrhundert

Zwar begannen schon seit der Jahrhundertwende Modeschöpferinnen mit dem Büstenhalter und Hüfthalter das Zeitalter des Korsetts zu verabschieden, doch bis diese Dessous als "Dessus" ihren gesellschaftlichen Durchbruch schafften, verging noch einige Zeit. Ein Modell trug bezeichnenderweise den Namen Taboo. Erst die durch den Zweiten Weltkrieg verfeinerte Textiltechnologie und Lockerung der gesellschaftlichen Sitten ermöglichte den Durchbruch.

Als französische Kreation wurde er im Jahre 1946 gleichzeitig einerseits durch Jacques Heim und andererseits Bart Louis herausgebracht und ursprünglich "Atom" genannt. Doch im Schatten von Hiroshima erwies sich dieser Name als ungeeignet. Er hatte inzwischen gewissermaßen seine 'Unschuld' verloren.

 
Eine Frau im Bikini

Am 1. Juli warf eine US-amerikanische B-29 über dem Bikini-Atoll die erste Atombombe in der Nachkriegszeit ab und leitete damit eine Testserie ein. Vier Tage später schickte Louis Réard eine mit vier kleinen Stoffdreiecken bekleidete Dame über den Laufsteg in Paris. Das Atoll bewirkte schließlich den Ausschlag für die Namensgebung. Das "Tabu" war gebrochen. Der brisante Name schlug ein wie eine Bombe. Die Wirkung, die dieser knapp geschnittene Badeanzug hervorrief, wurde mit der gleichen moralischen Entrüstung betrachtet wie die Atombombenversuche auf Bikini. Der Erfolg war garantiert.

"Als ich ein Kind war, ereignete sich die Zerstörung des Bikini-Atolls. Die nächste weltbewegende Nachricht war die von der Erfindung des Badeanzugs namens Bikini. Ich hatte die Idee: Zuerst gab es Bikini, davon blieb nichts übrig. Vorher gab es Badeanzüge, nun bestanden sie quasi aus nichts." Steve Reich auf die Frage, wieso er den Bikini in seiner Oper "Three tales" zu einem Hauptergebnis menschlicher Fortschrittssucht stilisiere.

Beim ersten James-Bond-Film "James Bond jagt Dr. No" entstieg 1962 Ursula Andress im cremefarbenen Baumwoll-Bikini dem Meer. "Ein hübsches Nichts, das Sie da beinahe anhaben" war der trockene Kommentar von James Bond alias Sean Connery zu dem spektakulären Auftritt. Die Szene sorgte für weitere Motivation in der Verbreitung des Textilstücks. In Anknüpfung an diese Szene entstieg Halle Berry 2003 im James-Bond-Film "Stirb an einem anderen Tag" ebenfalls unter den Blicken von James Bond alias Pierce Brosnan dem Meer. Noch drei Jahre später allerdings, im Jahr 1965, wurde eine Münchner Schülerin vor Gericht zu sechs Tagen Putzen im Altersheim verurteilt, weil sie mit nichts als einem Bikini bekleidet über den Viktualienmarkt spaziert war.

 
Eine Frau im Bikini

Gernreich

1964 entwarf in Amerika der österreichische Modemacher Rudi Gernreich (1922 - 1985) eine weitere Steigerung von Bikini: den Monokini - in die Umgangssprache später auch als Oben ohne eingegangen, sinngemäß wurde der folgende Verzicht auf jede Badebekleidung auch Nokini bezeichnet.

Arten von Bikini

Bikini-Oberteil

  • Bügel-Bikini
  • Triangel-Bikini
  • Neckholder-Bikini
  • Push-up-Bikini
  • Bustier
  • Tankini
  • Bandeau-Top
  • Die Oberteile sind meist entweder auf dem Rücken und im Nacken oder normal, d.h. wie bei einem BH, zu binden

Bikini-Hose

  • verschiedene Arten von Slips, z.B. "normale" Form, Hipser-Form
  • Hotpants bzw. Bade-Short, siehe auch Shorts
  • Hose mit unterschiedlichem Beinausschnitt
  • verschiedene Bade-Strings, z.B. G-String-Form, siehe auch String
  • Vordermieder-Slip
  • Bade-Rock, siehe auch Rock
  • Bade-Tanga, siehe auch Tanga
  • Panty

Die Hosen sind meist entweder „am Stück“ oder seitlich zu binden.

Siehe auch

Literatur

  • Werner Timm: Vom Badehemd zum Bikini. Bademoden und Badeleben im Wandel der Zeiten. Husum 2000 ISBN 3-88042-906-5
  • Peggy Moffitt, Marylou Luther, William Claxton: The Rudi Gernreich Book. Taschen, ISBN 3-82287-197-4
  • Beate Berger: Bikini - Eine Enthüllungsgeschichte, 2004, ISBN 3-936384-88-6