Asbach (Westerwald)

Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Asbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie ist Sitz der Verbandsgemeinde Asbach, der außer Asbach noch drei weitere Gemeinden angehören.

Geografie

Geografische Lage

Asbach liegt zwischen den Naturparks Rhein-Westerwald und Bergisches Land. Die Gemeinde ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Asbach.

Gemeindegliederung

Altenburg, Altenhofen, Asbach, Bennau, Bennauermühle, Büsch, Dasbach, Diefenau, Dinspel, Ditscheid, Drinhausen, Ehrenstein, Germscheid, Graben, Heckenhahn, Heide, Hinterplag, Hofen, Hussen, Kalscheid, Kaltehöhe, Kapaunsmühle, Köttingen, Krankel mit Ütgenbach, Krumbach, Krumbachsmühle, Krumscheid, Limbach, Limberg, Löhe, Meierseifen, Niedermühlen, Oberplag, Pees, Rauenhahn, Reeg, Rindhausen, Sessenhausen, Schluten, Schöneberg, Straßen, Thelenberg, Wester, Wilsberg, Zurheiden


Geschichte

Der Name, noch deutlich im mundartlichen Asbich, leitet sich nicht von einem Wasserlauf, sondern von einer altfränkischen Stellenbezeichnung ab. Reste einer fränkischen Wallanlage sind noch nachweisbar. Asbach wurde nach 1180 erstmals urkundlich erwähnt. Es war seit dem 16. Jahrhundert Sitz des Landgerichts des kurkölnischen Amtes Altenwied.

1790 wurden Asbach die Marktrechte erteilt. Nach Ende der 500jährigen Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Köln im Jahre 1803 kam - ausgelöst durch den Wiener Kongress - Asbach 1815 zur preußischen Rheinprovinz. Das Amt Altenwied wurde 1817 in die Bürgermeistereien Asbach, Neustadt und Altenwied aufgeteilt. 1854 kam es zu einem Großbrand, dem auch das Rathaus zum Opfer fiel.

Inventur 1660

 
Kirche in Limbach

Das Amt Altenwied gliederte sich in drei Kirchspiele: Asbach, Neustadt und Windhagen. Auf Anordnung des Erzbischofs Maximilian Heinrich von Bayern wurden im Jahr 1660 eine Inventur aller Honnschaften im Amt Altenwied durchgeführt. Hierbei wurden für das Kirchspiel Asbach aufgezählt:

  • „Kirchdorf zu Aspach“:
    Im Kirchdorf Asbach befanden sich „sambt dem Withumbshof fünf Höf sambt Gärten“.
  • „Elsaffter Honschaft“:
    In Elsafft selbst bestanden zwei Höfe; dazu kamen der Hof auf dem Broch, der Hof auf der Seusen Wiesen (Sauerwiese?) und der Hof im Diebenseiffen (Diepenseifen). Nur je ein Hof bestand in Rauenhaen (Rauenhahn), in Hecken (Heckenhahn), auf dem Dammich (Dammig) und auf dem Haedtgen. Je zwei Höfe befanden sich in Meyersseiffen (Meierseifen), am Limperg (Limberg), in Peeß, in Buchholtz, auf dem Weddenbroch (Wertenbruch), in Krautscheidt und zu den Eichen. Je drei Höfe gab es in Wahl, in der Bennau, in Rinthausen (Rindhausen), in Solscheid und auf dem Hammelshahn. Vier Häuser zählte man in Köttingen, in Busch und in Seiffen. Walgenbach hatte sechs, Büllesbach acht, Germerscheidt neun und Drinhausen sowie Jungeroth hatten je zehn Höfe. Von den Walgenbacher Höfen gehörte einer dem Erzstift. Hinzu kam noch der Schloderhof. Teilweise gehören die hier genannten Orte und Wohnplätze heute zur Ortsgemeinde Buchholz.
  • „Grießenbacher Honschaft“:
    In Barrich und auf dem Schilberg stand je ein Hof. In Wallau gab es zwei, in Irmerroth drei, in Oberscheidt vier, in Mendt, Elsafft (Elsaff) und Hortenbach je fünf und in Greißenbach (Griesenbach) neun Höfe. Es fällt auf, dass Ellsafft auch in der „Elsaffter Honschaft“ und Greißenbach auch in der „Schönenberger Honschaft“ aufgeführt werden. Alle hier genannten Orte und Wohnplätze gehören heute zur Ortsgemeinde Buchholz.
  • „Limpacher Honschaft“:
    In Löhe waren vier Höfe und der Hof in der Tunken. Im Limpach (Limbach) und Oberlimpach zählte man zusammen sieben Höfe. In Wester bestand nur der erzstiftische Hof. In Crumbach (Krumbach) gab es nur einen Hof. Zwei Höfe wurden auf dem Graben gezählt; drei in Dittscheidt, in Hausen (Hussen) und zur Heyden (Zurheiden), vier in Parscheidt und acht Sessenhausen.
    • 1370 gab Rorich von Ütgenbach (Oetgenbach), Herr zu Ehrenstein, seinen Hof zu Limpach im Kirchspiel von Asbach gelegen, für 22 Malter Hafer und 3 Malter Korn dem Thilman gt. Veldmann in Erbpacht.
  • „Schönenberger Honschaft“:
    In Schönenberg selbst wurden 15 Höfe gezählt, worunter sich ein erzstiftischer befand; ferner gab es dort noch den Hof zu Uckersseiffen und den Hof Diebenau (Diefenau). Neun Höfe wurden für Aldenburg (Altenburg) gemeldet, dazu noch der Hof auf der Kelder Höhe (Kaltehöhe) und der Hof zum Reeg. In Altenhoven (Altenhofen) bestanden fünf Höfe, zu denen noch der Hof Niedermühlen kam. Je zwei Höfe fanden sich in Kranckell (Krankel), Dinspell und Wielsberg, je vier in Krumscheidt und Thielenberg, fünf in Kalscheid und je sechs in Grießenbach und Plag. Ferner bestand der Hof zu Uttgenbach.
  • „Unterherrlichkeit Ehrenstein“:
    Hier gab es neben der Burg und dem Kloster drei Höfe und eine zerstörte Mühle. Heute gehört Ehrenstein zur Ortsgemeinde Neustadt (Wied).

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Asbach besteht aus 22 Ratsmitgliedern sowie dem ehrenamtlichen und vorsitzenden Ortsbürgermeister. Diese wurden bei den Kommunalwahlen am 13. Juni 2004 in einer Mehrheitswahl gewählt.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:

CDU SPD FWG WGD Gesamt
2004 17 3 1 1 22 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

Eingemeindungen

Am 8. November 1970 wurde im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsneugliederung die Verbandsgemeinde Asbach gegründet, die aus den Ortsgemeinden Asbach, Neustadt (Wied), Buchholz (Westerwald) und Windhagen besteht. Bei der mit Wirkung vom 17. März 1974 ausgeführten Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Limbach, Schöneberg und ein Teil von Elsaff in die Ortsgemeinde Asbach eingegliedert. Bereits 1970 wurden die Wohnplätze Dasbach und Heckenhahn aus dem Landkreis Altenkirchen in die Gemeinde Schöneberg zugeordnet.

Sport

Der größte Sportverein in Asbach ist der TuS 1882 Asbach e. V. Er ist in die Sportarten: Volleyball, Fußball, Badminton und Breitensport eingeteilt. Weitere Sportvereine in Asbach: TC Asbach (Tennis); TTF Asbacher Land (Tischtennis); SF Asbacher Land (Schach).

Verkehr

 
Bahnhof der Bröltalbahn auf einer Postkarte von 1901
  • Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße B 8 die von Limburg an der Lahn nach Siegburg führt.
  • Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Bad Honnef/Linz an der Bundesautobahn A 3
  • Der nächstgelegene ICE-Bahnhof ist in Siegburg an der Bahnlinie Köln - Frankfurt.
  • Der nächstgelegene Nahverkehrs-Bahnhof ist „Eitorf (Sieg)“. Hier verkehren die Regionalexpress-Linie RE 9 und die S-Bahn-Linie S 12 in Richtung Hennef, Siegburg/Bonn, Troisdorf, Köln, Düren und Aachen, sowie in Richtung Siegen und Au/Sieg.

Öffentliche Einrichtungen

Im Ort befindet sich die „Kamillus-Klinik“, eine Spezial-Klinik für Multiple-Sklerose-Kranke mit Planbetten im neurologischen Bereich und einer inneren Abteilung. Träger des Krankenhauses ist der katholische Frauenorden „Töchter des heiligen Kamillus“.

Literatur

  • Franz Maaßen (Hrsg.): Kirche und Pfarre St. Laurentius Asbach (Westerw.) im Ablauf der Geschichte. Verlag F. Schmidt, Siegburg 1951.
  • Ortsgemeinde Asbach (Hrsg.): Geschichte des Asbacher Landes. Text von Josef Schäfer. Asbach 1980.
  • Ortsgemeinde Asbach (Hrsg.): Asbach/Westerwald. Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren. Druckhaus Lautz, Asbach 1990.
  • Gerhard R. Petersohn (Hrsg.): Familienbuch Asbach & Buchholz (Westerwald) Band I 1652 - 1810, Genealogische Auswertungen verschiedener Kirchenbücher und anderer Quellen aus der Region
  • Gerhard R. Petersohn (Hrsg.): Familienbuch Asbach & Buchholz (Westerwald) Band II 1811 - 1900, dito.