Benutzer Diskussion:Josef K./Artikel in Arbeit
Vedanta
Das Studium der Veden und das Befolgen der Rituale wurden als Voraussetzung für das Studium des höheren Wissens, dem Vedanta, angesehen. Nur wer durch die Rituale des Veda gereinigt war, ein Brahmachari (Mönch) war und den höheren Kasten angehörte, durfte den Vedanta studieren.
Advaita Vedanta
Bei Advaita-Vedanta (Sanskrit, m., अद्वैत वेदान्त, advaita vedānta, advaita = „Nicht-Dualität“) handelt es sich um ein monistisches System, das die Welt auf ein Prinzip zurückführt. Der bekannteste Gelehrte des Advaita-Vedanta war Shankara (788–820 n. Chr.), der ältere Upanishaden, wie z. B. die Katha-Upanishad, kommentierte und die Vedanta-Philosophie weiterentwickelte. Wichtige Texte des Vedanta sind die um das 1./2. Jh. n. Chr. textlich fixierten Brahmasutras (auch "Vedantasutras" genannt), die Shankara ebenso wie die Bhagavad Gita kommentierte. 'Vivekachudamani' (Das Kleinod Unterscheidung), der 'Atma Bodha', 'Upadesha Sahasri' sind weitere zentrale dem Shankara zugeschriebene Werke des Advaitavedanta, die die Philosophie der Nicht-Dualität und der Einheit der Seele mit Gott erläutern.
Wesentliches Charakteristikum des Advaita-Vedanta ist die Wesensidentität von Atman, der individuellen Seele, und Brahman, der Weltseele, deshalb die Bezeichnung Advaita-Vedanta, 'Vedanta der Nichtzweiheit'. Hier besteht der Erkenntnisprozess des Menschen und der Weg zur Erlösung darin, diese Einheit zu erkennen. Dualität tritt demnach nur dort auf, wo avidya, Unwissenheit, herrscht. Die wahre Erkenntnis, die diese Unwissenheit überwindet, führt zur Advaita-Erfahrung und damit zur Befreiung, moksha. Shankaras wichtigster Beitrag besteht in der Entwicklung des Brahman-Begriffs ohne Form und Attribute (nirguna). Daher sind auch sat (reines „Sein“), cit (reines „Bewusstsein“) und ananda (reine „Glückseligkeit“) keine das Brahman qualifizierenden Attribute, sondern sie konstituieren sein Wesen.
Der wahre Atman gilt als durch Maya, Illusion, verschleiert und das Ziel ist es, die Identität von Atman und Brahman zu erkennen. Shankara selbst unterschied zwischen einem niederen Wissen und einem höheren Wissen. Als höheres Wissen galt das Erkennen des unveränderlichen Brahman, für den es kein Werden und keine Vielheit gibt. Als niederes Wissen galt das Entstehen der Welt aus dem Brahman und das Umherwandern der Geistnomaden. Dieses Studium wird oft mit dem Ausüben des Jnana-Yoga gleichgesetzt, dessen klassischer Dreischritt folgende Phasen beeinhaltet: Studium der Schriften (ihr "Hören" - shravana), begriffliche Analyse des Inhalts der Schriften ("Nachdenken" - manana) und Meditiation über den Gegenstand der Schriften ("intensive Kontemplation" - nididhyasana), die in der Erfahrung der Identität von individuellem Selbst (atman) und dem allen Erscheinungen zugrundeliegendem Prinzip (brahman) münden soll. Die vorgeschriebene vorbereitende Reinigung des Schülers durch vedische Rituale, wird heute oft durch Elemente des Bhakti-Yoga ersetzt.
Nara-Narayana
the concept of Nara-Narayana, the human soul Nara is the eternal companion of the Divine Narayana. Any human being with an awakened consciousness of divinity in him and who works overall for the welfare of humanity is a Nara-Narayana, an incarnation of Vishnu on earth working for the preservation of dharma or righteousness. In dem Begriff Nara-Narayana kommt die Vorstellung zum Ausdruck, dass, die Seele des Menschen Nara der ewige Begleiter des Göttlichen Narayana ist. Jeder Mensch, der sich seines göttlichen Bewusstseins gewahrt wird und für das Wohl der Menschheit arbeitet ist ein 'Nara-Narayana', eine Inkarnation des Göttlichen auf Erden.
Bhagavadgita
18. Gesang
Arjuna frägt, was der Unterschied sei zwischen Entsagung (Sannyasa) und Werkverzicht (Tyaga)? Krishna antwortet, dass der Mensch nicht auf jegliches Wirken verzichten kann. Auf Opfer, Spende und Askese soll in keinem Fall verzichtet werden, da es den Charakter läutert. Wer aber auf die Früchte seines Handelns verzichtet und auf mich vertraut, von dem sagt man zu Recht dass er ein Entsagender sei. Wer den durch Pflichterfüllung ehrt, der dieses All durchdringt und aller Wesen Urgrund ist, erringt Vollkommenheit und wer dem Gesetz seiner Seele (Svadharma) folgt, gelangt zu ihm (dem Purushottama).
16. Gesang
18. Gesang Auf die entsprechende Frage von Arjuna antwortet Krishna: Menschen können nicht auf jegliches Wirken verzichten; wer aber den Anspruch auf die Frucht seines Handelns aufgibt, von dem sagt man zu Recht er sei ein Entsagender. Wer dem Gesetz der Seele (Svadharma) folge, gelange zum höchsten Herrn der Seele, dem Purushottama.
- 16. Gesang Yoga der Unterscheidung: Krishna unterscheidet zwischen Menschen mit göttlichen Eigenschaften und solchen mit dämonischen Eigenschaften. Menschen von dämonischer (asurischer) Wesensart sagen, es gibt kein sittliches Gesetz. Allein die Lust 'regiere' die Welt. Sie sinken herab zum tiefsten Ort und finden mich nie. Du aber, Ardjuna, bist von göttlicher Wesensart. Darum handele stets so, wie es das Dharma verlangt.
Menschen von dämonischer (asurischer) Wesensart sagen, es gibt kein sittliches Gesetz. Allein die Lust "regiere" die Welt. Von Gier und Zorn durchbebt verschmähen sie den Gott, der in ihnen und den anderen lebt. Sie sinken herab zum tiefsten Ort und finden mich nie. Du aber, Ardjuna, bist von göttlicher Wesensart. Darum handele stets so, wie es das Dharma verlangt.
Stammbaum der KURUS
Kuru | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Parashara | Satyavati | Santanu | Ganga | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vyasa1 | Bhishma2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ambalika | Vichitravirya | Ambika | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
KuntiA | Pandu3 | MadriB | Dhritarashtra3 | Gandhari | Shakuni | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Yudhishtira4 | Bhima4 | Arjuna4 | Nakula4 | Sahadeva4 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karna5 | Duryodhana | Dushasana | (98 Söhne) | Dussala | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
- 1: Vyasa ist der Sohn des Weisen Parashara und der Fischerstochter und späteren Königin Satyavati. Er gilt der Legende nach als Verfasser des Mahabharata.
- 2: Bhisma ist der Sohn des Königs Santanu und der "Göttin" Ganga. Damit sein Vater Santanu die Fischerstochter Satyavati nach dem Weggehen von Ganga heiraten kann, schwört er keinen Anspruch auf den Thron zu erheben und kinderlos zu bleiben.
- 3: Um die Königslinie des Geschlechts der Kuru zu erhalten sind Pandu und Dhritarashtra nach dem Tode des Königs Vichitravirya auf Wunsch der Königinmutter Satyavati von Vyasa gezeugt worden.
- 4: Die Pandavas sind als Söhne Pandus anerkannt (obwohl sie von verschiedenen Göttern gezeugt sein sollen).
- 5: Karna ist von Kunti vor der Heirat mit Pandu geboren worden.
- A: Kunti ist die erste Frau des Königs Pandu. Sie ist die Mutter von Yudhistira, Bhima, Arjuna und Karna.
- B: Madri ist die zweite Frau des Königs Pandu. Sie ist die Mutter der Zwillinge Nakula und Sahadeva. Nach dem Tode des Königs Pandu ist sie es, die mit dem Leichnam verbrannt wird.
Kommentare
Traditionell gehören die Kommentatoren einer spirituellen Tradition oder Schule und bestimmten Gurulinien an, die jede für sich beanspruchen, am zuverlässigsten den Originaltext wieder zu geben. Die verschiedene Übersetzer und Kommentatoren haben bisweilen auch weit voneinander abweichende Ansichten über die Bedeutung bestimmter Sanskritwörter und Ausdrücke. Dies führt dazu, dass Interpretationen ganzer Abschnitte in den Literaturwissenschaften des Westens oft mit den traditionellen Ansichten nicht übereinstimmen.
Der älteste und zugleich einflussreichste Kommentar des Mittelalters stammt von Shankara (788-820), dem Gründer der Vedanta Schule der Nicht-Zweiheit (Advaita-Vedanta). Für ihn vertritt auch die Lehre der Gita seine Ansicht, die ganze Welt sei Erscheinung, Maya (Religion)[1]. Ganz anderer Ansicht ist dagegen Ramanuja, der im elften Jahrhundert lebte und die Ansicht vertritt, dass die Welt keine Täuschung oder Illusion ist, sondern völlig vom Allerhöchsten abhängig ist. Folgerichtig wird daher von Ramanuja der Weg der Hingabe (Bhakti-Yoga) als die wichtigste Botschaft der Gita bezeichnet.
Auch von Madhva (1199-1278) oder (1238-1317) dem Begründer der Schule der Zweiheit (Dvaita-Vedanta) gibt es einen ausführlichen Kommentar zur Bhagavadgita.[2]
Im 20. Jahrhundert wurden bemerkenswerte Kommentare von den Großen der Indischen Freiheitsbewegung Bal Gangadhar Tilak (während seiner Zeit im Gefängnis, 1910-1911) von Mahatma Gandhi (1869-1948) und Sri Aurobindo (1872-1950) geschrieben.
Andere moderne Kommentatoren waren Swami Vivekananda (1863-1902)und Sarvepalli Radhakrishnan (1888-1975). Radhakrishnan schreibt, dass nach Aussage der Bhagavadgita ein Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt stattfindet, an dem Gott innigen Anteil nehme. Radhakrishnan sieht in der Gestalt von Krishna, wie sie in der Gita erscheint, eine Veranschaulichung der geistigen Quellen und der verborgenen Göttlichkeit des Menschen.[3]
Für Paramahamsa Yogananda (1893-1952), Autor der berühmten Autobiografie eines Yogi, ist die Gita eine der ‘göttlichsten‘ Schriften der Welt.
A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (1896-1977), Gründer der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON) schrieb einen Kommentar zur Gita aus der Perspektive der Gaudiya-Vaishnava-Schule, eine vishnuitische Lehre, welche die Verehrung des göttlichen Paares Radha-Krishna sowie das Singen und Rezitieren ihrer Namen ins Zentrum der Verehrung stellt.
Auroville
Noch zu Lebzeiten Aurobindos soll die Idee entstanden sein eine universelle Stadt zu gründen, die keinem Land und keiner Regierng Eigentum ist. Es war Mira Richard, die diese Idee nach dem Tode von Aurobindo weiterverfolgte. Es gelang Mira Richard den französischen Architekten und Ehemann ihrer Enkelin, Roger Anger, für die Planung zu gewinnen. Erste Versuche Land in anderen Teilen Indiens zu erwerben schlugen zunächst fehl. Dann wurden vom Ashram Grundstücke erworben, die ca. 20 km nördlich von Pondicherry gelegen sind. Hier fanden am 28. Februar 1968 die Einweiungsfeierlichkeiten statt. Im Zentrum der Stadt, die einmal eine Größe von 50 000 Einwohnern haben soll, befindet sich ein Tempel, der Matrimandir. Das Gebäude wurde nach Anweisungen von Mira Richard entworfen und gebaut. Der Matrimandir soll 2007 eingeweiht werden. Mira Richard war es, die all die Anstrengungen der Neuankömmlinge mit den Vorstellungen der Planungsgruppen im Ashram in Einklag bringen konnte. Nach ihrem unerwarteten Tod am 17. November 1973 brach ein Konflikt aus zwischen Teilen des Ashrams und den Bewohnern von Auroville. Die kaufmännische Seite des Ashrams beanspruchte auch die organisatorische Führung und Leitung der Aufbauarbeiten in Auroville. Es kam schließlich zu einem Rechtsstreit, in dem zu ungunsten des Ashrams entschieden wurde. (siehe auch Auroville)
Mirra Alfassa
Schüler
Einer der ersten Schüler von Aurobindo und der Mutter war Pavitra. Pavitra (*1894 Paris†1969 Pondicherry), geboren unter dem Namen Philippe Barbier Saint-Hilaire in Paris, war ein Ingenieur, der im 1. Weltkrieg als Offizier der Artillerie die Grausamkeiten des Krieges kennen lernte und sich nach diesen Erfahrungen auf eine Suche nach den spirituellen Wahrheiten Asiens aufmachte. 1925 kam er in Pondicherry an. Sri Aurobindo akzeptierte ihn als Schüler und gab ihm den Namen Pavitra, (d.h. fromm, heilig, klar). 1951 wurde er Direktor der neu gegründeten Sri Aurobindo International University sowie Leiter des Sri Aurobindo Ashrams. Ein Teil seiner Aufzeichnungen von Gesprächen mit der Mutter und Sri Aurobindo aus den Jahren 1925 bis 1926 wurden 1972 unter dem Titel Conversation avec Pavitra veröffentlicht.
Vasudeva
Vasudeva (Sanskrit, m.,वसुदेव), war der Vater von Krishna. Er gehörte zur Dynastie der Yadava. Seine Schwester war Kunti, die Mutter der Pandava-Prinzen. Er heiratete Devaki, die Cousine von Kamsa und sie gebahr ihm Krishna und Subhadra. Mit seiner ersten Gattin Rohini zusammen war er Vater von Balarama.
Im Mahabharata wird geschildert wie Vasudeva und Devaki von Kamsa ins Verließ geworfen wurden und dort viele Jahre verbrachten. Devaki gebar in dieser Zeit 8 Kinder, von denen 6 von Kamsa getötet wurden. Als 8. Kind wurde Krishna geboren. Um ihn vor den Verfolgungen des grausamen Herrschers zu schützen, brachte sein Vater den neugeborenen Sohn über den Fluss Yamuna ins benachbarte Dorf Gokul. Dort wuchs Krishna bei Pflegeeltern auf. Nach dem Tode von Kamsa wurde Vasudeva Kronprinz von Mathura. Neuer Herrscher wurde Devakis Onkel Ugrasena.
An zwei Stellen in der Bhagavadgita bezeichnet sich auch Krishna selbst als Vasudeva. So heißt es in Vers 7.19:
Durch Wiederkunft geläutert, naht
Dann der Erkennende sich mir,
Und "Vasudeva ist das All",
Denkt er, der schwer zu finden hier.
Und auf die Frage Arjunas, wie er ihn erkennen könne; in welchem Zustand seines Seins er ihn erfassen soll, antwortet Krishna unter anderem in Vers 10.37:
Der Sieg bin ich, Entschluss bin ich, der Guten Güte, das bin ich.
Vasudeva bei den Vrishnis, unter den Pandus Arjuna,
Vyasa unter den Asketen, unter den Dichtern Ucanas.
An zwei weiteren Stellen in der Gita, in Vers 11.50 und 18.74, wird Krishna mit dem Namen Vasudeva bezeichnet. So heißt es am Ende des Gedichtes:
So hab ich dies Gespräch gehört, das wunderbar' entzückende,<br|>
Zwichen Krishna Vasudeva und dem hochher'gen Pritha-Sohn.
Die Bezeichnung Vasudeva für Krishna wird also gewählt um einerseits auszudrücken, dass er Nachkomme Vasudevas ist und dient andererseits als Bezeichnung für die Göttlichkeit, die in den Personen und den Dingen wohnt.
Mirra Alfassa
Literatur
Collected Works of the Mother (Centenary Edition)/ Die Gesammelten Werke der Mutter (Jahrhundert-Ausgabe) in der vom Sri Aurobindo Ashram Trust, Pondicherry, herausgegebenen Reihenfolge umfasst 17 Textbände (Volumes) und einen großformatigen Sonderband mit Abbildungen von Gemälden und Zeichnungen:
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- The Mother:
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- Prayers And Meditations, Volume 1, 1983, o.ISBN
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- Words Of Long Ago, Vol. 2, 1985, o.ISBN
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- Questions And Answers 1929-31, Vol. 3, 1984, o.ISBN
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- Questions And Answers 1950-51, Vol. 4, 1984, o.ISBN
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- Questions And Answers 1953, Vol. 5, 1984, o.ISBN
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- Questions And Answers 1954, Vol. 6, 1984, o.ISBN
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- Questions And Answers 1955, Vol. 7, 1984, o.ISBN
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- Questions And Answers 1956, Vol. 8, 1984, o.ISBN
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- Questions And Answers 1957-58, Vol. 9, 1984, o.ISBN
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- On Thoughts And Aphorisms, Vol.10, 1984, o.ISBN
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- Notes On The Way, Vol.11, 1984, o.ISBN
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- On Education, Vol.12, 1984, o.ISBN
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- Words Of The Mother, Vol.13, 1985, o.ISBN
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- Words Of The Mother, Vol.14, 1985, o.ISBN
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- Words Of The Mother, Vol.15, 1985, o.ISBN
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- Some Answers From The Mother Vol.16, 1987, o.ISBN
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- More Answers From The Mother Vol.17, 1987, o.ISBN
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- Paintings and Drawings, Sonderband, 1992, ISBN 81-7058-276-8
Sekundärliteratur
Dharma
Dharma im Hinduismus
Dharma (Sanskrit, m., धर्म, dharma) ist ein Wort, das eine ethische und praktische, natürliche und philosophische, eine religiöse und spirituelle Bedeutung hat. Von der Wurzel 'Dhr'- halten abgeleitet ist es das, woran wir uns halten sollen; aber auch das, was unsere inneren und äußeren Aktivitäten "zusammenhält". Ethisch bedeutet es das Gesetz der Rechtschaffenheit, das moralische Gesetz des richtigen Verhaltens; in seiner gesellschaftlichen und praktischen Bedeutung ist es das Gesetz der sozialen und praktischen Gerechtigkeit oder einfach die Beachtung des sozialen Gesetzes.
Es handelt sich um einen der zentralen Begriffe des Hinduismus. Dharma, die hinduistische Ethik, bestimmt das Leben eines Hindu in vielfältiger Art und Weise. Persönliche Gewohnheiten, soziale und familiäre Bindungen, Fasten und Feste, religiöse Rituale, Gerechtigkeit und Moral, oft sogar die Regeln der persönlichen Hygiene und Essenszubereitung werden durch den Dharma bestimmt. Die Beachtung ist für Hindus nicht nur Voraussetzung für soziales Wohlergehen, sondern auch für die persönliche Entwicklung.
Von der Erfüllung des Dharma hängt das Karma ab, die aus den Taten des Individuums entstandenen Resultate (Ursache und Wirkung).
Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen haben Hindus jedoch keinen bestimmten, allgemein gültigen Kodex, keine bestimmte Sammlung von Gesetzen, die für alle gleichermaßen verbindlich wären, wie etwa die Zehn Gebote der Christen.
Dharma (Sanskrit, m., धर्म, dharma) ist ein Wort, das eine ethische und praktische, natürliche und philosophische, eine religiöse und spirituelle Bedeutung hat. Von der Wurzel 'Dhr'- halten abgeleitet ist es das, woran wir uns halten sollen; aber auch das, was unsere inneren und äußeren Aktivitäten "zusammenhält". Ethisch bedeutet es das Gesetz der Rechtschaffenheit, das moralische Gesetz des richtigen Verhaltens; in seiner gesellschaftlichen und praktischen Bedeutung ist es das Gesetz der sozialen und praktischen Gerechtigkeit oder einfach die Beachtung des sozialen Gesetzes.
Satprem
Leben
Kindheit, Jugend und Wanderjahre
Er wurde als Bernard Enginger in Paris geboren. Er stammte aus der Bretagne. Den besten Teil seiner Kindheit verbrachte er auf Segelfahrten vor der bretonischen Küste. Mit zwanzig wurde er wegen Widerstandsaktivitäten von der Gestapo verhaftet und verbrachte anderthalb Jahre in deutschen Konzentrationslagern. Körperlich und seelisch zutiefst erschüttert, reiste er nach seiner Befreiung nach Indien, um einen Posten in der französischen Kolonialverwaltung in Pondicherry anzutreten. Dort erlebte er den Darshan mit Sri Aurobindo und Mirra Alfassa. Da er mit seiner Arbeit und seinem Leben unzufrieden war verließ er Indien und begab sich auf eine Reihe von Abenteuern, die ihn nach Südamerika und Afrika führten, bevor er 1953 nach Indien zurückkehrte. Im Alter von nun 30 Jahren stellte er sich in den Dienst "Der Mutter“ (Mira Richard) und wohnte im Ashram. Er unterrichtete ein wenig in der Schule des Ashrams und war mit der französischen Kopie der Vierteljahreshefte des Bulletin of the Department of Physical Education, welche die Mutter herausgab, betraut. (Alle Texte in den Ausgaben wurden in Französisch und Englisch gedruckt). Satprem blieb aber in dieser Zeit ruhelos und unzufrieden. Er glaubte, seine Erfüllung in immer neuen Abenteurn finden zu können. Er reiste wiederum in den Kongo, nach Brasilien, Afghanistan, in den Himalaya, durch die Wüste Gobi und nach Neuseeland; er segelte rund um den Globus bevor er wieder zurückkehrte.
Am 3. März 1957 gab "Die Mutter" ihm den Namen Satprem („der die Wahrheit liebt“).(Agenda Bd. 1, S. 48 und S. 100)
Im Jahre 1959 wurde er Schüler eines Tantra-Yogis, der auch Oberpriester des großen Tempels von Rameswaram im Bundesstaat Tamil Nadu war. Dann wanderte er, geführt von einem anderen Yogi, sechs Monate als ein Sannyasin durch Indien. Seine Erzählung "Par le corps de la terre, ou le Sanyassin" gründet auf diesen Erfahrungen.
Danach kehrte er wieder zum Ashram zurück.
Schüler "Der Mutter "
Er wurde von Zeit zu Zeit von "Der Mutter" in ihren Raum eingeladen, um bestimmte Aufgaben in Zusammenhang mit der Erstellung des Bulletins zu besprechen. Satprem war von ihr fasziniert und begann Fragen zu stellen. "...es gab einen großen Stuhl in dem sie saß, und ich setzte mich auf den Teppich und hörte ihr zu. Wirklich, sie wusste so viel. Es war wunderbar ihr zuzuhören. Aber am wichtigsten war, dass sie nach und nach von ihren Erfahrungen zu berichten begann." Satprem wurde sich der Bedeutung dieser Gespräche bewusst und begann sie mit einem Cassettenrekorder aufzunehmen. Auf diese Art und Weise entstand die Agenda. Sie umfasste die Themen der literarischen Arbeit, seine eigene Entwicklung und Schulung im Yoga und die Beschreibung der körperlichen Transformation "Der Mutter".
Während dieser Zeit traf er auch seine zukünftige Begleiterin Sujata Nahar.
Unter Leitung "Der Mutter " hatte er zuvor das Buch Sri Aurobindo ou l'aventure de la conscience geschrieben, welches das populärste Buch zur Einführung in den Integralen Yoga wurde. (Veröffentlichung 1964)
Ein weiteres Werk von ihm entstand in den Jahren 1972-73 mit dem Titel La Genèse du surhomme. Die Veröffentlichung erfolgte 1974.
Nach dem Tode der Mutter kam es zu einem ernsten Konflikt zwischen Satprem und der Führung des Ashrams. Seine gesamte Korespondenz mit der Mutter von 1962 bis 1973 wurde beschlagnahmt und er selbst wurde aus dem Ashram verwiesen. Er entkam mit den Tonbandaufnahmen der Agenda nach Auroville. Im Ashram wurde er zur persona non grata (Titlebaum, 1985-1986).
Die Zeit nach dem Ashram
Nach dem Tode Der Mutter schriebe er die Triologie Mère, in welcher er das Tonbandmaterial erstmals analysierte und kommentierte. In seinen nächsten Werk Le mental des cellules (1980) fasste er noch einmal das Wichtigste der Triologie zusammen;
In Paris wurde das Institut of Recherches Evolutives gegründet um die Agenda zu veröffentlichen und zu verbreiten.
1983 entschieden Satprem und Sujata sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück zu ziehen.
Nach sieben Jaren "tauchte" Satprem wieder auf und schrieb in der Folge mehrere Bücher über seine eigenen Erfahrungen, über die Lehren von Sri Aurobindo und der Mutter und über die zukünftige Entwicklung der Menschheit.
Satprem starb am 9. April 2007. (Eine entsprechende Nachricht wurde in einem Rundbrief aus Auroville verbreitet). Sujata Nahar starb im Alter von 81 Jahren am 4. Mai 2007.
Sujata Nahar
Sujata Nahar (*1925 in Calcutta † 4. 05.2007) war eine Schülerin von Aurobindo, Mirra Alfassa und Lebensgefährtin von Satprem
Leben
Sujata lebte in ihrer Kindheit in dem kleinen Ort Santiniketan, nördlich von Calcutta, den der Dichter Rabindranath Tagore gegründet hat.
Nach dem frühen Tod ihrer Mutter zog der Vater nach Pondicherry in den Ashram von Aurobindo. Die Kinder folgten ihm nach und Sujata kam dort 1935 im Alter von neun Jahren an. Sie erhielt zunächst Privatunterricht und arbeitete dann als Sekretärin für Pavitra, den französischen Ingenieur und Chemiker, der später Leiter der neu gegründeten Universität wurde. Sie war auch in der Bildungsarbeit des Ashrams aktiv.
Satprem, der Anfang 1954 im Ashram ankam und die älten Schüler unterrrichtete, half Pavira bei der zahlreichen Korrespondenz und den Übersetzungen der Bücher Aurobindos ins Französische. Diese gemeinsame Arbeit brachten Satprem und Sujata zusammen. Von 1965 an begleitete Sujata regelmäßig Satprem bei seinen Treffen mit der Mutter.
Nach dem Tode der Mutter kam es zu einem Zerwürfnis zwischen Satprem und den Verantwortlichen des Ashrams. Nach der Veröffentlichung der Triologie Mère, in der Satprem das Tonbandmaterial erstmals ausgewertet hatte, wurde er von den Leitung des Ashrams als 'persons non grata' bezeichnet und musste den Ashram verlassen. Sujata folgte ihm.
Sie lebten weitere 29 Jahre zusammen, in denen sie sich ausschließlich der Arbeit im Bewusstsein des Integralen Yogas widmeten, wie er von Aurobindo und der Mutter entworfen worden war.
Sujata starb am 4. Mai 2007 im Alter von 81 Jahren.
Werke
Die Mutter Die Biographie – Band 1 »Mirra« Sujata Nahar (ISBN 3-89427-066-7)
Die Mutter Die Biographie – Band 2 »Die Künstlerin«
Sujata Nahar (ISBN 3-89427-080-2)
Die Mutter Die Biographie – Band 3 »Die Okkultistin«
Sujata Nahar (ISBN 3-89427-081-0)
Die Mutter Die Biographie – Band 4 »Sri Aurobindo«
Sujata Nahar (ISBN 3-89427-094-2)
Die Mutter Die Biographie – Band 5 »Mirra begegnet dem Revolutionär«
Sujata Nahar (ISBN 3-89427-159-0)
Die Mutter Die Biographie – Band 6 »Mirra in Südindien«
Sujata Nahar (ISBN 978-3-89427-375-0)
Weblinks
Aurobindo
Zitate
Es ist eine bezeichnende und erhellende Tatsache, dass einer, der Brahman erkennt, in einer Art absoluten Frieden zu leben vermag, im Licht und in der Glückseligkeit des Göttlichen, auch wenn er sich in dieser Welt bewegt und in ihr handelt und all ihre Schläge erträgt. Es gibt also noch etwas anderes als diese scharfe, trennende Gegensätzlichkeit, es gibt ein Geheimnis, ein Rätsel, das vermutlich eine weniger verzweifelte Lösung (als die Flucht ins Göttliche oder Nirvana) zuläßt. Diese spirituelle Möglichkeit weist über sich selbst hinaus und bringt einen Hoffnungsstrahl in die Finsternis unseres gefallenen Daseins. aus einem Brief an den Schriftsteller Maurice Magre
Der integrale Yoga
Der integrale Yoga ist die praktische Anwendung von Aurobindos Philosophie. Es handelt sich jedoch nicht um eine Form des Yoga mit fest definierten Übungen, wie z.B Hatha Yoga oder Raja Yoga. Viel wesentlicher als Asanas ist nach Aurobindo, dass man in völliger Hingabe alle Taten, Worte und Gedanken dem Göttlichen widmet. Dieser Yoga heißt integral, weil die traditionellen Disziplinen Jnana Yoga, Karma Yoga und Bhakti Yoga miteinander verknüpft werden, wie Aurobindo es in der Synthese des Yoga beschreibt. Integral sei er aber auch deshalb, weil er die Welt nicht ablehnt oder überwinden will, sondern sie mit dem Göttlichen zu durchdringen sucht. Dazu müssen alle Wesensteile des Menschen umgewandelt und von der göttlichen Shakti durchdrungen werden. Bei diesen Wesensteilen wird ein äußerer und ein innerer Bereich unterschieden[4]:
- Physis
- Äußere Physis, Körper
- Innere wahre Physis (Annamaya Purusha), die ursprüngliche evolutionäre Kraft
- Vitale Ebene
- Äußeres Vital, Lebenskraft: beschränkt, nichtwissend, voll Ichhaftigkeit
- Inneres, wahres Vital (Pranamya Purusha): unerschütterlich, fähig Kraft, Wissen und Ananda aufzunehmen
- Mentale Ebene,
- Äußeres Mental, Denk- und Erkenntnisvorgänge,
- Inneres, wahres Mental (Manomaya Purusha) wacht, beobachtet und beurteilt wie ein Zeuge der Seele
- höhere mentale Ebenen: siehe Tabelle
- Über und hinter diesen Ebenen soll nach Aurobindo das "Zentrale Wesen" sein:
- Zentrales Wesen (Antaratman)
- Über diesen drei Ebenen stehend wird es von Aurobindo mit Jivatman (ewiges Selbst) benannt.
- Hinter Mental, Leben und Körper stehend, wird es von Aurobindo als "Psychisches Wesen" bezeichnet.
Während sich mentale, vitale und physische Impulse laut Aurobindo in ihren äußeren Aspekten vermischen, sind sie in ihrem inneren, wahren Aspekten getrennt. Diese Trennung herbeizuführen hat der integrale Yoga mit dem klassischen Yoga gemeinsam. Das Innere, wahre Mental, Vital oder Physis steht nach Aurobindo in direkter Verbindung mit dem Inneren Wesen (Antaratman), und wird manchmal mit ihm verwechselt. Das zentrale Wesen, der Jivatman gilt als erhaben über Geburt und Tod. Er soll das ewige, wahre Wesen des Individuums sein.
Laut Aurobindo genügt es nicht, wenn die Seele aufsteigt und sich mit dem Göttlichen vereint, oder der Geist im Nirvana aufgeht. Ein Aufstieg zum Göttlichen allein kann nicht das Ziel sein; eine Herabkunft des Göttlichen in die Welt muss folgen.
Damit aber die Welt transformiert werden könne, dürfen keine Stufen des Weges übersprungen werden. Nur wer die Stufen der gesamten Leiter gehe, also alle Persönlichkeitsanteile bewusst dem Göttlichen zuwende, könne auch wieder den Weg zurückkehren und das Göttliche in die Welt bringen. Traditionelle Methoden der Yogapraxis können beim Sadhana des integralen Yoga benutzt werden.
Die dreifache Anstrengung ist Streben nach dem Göttlichen ohne Vorbedingungen, Zurückweisung von Ideen, Vorlieben, Stolz des Geistes, oder der niedrigen vitalen Natur, und Hingabe an das Göttliche, die ohne Bedingungen des Ego oder persönlichen Gewinnstreben zu geschehen hat. Letztlich kann nur das Göttliche selbst diese Umwandlung bewirken, was ein Zurücktreten des Individuums voraussetzt.
Die dreifache Wandlung ist die psychische Transformation, bei der alles durch das seelische Wesen in Verbindung mit Gott steht, die spirituelle Transformation, in der alles durch das kosmische Bewusstsein in Gott versenkt wird, und schließlich die supramentale Transformation, in der alles im göttlichen gnostischen Bewusstsein supramentalisiert wird. Nur mit letzterer könne die vollständige Transformation von Körper, Leben und Geist beginnen.
Evolution
Nach Aurobindo soll das jetzige, mentale Bewusstsein der Menschheit nicht die letzte Stufe der Evolution sein. Ähnlich wie in der Vergangenheit das mentale Bewusstsein durch den Menschen in der Evolution auftauchte, soll in der Zukunft ein neues Bewusstsein möglich sein, das er als Wahrheitsbewusstsein oder Supramentales Bewusstsein bezeichnete.
Er sah es als seine eigentliche Lebensaufgabe an, dieses Supramentale Bewusstsein zur Erde herabzubringen oder wenigsten für die Zukunft zu ermöglichen.[5]
Das Supramental stellt laut Aurobindo einen Bereich zwischen der höheren Triade, Sat (Sein), Chit (Bewusstsein), Ananda (Seligkeit), die Kennzeichen des Brahman sind und der niederen Triade, Mental (Geist), Vital (Leben, Emotionen) und Physis (Körper) dar.
Das Supramental soll alle Gegensätze in sich vereinen und ein inneres Wissen um alle Dinge besitzen. Aurobindo postuliert eine Supramentalisierung allen Lebens auf der Erde, die die nächste Stufe der Evolution darstelle. Das Supramental würde sich seine eigenen Instrumente im Menschen und auf der Welt schaffen, doch dafür sei ein Streben des Menschen zum Göttlichen hin notwendig.
Jiva
Jiva (Sanskrit, jiva, wörtl. Leben) oder Jivatman ist in der indischen Philosophie das Göttliche in seiner Vielfalt, das sich hier als Selbst oder Geist des einzelnen Geschöpfes individuell offenbart. Jivatman, der Leben verleihende Atman, bezeichnet den verkörperten Atman, der dem physischen und feinstofflichen Körper Leben verleiht. Wird oft in abgekürzter Form nur "Jiva" genannt. Der Jiva ist nicht das mentale Ich-Empfinden, das von der Natur für ihren zeitbegrenzten Zweck konstruiert wurde, sondern ist der Natur übergeordnet, erhaben über Geburt und Tod. Das individuelle Selbst oder Atman gilt als das ewige, wahre Wesen des Individuums, das nicht geboren wird und auch keine Evolution durchläuft. (Vielmehr lenkt es die individuelle Geburt und Evolution.)
Das Verhältnis zwischen Jiva, Gott und der Welt wird von den einzelnen Schulen unterschiedlich beschrieben.
Der Advaita- Vedanta des Shankara behauptet in seiner monistischen Lehre, dass der Jiva kein wirliches Sein habe, da das Göttliche unteilbar sei. Für diese Lehre ist der Jiva in Wahrheit mit Gott identisch und nur die "Beilegungen" von Nichtwissen, Begierde, Karma usw. hindern den Menschen daran dies zu erkennen.
Für die Anhänger der Lehre Ramanujas, die als Vishishtadvaita (qualifizierter Monismus) bezeichnet wird, besitzt der alleine Gott die Einzelseelen und die Natur als Qualitäten (Vishesha). Sie sind also wirklich, besitzen aber kein unabhängiges Sein.
In der Lehre des Madhva, die als Dvaita-Vedanta (Dualismus)bezeichnet wird, gibt es drei ewige Entitäten, die beim Weltgeschehen zusammenwirken:
1. der allgegenwärtige Gott
2. die unendliche Vielheit der Einzelseelen (Jiva)
3. die Natur (Prakriti) aus der sich in der Evolution alles Unbeseelte entwickelt.
neupondicherry
==Pondicherry==
Lage der Stadt Pondicherry |
Pondicherry (in Englisch offiziell Puducherry) ist eine Stadt an der Ostküste Südindiens, direkt am Golf von Bengalen gelegen. Bei einer Volkszählung 2001 wurden 220.749 Einwohner genannt.. Sie ist Hauptstadt des Unionsterritoriums Puducherry. Die Stadt liegt südlich von Chennai (vormals Madras). Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Hafen, dessen Aktivitäten eng mit dem Baumwollhandel verknüpft sind.
Demographie
Laut einer Volkszählung aus dem Jahre 2001 hat Puducherry 220.749 Einwohner. Die Geschlechterverteilung ist mit je 50% ausgeglichen. Die Alphabetisierung ist mit 76% deutlich höher als der nationale Durchschnitt von 59%. Von der Bevölkerung sind 11% jünger als 6 Jahre. Die Mehrheit der Bewohner sprechen Tamil, Telugu und Malayalam. Da Frankreich bei der Rückgabe seiner Kolonie an Indien den Bewohnern die Möglichkeit gab, die französische Staatbürgerschaft zu behalten oder zu erwerben, gibt es heute eine große Anzahl von Einheimischen, die französische Staatsbürger sind. Die französische Sprache und Kultur ist weiterhin sehr beliebt. Es gibt auch zahlreiche Inder, die aus anderen indischen Bundesstaaten stammen (vorallem aus Bengalen, Gujarat und Orissa). Viele von ihnen sind wegen des Sri Aurobindo Ashrams nach Puducherry gekommen.
Stadtbild
Mit seiner großzügig angelegten Uferpromenade, seiner von Frankreich beeinflussten Kultur und Architektur, findet man nirgendwo sonst Vergleichbares in Südindien. Der im frühen 18. Jahrhundert entstandenen französischen Kolonie ist es gelungen, ihren besonderen Charme vor typisch indischem Hintergrund zu bewahren. Es gibt bis heute ein großes französisches Konsulat, ein hôtel de ville (Rathaus), eine französische Schule und vieles mehr, was an Frankreich erinnert. In einigen Restaurants sind französische Gerichte auf der Speisekarte zu finden. Dennoch ist es eine typisch indische Stadt mit ihren Autorikschas, Basaren und Hindutempeln. Der stärker französisch geprägte Teil der Stadt liegt im Osten, zur Seeseite hin, der mehr indische Teil im Westen.
Geschichte
Altertum
Erste historisch gesicherte Zeugnisse von Puducherry stammen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Römische Dokumente erwähnen als eines der Handelszentren an der Indischen Küste einen Ort mit Namen Poduca oder Poduke, der laut Historiker mit dem heutigen Puducherry identisch ist. Der Handel bestand aus Textilien, Tonwaren und Halb-Edelsteinen. (Diese Fundstücke sind heute im Museum in Puducherry ausgestellt.) Seit dem vierten Jahrhundert nach Christus wird der Raum von Puducherry durch die Dynastie der Pallava beherrscht. In einem Dokument aus dem achten Jahrhundert wird eine Sanskrit Universität genannt, die hier aus früheren Zeiten existiert haben soll. Die Legende erzählt, dass der Weise Agastya hier einen Ashram gründete, der als Agastiswaram bezeichnet wurde. (Eine Inschrift, die in der Nähe des Vedhapuriswara Tempel gefunden wurde, deutet auf die Glaubwürdigkeit dieser These hin.) In den nächsten Jahrhunderten sind es verschiedene Dynastien aus dem Süden, wie die Cholas und die Pandya, die das Sagen in dieser Region haben. Bis auf eine kurze Invasion durch die moslemischen Herrscher aus dem Norden, die das Sultanat von Madurai errichteten, war es das Vijayanagar Imperium das bis 1638 diesen Teil Südindiens beherrschte.
Kolonialzeit
Im Jahre 1673 kauft die französisch-indische Gesellschaft ein kleines Dorf vom Sultan von Bijapur. In der Folge wird Ponichéry (frz. Schreibweise) der Brückenkopf für die wirtschaftlichen Interessen Frankreichs in Indien. Der aufstrebende Handel ist eng mit dem Namen Francois Martin verbunden, der ab 1685 als "Direktor der Koromandelküste" die Geschäfte der französischen Kolonie leitet. Die Entwicklung wird durch Streitigkeiten mit der niederländischen Fraktion und seinem frühen Tod 1706 beeinträchtigt. In der Folge werden die Geschicke der Stadt von Lenoir (ab 1726) und Dumas (ab 1735) bestimmt. Unter dem Mandat von Joseph Francois Dupleix (ab 1742) und dessen militärischen Erfolgen gegen englische Truppen wird die Kolonie auf die Umgebung der Stadt und Südindien ausgeweitet. Auch wächst der Einfluss auf die Fürstentümer der Region.
Da die Aktionäre der französisch-indischen Gesellschaft weitere Auseinandersetzungen mit Großbritannien vermeiden wollen, wird Duplex von seinem Posten abgerufen und sein Nachfolger, Godeheu, beauftragt, Friedensverhandlungen mit der englischen Kolonie zu führen. Der Frieden währt aber nicht lange und am 16. Januar 1761 wird Pondichéry durch die Britten eingenommen und nahezu vollständig zerstört. Nach dem Vertrag von Paris (1763) darf Frankreich nur seine Handelsniederlassung in Pondicherry behalten.
Erst 1816 erlangt Frankreich wieder die alleinige Kontrolle über den Ort. Es ist Frankreich aber untersagt militärische Befestigungen zu errichten oder eine Garnision zu unterhalten.
Nach der Unabhängigkeit Indiens wird das Territotium 1954 in einem Vertrag an Indien zurückgegeben und dies 1962 vom französischen Parlament ratifiziert.
Sri Aurobindo Ashram
Im Westen bekannt wurde Pondicherry in den vergangenen Jahrzehnten durch den 1926 gegründeten Aurobindo-Ashram und das nahe Auroville. Viele Reisende aus Indien und der ganzen Welt kommen in die Stadt, um den Sri-Aurobindo-Ashram in der rue de la marine zu besuchen. Er ist für die Öffentlichkeit täglich vormittags und nachmittags geöffnet. In dem zentralen Hof des Hauptgebäudes des Ashrams befindet sich das 'Samadhi' oder Mausoleum von Aurobindo und The Mother. Es wird von einem Frangipani Baum überragt und täglich von den Mitgliedern des Ashrams mit Blumen geschmückt. Einige Einrichtungen des Ashrams wie die Bibliothek und das Hauptgebäude (während der gemeinsamen Meditation) dürfen nur mit einem Ausweis betreten werden, den man im Zentralgebäude oder in einem der Guest Houses des Ashrams erhält.
Auroville
Auroville, die 'Stadt der Morgendämmerung' wurde als ein utopisches Paradies von The Mother erdacht und der Rohentwurf von dem französischen Architekten Roger Anger konzipiert. Etwa 2000 Menschen wohnen heute dort in Gemeinschaften mit Namen wie Grace, Serenity, Fertile, Certitude und Transformation. Das für die Stadt vorgesehene Gelände liegt ca. 8 km nordwestlich von Puducherry. Ein Besucherzentrum, das täglich geöffnet ist, befindet sich in der Nähe des Bharat Niwas. Es zeigt in einer ständigen Ausstellung die Geschichte und Philosophie der Ansiedlung. Über aktuelle Projekte und Aktivitäten der Bewohner wird dort ebenfalls informiert.