Alfred Flatow

deutscher Turner und Olympiasieger
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. November 2007 um 13:48 Uhr durch 89.19.170.49 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Alfred Flatow (* 3. Oktober 1869 in Danzig, † 28. Dezember 1942 in Theresienstadt) war ein deutscher Geräteturner und Olympiasieger.

Alfred Flatow

Bei den I. Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen war er einer von zehn Turnern aus Deutschland. Er gewann den Einzelwettbewerb am Barren und wurde Zweiter am Reck. Ebenfalls siegreich war er mit der deutschen Mannschaft am Barren und am Reck (u. a. mit seinem sechs Jahre jüngeren Cousin Gustav Felix Flatow). Außerdem nahm er an den Wettkämpfen im Pferdsprung, am Seitpferd und an den Ringen teil. Wie die meisten anderen deutschen Olympiastarter im Gerätturnen wurde er nach seiner Rückkehr aus der Deutschen Turnerschaft ausgeschlossen, die damals den Wettkampfgedanken als „undeutsch“ ablehnte.

Datei:Flatow bars.jpg
Am Barren in Athen

1903 war Flatow ein Gründungsmitglied der Jüdischen Turnerschaft, dem ersten jüdischen Sportverband in Europa. Wegen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten emigrierte er 1938 in die Niederlande. Nach dem deutschen Einmarsch wurde er von den Nationalsozialisten in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er 1942 umkam.

1997 ehrte die Stadt Berlin Alfred Flatow und seinen Cousin Gustav, indem sie die Reichssportfeldstraße in der Nähe des Olympiastadions in Flatowallee umbenannte. Auf der Lohmühleninsel am Landwehrkanal im Ortsteil Kreuzberg erinnert ferner die Flatow-Sporthalle mit ihrem Namen und mit einer Gedenktafel an die beiden Flatows. Die Deutsche Post AG gab zum 100-jährigen Jubiläum der Olympischen Spiele eine Serie mit vier Briefmarken heraus; eine davon zeigt Alfred und Gustav Flatow.