OpenSolaris

Betriebssystem
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OpenSolaris ist ein Open-Source-Projekt von Sun Microsystems. Sun bemüht sich um OpenSolaris herum eine Entwickler-Community aufzubauen. Die Zielgruppe der Community besteht aus Entwicklern, System-Administratoren und Nutzern die am Betriebssystem weiter entwickeln möchten. Seit Juni 2007 haben sich mehr als 60.000 Entwickler auf der OpenSolaris.org Webseite registriert. Es existieren aktive OpenSolaris User Group Communities. Weitere Technologie-Communities und -Projekte werden bei opensolaris.org verwaltet.

OpenSolaris basiert auf der Codebasis Unix System V Release 4. Seit Sun die Rechte an der Codebasis im Jahr 1994 erworben hat, wurden erhebliche Veränderungen und Verbesserungen durchgeführt. OpenSolaris ist das einzige Open Source Betriebssystem, dass direkt von System V abgeleitet ist. OpenSolaris besteht im Wesentlichen aus dem Quelltext des Unix-Systems Solaris 10. Die Open Source Komponenten sind Snapshots der aktuellen Solaris Entwickler-Version.[1] Zukünftige Versionen von Solaris basieren auf der Codebasis des OpenSolaris-Projekt.[2]

Geschichte

Die Idee und die Planung von OpenSolaris begannen Anfang 2004. Multidisziplinäre Teams wurden gegründet. Die Teams beschäftigten sich unter anderem mit den Themen: Lizenzierungsfragen, Geschäftsmodelle, Co-Entwicklungs Prozeduren, Quellcode Analyse, Quellcode Management, Tools, Marketing, Webseiten- und Community-Entwicklung. Das Pilot Programm wurde im September 2004 ins Leben gerufen. Am Anfang gab es 18 nicht-Sun Community Mitglieder. 9 Monate später gab es 145 externe Pilot-Programm Teilnehmer.

Die Öffnung des Solaris Quellcodes war ein inkrementeller Prozess. Der erste Teil als Open Source veröffentlichte Quellcode war Solaris Dynamic Tracing Facility (bekannt auch als DTrace). DTrace ist ein Tool, mit dem Administratoren und Entwickler ein laufendes System optimieren können. DTrace selbst wurde am 25. Januar 2005 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt gab Sun die erste Phase der opensolaris.org Webseite frei. Außerdem wurde angekündigt, dass die Codebasis unter der CDDL (Common Development and Distribution License) freigegeben werde. Ein Community Advisory Board (CAB) bestehend aus fünf Mitgliedern wurde gegründet. Der eigentliche Veröffentlichungstag, an dem der größte Teil des Solaris Codes freigegeben wurde, war der 14. Juni 2005. Einige Teile des Quellcodes liegen Aufgrund von Lizenzrechten nur in binärer Form vor. Der OpenSolaris Quellcode entspricht dem aktuellen Entwicklungsstand von Solaris.

Die fünf CAB Mitglieder wurden am 4. April 2005 verkündet. Die Mitglieder des 2005/2006 OpenSolaris Community Advisory Board sind Roy Fielding, Al Hopper, Rich Teer, Casper Dik, and Simon Phipps. Am 10. Februar 2006 hat Sun die the OpenSolaris Charter unterzeichnet. Dadurch wurde die OpenSolaris Community in die unabhängige Aufsicht des OpenSolaris Governing Board (OGB) [1] übergeben. CAB wurde so zum ersten OGB. Die "Verfassung" ist noch in Arbeit. Geleitet wird diese von der Governance Working Group und den drei Mitgliedern Stephen Hahn und Keith Wesolowski (beide Sun Solaris Entwickler) und Ben Rockwood (ein prominentes OpenSolaris Community Mitglied).

Lizenz

OpenSolaris unterliegt der Common Development and Distribution License (CDDL). Die Lizenz ist ein Abkömmling der MPL (Version 1.1), seit Mitte Januar 2005 von der OSI anerkannt und erlaubt ausdrücklich die Verwendung des Quelltextes für proprietäre Lösungen.

Sun hat große Teile des Solaris Quellcode unter der CDDL gestellt. Dateien die unter der CDDL stehen, können mit andersartig, frei oder proprietär lizenzierten Dateien kombiniert werden. [3].

Während Suns Ankündigung, dass Java unter die GNU General Public License (GPL) gestellt werden soll, gaben Jonathan Schwartz und Rich Green Hinweise auf eine Veröffentlichung von Solaris unter der GPL Lizenz. Im Januar 2007 meldete eWeek, dass eine anonyme Quelle berichtet habe, Sun würde OpenSolaris unter eine Duale Lizenz (CDDL und GPL) stellen.[4] In seinem Sun-Blog antwortet Green, dass die Meldung falsch wäre, aber das Sun über eine Duale Lizenz nachdenken würde. Eine Übereinkunft mit der OpenSolaris Community müsse allerdings dazu statt finden.[5]

GPL-Kompatibilität

Sun hat für OpenSolaris eine Lizenz gewählt, die nicht vollständig mit der am häufigsten verwendeten freien Software-Lizenz (GPL) vereinbar ist. Suns Common Development and Distribution License ist eine von der Open Source Initiative bestätigte freie Software-Lizenz. Allerdings kann aufgrund der Restriktionen der GPL ein Werk, das unter der CDDL steht, nicht auf legale Weise Werke verwenden, die unter der GPL lizenziert sind.

Die CDDL verlangt, dass alle Änderungen verzeichnet werden. Die GPL hat ähnliche Anforderungen.

CDDL-Werke können jedoch mit anderen lizenzierten Werken kombiniert werden. Es ist unerheblich, ob es sich um eine offene oder proprietäre Lizenz handelt.

Distributionen

SchilliX

Am 18. Juni 2005 erschien unter dem Namen SchilliX bereits die erste Distribution, die als Live-CD zur Verfügung steht. Anfangs wurde bei SchilliX der Fokus auf die Beschleunigung der Ladevorgänge gesetzt, wodurch die Distribution bis zur Version 0.5.1 über keine grafische Benutzeroberfläche verfügte. Bei der Version 0.5.1 muss der X-Server noch als Benutzer root mit dem Befehl startx manuell gestartet werden.

BeleniX

Inzwischen ist mit BeleniX [2] eine weitere Distribution als Live-CD erhältlich. Diese bietet eine grafische Benutzeroberfläche. Das Hauptaugenmerk dieser Distribution liegt auf der Erhöhung des Bekanntheitsgrades, weshalb sich einige populäre Open-Source-Programme mit auf der Live-CD befinden (z.B. Mozilla Firefox, CUPS und XMMS).

Polaris

Anfang 2006 wurde von den Blastware[3]-Entwicklern eine Portierung auf die Pegasos-basierte PowerPC-/CHRP-Workstation "ODW" von IBM/Freescale/Genesi mit 1 GHz MPC7447 bekanntgegeben. Der Quellcode steht als Subversion-Tree auf http://www.genunix.org bereit.

Nexenta OS

Nexenta OS ist eine weitere Distribution, die den OpenSolaris-Kernel mit der umfangreichen Software-Distribution Debian/Ubuntu kombiniert. Dieses GNU/Solaris befindet sich noch im Alpha-Stadium, es ist jedoch bereits auch als Live-CD erhältlich.

marTux

Mit marTux existiert zunächst als LiveCD seit April 2006 eine erste Distribution für die SPARC-Plattform.

Die Community

Sun versucht, eine Entwicklercommunity aufzubauen, die OpenSolaris weiterentwickelt. Ein „Community Advisory Board“ (CAB) genannter Beirat, der sich um diese kümmern soll, existiert bereits. Dieser wurde allerdings von Sun bestimmt. Die Mitglieder des CAB sind

  • Rich Teer (Autor von Solaris Systems Programming, von der OpenSolaris-Pilot-Community gewählt)
  • Al Hopper (von Logical Approach, von der OpenSolaris-Pilot-Community gewählt)
  • Casper Dik (Senior Staff Engineer bei Sun, von Sun eingesetzt)
  • Simon Phipps (Chief Technology Evangelist bei Sun, von Sun eingesetzt)
  • Roy Fielding (Mitgründer der Apache Software Foundation, von Sun eingesetzt)

Einzelnachweise

  1. What version of the Solaris OS has been open sourced? In: OpenSolaris FAQ: General. OpenSolaris;
  2. What is the difference between the OpenSolaris project and the Solaris Operating System? In: OpenSolaris FAQ: General. OpenSolaris;
  3. Can code licensed under the CDDL be combined with code licensed under other open source licenses? In: OpenSolaris FAQ: Common Development and Distribution License (CDDL). OpenSolaris;
  4. Peter Galli: Sun to License OpenSolaris Under GPLv3, eWeek, January 16, 2007 
  5. Rich Green: All the News That's Fit to Print. In: Rich Green's Weblog. 17. Januar 2007;.

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