Wildschaden
Der Begriff Wildschaden bezeichnet in der Forstwirtschaft Beschädigungen der Flora durch Verbiß und Reiben (Fegen) von Wildtieren an vorwiegend jungen Pflanzen.
Auch Kollissionen von Fahrzeugen mit Wildtieren werden als Wildschäden bezeichnet.
Aus der nutzungsorientierten Sichtweise der Forstwirtschaft werden Wildschäden meist negativ beurteilt, da sie die Gehölze als Wirtschaftsgüter beschädigen.
Im gewissen Maß ist Wildverbiß zur Erhaltung von Lichtungen und darin befindlichen Biotopen lichtliebender Pflanzen aber auch von Bedeutung. Ebenso kann starkes Fegen, das zum Absterben von Baumen führt, für viele Pilze und Insekten von Vorteil sein.
Neuere Theorien gehen davon aus, dass um artenreiche Mischwälder zu erhalten, der Verbiss von großen Pflanzenfressern (Megaherbivoren) ausschlaggebend ist. Ohne diesen Verbiss würden auf vielen Flächen relativ artenarme Buchenwälder als sogenannte Klimaxvegetation entstehen. Die Eiche dagegen, die dem Verbiss wesentlich besser wiedersteht, würde sich wieder stärker Ausbreiten. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Waldweide das Ökosystem nachhaltig schädigt, stehen Untersuchungen, die belegen, dass die wenigen noch verbliebenen Hutewälder (auch Hudewälder genannt) einen sehr hohen Artenreichtum aufweisen.
Siehe auch: Megaherbivorentheorie
Weblinks
- Großherbivoren in großflächigen Beweidungssystemen
- Der Einfluss von Megaherbivoren auf die Naturlandschaft Mitteleuropas
- Metaphors for the Wilderness