Nová Bystřice

Gemeinde in Tschechien
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Nová Bystřice (deutsch Neu Bistritz)

Anschrift

Městský úřad Nová Bystřice, nám. Míru 58, 378 33 Nová Bystřice

Ortsteile

  • Albeř (Albern)
  • Artolec (Artholz)
  • Blato, früher Zizpachy (Sichelbach)
  • Hradiště (Burgstall)
  • Hůrky (Adamsfreiheit)
  • Klášter (Kloster)
  • Klenová (Leinbaum)
  • Nový Vojířov, früher Český Peršlag (Böhmisch Bernschlag)
  • Ovčárna (Schäferei)
  • Senotín (Zinolten)
  • Skalka (Gebharz)
  • Smrčná (Fichtau)

Partnerstadt

Österreichische Dorf Reingers

Lage

Nová Bystřice liegt im sogenannten Gebiet Vitorazsko. Dieses Gebiet umfasste den Südosten von Böhmen und anliegende Teile von Österreich. Vor der Besiedlung führten alte Handelspfade durch das Gebiet.

Demographische Daten

Gegenwärtig 3341 Einwohner. 1670 hatte N. Bystřice 2 550 Einwohner. 1870 3.825, im Jahre 1939 2.814, viele wanderten nach Amerika aus.

Geschichte

In der Literatur finden wir Aufzeichnungen über einer Reihe von archäologischen Funden, wie z. B. römische Münzen, die an einen Handel zwischen Kelten und Römern erinnern. Die erste Erwähnung des Gebiets stammt aus dem Jahre 871. Böhmische Deputation brachten damals dem mährischen Svatopluk die Tochter von tschechischen Fürsten mit einer reichen Mitgift. Bis in das 12. Jahrhundert war das Gebiet von Slawen besiedelt, danach drangen deutsche Kolonialisten ein. Zunächst herrschten die Fürsten von Raabs, die jedoch 1192 ausstarben. Es folgten die Zöbings mit ihren großen Besitz in Österreich, 40 Jahre später die Fürsten von Weikertschlag, die Fürsten von Hirschberger sowie die Fürsten von Plain – Hardegg aus Salzburg. Nachdem die Brüder Otto und Konrad von Plain – Hardegg in einer Schlacht in Ungarn fielen, übereignete König Ottokar II. die ganze Herrschaft als Lehne dem verdienten Heerführer Vok von Rožmberk. 1282 fielen Herrschaften von Bystřice und Landštejn zur Böhmischen Krone zu (Sezema von Landštejn aus dem Geschlecht Vítkovci (Wittigonen).) Nach Sezema herrschte Vítek und dann sein Sohn Vilém von Landštejn. 1348 erteilte Kaiser Karel IV. dem Geschlecht von Landštejn alle Freiheiten und Sonderrechte und Vilém wurde Kaiserberater, mährischer Hauptmann und Prager Burggraf (1356). 1341 wurde Bystřice zur Stadt erhoben. In der Urkunde vom 11. Dezember 1381 übergab König Václav dem Kunrat (Konrad) von Kraig den Herrenhof Bystřice und Landštejn. Nach dem Tod des Vaters erbte im Jahre 1399 Lipolt von Kraig Landštejn und später übergab er auch Bystřice. Die Stadt wurde von Hussiten zerstört und niedergebrannt. Die Stadt Neu Fistritz, später Neu Bistritz, Nová Bystřice. wird wieder erbaut. Im Jahre 1535 brach die Pest aus. Im Jahre 1572 starb das Geschlecht von Kraig in männlicher Linie aus. Zur Herrschaft Nová Bystřice gehörten damals Dörfer : Albeř, Žišpachy, Kutbrunn, Klenová, Artoleè, Peršlák, Lhota, Kaproun, Kunìjov, Romava und neue Dörfer Rejchýřov und Klášter. Alle waren zu dieser Zeit hoch verschuldet. Es wurde entschieden diese Herrschaft dem Kaisersrat Jan ältere von Lobkovic 1575 zu verkaufen. 1604 kaufte die Herrschaft Nová Bystřice – Chlumec Kaiserrat Radslav von Kinský und Tetov. 1607 zerstörte ein Großfeuer das Rathaus, ein Teil der Stadt und das Schloss. 1610 war das Schloss wieder renoviert. 1615 ging der Besitz an die herren von Slavata über. Das Geschlecht von Slavata aus Chlum und aus Košumberk stammt aus Nordböhmen. Er errichtete in der Gegend ein Wirtschaftszentrum. Im 30-jährigen Krieg litt die Bevölkerung an den Durchzug der Armeen von Albrecht von Wallenstein und der Schweden. Im Süden folgten Kämpfe mit Türken und die Durchgänge der Soldaten zerstörten ganze Dörfer. Die Sachsen zerstörten Dörfer Mnich und Artoleš. Ende des Jahres 1679 kam die Pest. 1693 endet die Regierung des Geschlechts Slavata in N. Bystřice. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt abwechselnd von Franzosen und Preußen besetzt. 1771 schlug in den Hauptturm der Burg Landštejn ein Blitz ein, die Burg brannte ab, übrig blieb eine Ruine. 1.Mai 1774 brach ein Feuer im Schloss aus. Das Schloss, die Kirche, das Rathaus, 68 waren zerstört. Der Stadtplatz bekam nach dem Wiederaufbau die heutige Form. 1843 kaufte N. Bystřice die Grafin Terezie von Trautmannsdorf. Es folgte das Geschlecht Von Riese – Stallburg herrschte bis 1900. Nach dem Müncher Abkommen wurde unser Gebiet kampflos dem Deutschland abgetreten. 10. Mai 1945 wurde die Stadt von sowjetischen Soldaten besetzt.

Wirtschaftliche Entwicklung

1615 wurden die ersten Tuchwebern aus Iglau (Jihlava) in das Gebiet berufen. Weiterhin wurden hier Waffen erzeugt. Daneben wurde der Bergbau bei Senotín begonnen. Im 19. Jahrhundert waren über 1.500 Menschen in den Leinen- und Baumwollfabriken beschäftigt. Bis 1929 hatte die Stadt eine eigene Bierbrauerei.

Sehenswürdigkeiten

Schloss (ursprünglich eine Burg) aus dem 13. Jahrhundert]

Peter und Pavel Kirche aus dem 14. Jahrhundert] Pestsäule und Brunnen mit der Sankt Lukas-Statue Die Stadtmauern Judenfriedhof, 500 Meter nördlich von der Stadt Burg Landštejn Das Museum der tschechoslowakischen Befestigung Kloster

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