Lechquellengebirge

Gebirgsgruppe der Alpen in Vorarlberg
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Als Lechquellengebirge bezeichnet man die westliche Fortsetzung der Lechtaler Alpen westlich des Flexenpasses. Es ist damit Teil der Nördlichen Kalkalpen, und zwar, wenn man von dem südlich der Arlberglinie gelegenen Rätikon absieht, deren westliches Ende. Ob das Lechquellengebirge neben den Lechtaler Alpen eine eigene Gruppe darstellt oder aber lediglich deren westlichen Teil ist nicht näher definiert. Früher wurde es häufig auch als "Klostertaler Alpen" bezeichnet.

Das Lechquellengebirge wird im Süden von der Arlberglinie (Klostertal) und im Osten vom Flexenpass sowie vom Lechtal zwischen Lech und Warth begrenzt. Im Nordosten bildet der Hochtannbergpass die Grenze gegen die Allgäuer Alpen. Im Nordwesten geht das Lechquellengebirge in mehreren Absätzen in die Vorberge des Bregenzer Waldes über. Eine eindeutige Abgrenzung ist schon deshalb nicht möglich, weil der Bregenzer Wald als solcher kein Gebirge, sondern eine Landschaft, ja eine Talschaft ist. Brauchbar und üblich sind die Abgrenzung durch die Linie, die durch das Großwalsertal und den Schadonapass gebildet wird, oder die Linie des Laternser Tals, der Furka und Damüls sowie des Tals der Bregenzer Ache zwischen Schröcken und Au. Ebenso denkbar erschiene eine Abgrenzung nicht anhand der Täler, sondern der Landschaftsformen (und der ihr zugrundeliegenden Geologie): dann reichte das Lechquellengebirge bis zu der Linie, die die Voralpen von den Hochalpen trennt, also von Bludenz ins Marultal, über den Bettlertritt und die Gadenalpe zum Metzgertobel und schließlich über das Braunarl-Fürggele zum Hochtannbergpass.

Politisch gehört das Lechquellengebirge ganz zu Vorarlberg und damit zu Österreich.

Landschaftlich ist es geprägt vom Gegensatz zwischen dem eher sanften, nach Nordosten geneigten und zur Donau entwässernden oberen Lechtal und den tiefen und zum Teil schroffen zum Rhein hin entwässernden Tälern. Die Wasserscheide verläuft hufeisenförmig um die Lechquellen herum, und das größere Gefälle zum Rhein hin führt dazu, daß (in geologisch sehr kurzen Zeiträumen) immer mehr Bäche vom Rhein angezapft werden und damit die Wasserscheide laufend gegen die Lechquellen hin verschoben wird. Die hufeneisenförmige Wasserscheide trägt zugleich die höchsten Gipfel, wobei die Gipfelflur allerdings von Südosten nach Nordwesten gegen den Bregenzer Wald abfällt. Die Berge sind außerordentlich schneereich und oft noch bis weit in den Hochsommer hinein schneebedeckt. Gletscher gibt es trotzdem fast keine mehr. Die höchsten Gipfel reichen bis in eine Höhe von 2750 m, die meisten in eine Höhe von 2550 - 2650 m, was keine nennenswerte Vergletscherung mehr erlaubt. Die Gipfel sind größtenteils eher klein und dafür zahlreich, die Landschaft insgesamt kleinräumig und abwechslungsreich. Eine Ausnahme stellt die Rote Wand dar, einer der markantesten Berge der Nördlichen Kalkalpen und zugleich deren Endpunkt nördlich der Arlberglinie. Zwischen den Gipfeln liegen zum Teil ausgedehnte Karstfelder (Gschröf).

Die höchsten Gipfel sind

Geologisch besteht das Lechquellengebirge großenteils aus Hauptdolomit und Oberrätkalk, sowie aus Liasmergeln und Fleckenmergeln.

Die Gegend ist niederschlagsreich und kühl, im Winter ideal zum Skifahren (Lech am Arlberg).

Der Bewuchs durch Bäume ist eher spärlich. Es dominieren Kiefern, Krüppelkiefern und die lawinenresistenten Erlen. Die Waldgrenze liegt sehr niedrig, etwa bei 1700 - 1800 m. Vereinzelt wachsen die Bäume bis etwa 1900 m. Dagegen ist die Blumenpracht sehr vielseitig.

Die Täler sind besiedelt durch Walser. Es dominiert historisch die Alpwirtschaft, heute der Tourismus, insbesondere der Skitourismus in Lech, Zürs, Stuben und Damüls.

Das Lechquellengebirge ist wenig erschlossen, sieht man einmal ab von einigen Skiliften und Bahnen unmittelbar bei Lech und Zürs. In die Täler führen Mautsträßchen, von Lech besteht im Sommer ein Pendelbusverkehr an die Lechquellen. Dagegen ist die Erschließung für Wanderer ideal - durch ein System von Hütten, die durch einen Höhenweg verbunden sind, der dem gesamten Hufeisen folgt und (zumindest bis in den Hochsommer) einige alpine Erfahrung voraussetzt. Dem Südrand des Lechquellengebirges folgt die Westrampe der Arlbergbahn. Deren Strom wird mit Wasserkraft aus dem überstauten Spullersee gewonnen, der 700 m hoch über dem Klostertal im südlichen Teil des Lechquellengebirges liegt.