Portal:Buddhismus/Glossar

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Hier entsteht ein Glossar buddhistischer Begriffe. Das Glossar soll die wichtigsten Begriffe, Schriften und Traditionen des Buddhismus enthalten.

Siehe auch

A

B

C

  • Chan: Eine in China durch Vermischung mit dem Daoismus und Konfuzianismus entstandene Form des Mahayana-Buddhismus. Der Legende nach begründet durch Bodhidharma zwischen 480 und 520 nach Christus; weitere Verbreitung durch Mönche nach Vietnam (Thiền), Korea (Seon) und Japan (Zen).
  • Chöd: In Tibet verbreitete buddhistische Lehre zum „Abschneiden der Ego-Anhaftung“; 1092 vom indischen Meister Padampa Sangye nach Tibet gebracht.

D

E

  • E.B.U. siehe Europäische Buddhistische Union
  • Edler Achtfacher Pfad siehe Achtfacher Pfad
  • Ekayāna (skt.): „das Eine Fahrzeug“; wird im Buddhismus als das absolute Fahrzeug – auch Bodhisattva-yāna oder Buddha-yāna genannt – gesehen. Die Lehren der anderen Fahrzeuge sind demnach nur „geschickte Mittel“ (Upaya), die zur Befreiung hinführen sollen und haben als konventionelle Wahrheiten somit nur relative Gültigkeit.
  • Endlosknoten: Ein Symbol im tibetischen Buddhismus; meist stilisierte Darstellung eines Knotens aus einer Endlosschlinge.
  • Engagierter Buddhismus: Die Verbindung von meditativer Einsicht und holistischer Weltsicht mit aktivem ökologischem, humanistischem und sozialem Engagement zum Schutz der Mitwelt und der Mitwesen; seit den 1970er Jahren verwendeter Begriff.

F

G

H

  • Hachiman: Ein populärer japanischer Gott, der sowohl im Shintō wie auch im japanischen Buddhismus verehrt wird.
  • Herz-Sutra: Einer der bekanntesten Texte des Mahayana-Buddhismus; knappste Zusammenfassung der Prajñāpāramitā-Literatur; es wird die Sichtweise zur Shunyata beschrieben - einer der Kernsätze dabei ist „Form ist Leere, Leere ist Form“.
  • Hinayana (skt., „kleines Fahrzeug“): Einer der beiden großen Hauptströme des Buddhismus, der zeitlich dem Mahayana vorausging; der Begriff kam erst mit dem Entstehen des Mahayana in Gebrauch. Von den früher zahlreichen Schulen des Hinayana besteht heute nur noch Theravada.
  • Hishiryō: Wird häufig mit „Denken aus dem Grunde des Nicht-Denkens“ übersetzt. Es bezeichnet im japanischen Zen-Buddhismus den unmittelbar erfahrbaren Zustand, in welchem offenbar ist, dass die letzte Wirklichkeit jenseits des Denkens liegt.
  • Hossō-shū: Schulrichtung des japanischen Buddhismus; basiert wie ihr chinesisches Pendant, die Faxiang, auf den idealistischen Lehren des Vijñānavāda bzw. Yogācāra.
  • Hotei: Eine populäre Figur der chinesischen und japanischen Volksreligion. Er wird zumeist als dickbäuchiger, lachender Mönch dargestellt und auch als „Lucky Buddha“ (Glücksbuddha) oder „Laughing Buddha“ (lachender Buddha) bezeichnet.
  • Hungergeist: In den Sechs Daseinsbereichen befinden sich im Bereich der hungrigen Geister jene, die in ihrer Vorexistenz habgierig, geizig oder gefräßig waren.
  • Hungrige Geister siehe Hungergeist

I

J

  • Jataka: Lehrreiche Geschichte (im Sinne eines Märchens), meist aus dem Leben des historischen Buddha Siddhartha Gautama und dessen früheren Existenzen.
  • Jhana (pa., skt. dhyana): Meditative Versenkungszustände, die durch intensive und einspitzige Konzentration (samadhi) auf ein einzelnes geistiges oder körperliches Objekt erlangt werden können. Im Palikanon werden acht verschiedene Jhanas beschrieben.
  • Jizō (jap., skt. Ksitigarbha): Vorallem in Japan populäre Bodhisattva-Figur, meist dargestellt als buddhistischen Mönch mit kahl geschorenem Schädel, der in der Hand einen Pilgerstab hält; er symbolisiert die Rettung von leidenden Wesen aus der Hölle.
  • Jōdo-Shinshū: Im 13. Jahrhundert entstandene japanische Schule des Amitabha-Buddhismus Im Zentrum der Lehre steht das Vertrauen in den transzendenten Buddha Amitabha (jap. Amida) und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt in seinem „Reinen Land“ (jōdo).
  • Jōdo-shū: Im Jahr 1198 gegründete japanische Schule des Amitabha-Buddhismus. Sie ist eine Entsprechung der im 5. Jahrhundert entstandenen chinesischen Schule des Reinen Landes. Aus der Jōdo-shū ging im 13. Jahrhundert die (heute größere) Jōdo Shinshū hervor.
  • Jōjitsu-shū (jap. etwa „Schule der Realisierung der Wahrheit“): Eine buddhistische Schule in Japan während der Nara-Zeit.
  • Jonangpa: Im tibetischen Buddhismus (Vajrayana) eine Unterschule der Sakya-Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert existierte.
  • Junpai siehe Junrei
  • Junrei (auch Junpai): In Japan eine Bezeichnung für Pilgerreise.

K

L

M

  • Meditation: Geistige Übungen, die zu Klarheit und Einsicht führen können. Bekannte Meditationsformen im Buddhismus sind: Vipassana-Meditaion (Einsichts- oder Achtsamkeitsmeditation), Samatha-Meditation (Schulung von Geistesruhe) und Metta-Meditaion (Kultivierung von liebender Güte)
  • Medizin-Buddha siehe Bhaisajyaguru
  • Meru (Mythologie): Gemäß buddhistischer Kosmologie ein unendlich hohe Berg der das Zentrum des Universums bildet.
  • Metta (pa., skt. maitri). Nicht anhaftende liebende Güte.
  • Metteyya (pa., skt. Maitreya) siehe Maitreya
  • Mi-chiao siehe Mijiao
  • Mi-tsung siehe Mizong
  • Mijiao: Eine umfassende Bezeichnung für alle esoterischen Lehren des in China verbreiteten esoterischen oder tantrischen Buddhismus (Vajrayana).
  • Mikuji siehe Omikuji
  • Milindapañha: Eines der bedeutendsten Werke der nicht-mönchischen Tradition in der buddhistischen Schule des Theravada - eine grundlegende Einführung in den Buddhismus.
  • Mind and Life Institute: Gemeinnützige Organisation mit Sitz in Louisville, Colorado (USA). Das Institut entstand aus einer Reihe von interkulturellen Dialogen zwischen dem XIV. Dalai Lama Tenzin Gyatso und Wissenschaftlern verschiedener Forschungsgebiete und Nationalitäten. Ziel der Organisation ist es, einen Dialog zwischen moderner Wissenschaft und Buddhismus zu fördern.
  • Mindroling: Eine Unterschule der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus.
  • Mittlere Sammlung: Die zweite der fünf Nikayas („Sammlungen“), aus denen die Suttapitaka des Palikanon besteht. siehe Majjhima-Nikaya
  • Mittlerer Pfad siehe Mittlerer Weg
  • Mittlerer Weg: Das Prinzip der Vermeidung von Extremen. Der Mittlere Weg wird u.a. mit dem Gleichnis einer Saite eines Musikinstrumentes beschrieben. Ist sie zu wenig gespannt entsteht kein schöner Klang. Ist sie zu stark gespannt, kann sie reißen. Nur wenn eine Saite die geeigete Spannung hat (zwischen den Extremen) kann sie einen schönen Klang erzeugen.
  • Mizong: Eine umfassende Bezeichnung für alle Schulen des in China verbreiteten esoterischen oder tantrischen Buddhismus (Vajrayana).
  • Mo-fa (skt. saddharma-vipralopa, carima-kāla; chinesisch 末法, Pinyin mòfǎ, W.-G. mo-fa; jap. mappō): Das dritte der Drei zeitalter
  • Moksha: Erlösung, Befreiung, oft auch als Erleuchtung bezeichnet. Im Hinduismus das letzte der vier Lebensziele.
  • Mokugyo (jap. 木魚, chin. Mùyú, kor. Moktak): Ein Schlaginstrument aus Holz, ähnlich dem im Westen bekannten Holzblock. Es wird in verschiedenen Mahayana-Tradition des Buddhismus vor allem in Japan, China und Korea als Begleitinstrument bei Rezitationen verwendet. Im Zen/Chan-Buddhismus wird es auch als Signal zum Beginn und zum Ende einer Meditations-Einheit verwendet - im Amitabha-Buddhismus auch als Begleitung zu Amitabha-Gesängen.
  • Mu (jap. ) oder wú (chinesisch  / ): , Ein Wort, das man im Deutschen ungefähr mit nicht(s) oder ohne übersetzen kann. Mu ist eine berühmte Antwort in Koans und anderen Fragen des Zen-Buddhismus. Eine simple Interpretationsmöglichkeit von "Mu" als Antwort wäre: "Diese Frage entspringt einem dualistischen Geist, hat in Wirklichkeit keinen Sinn (bzw. ist somit falsch gestellt) und kann daher sinnvollerweise nicht mit ja oder nein beantwortet werden".
  • Mudita: Mitfreude. Einer der "Vier Göttlichen Verweilungszustände" (Brahmavihara): mettā (Güte), karunā (Mitleid), muditā (Mitfreude), upekkhā (Gleichmut).
  • Mudra: Eine symbolische Handgeste. Mudras sind bei vielen Darstellungen von Buddhas, Bodhisattvas oder hinduistischen Gottheiten zu finden. Siddhartha Gautama wird oft mit der Bhumisparshamudra - der Geste der Erdanrufung - dargestellt. Dabei zeigt die rechte Hand des sitzenden Buddhas zur Erde.
  • Mujō siehe Anicca
  • Mukti siehe Moksha
  • Muschelhorn (skrt. Skankha, tib. Dung Kar, jap. 陣貝, jinkai, oder 法螺貝, horagai): Ein Blasinstrument, das u.a. im tibetischen Buddhismus bei Ritualen verwendet wird.
  • Mystik (vom lateinischen mysticus: unbeschreiblich, unaussprechlich, geheimnisvoll; von griechisch mystikos, bzw. myein: Augen und Lippen schließen): Bezeichnet die Suche nach und die Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer höchsten Wirklichkeit.

N

O

P

Q

R

S

T

U

  • Übertragungslinie: Die ununterbrochene Kette von Dharma-Übertragungen von Lehrer zu Schüler.
  • Ullambana-Sutra: Ein Mahayana-Sutra. Das Sanskritwort ullambana bedeutet kopfüber aufgehängt sein und soll die Leiden der niederen Daseinsbereiche symbolisieren.
  • Upadana (skt, pa.): Begriff für das Festhalten am Vergänglichen. Im Deutschen meist mit Anhaftung oder Anhaften übersetzt. Aus buddhistischer Sicht bewirkt das „Anhaften“ an Objekten, Ansichten und Meinungen eine weitere Bindung an den leidvollen Kreislauf des Werdens und Vergehens (Samsara).

V

  • Vierfache Gemeinschaft: Bhikkhu (Mönche), Bhikkhuni (Nonnen), Laienschüler und Laienschülerinnen.
  • Vijnanavada (Bewusstseinslehre): Eine im 4. Jh. gegründete philosophische Schule des Mahayana-Buddhismus; wird auch Cittamatra (Nur-Geist) oder Yogācāra (Yoga-Praxis) genannt. Nach der Lehre des Vijnanavada bestehen alle Dinge nicht im Sinne manifester Wirklichkeit, sondern nur als geistige Phänomene des Bewusstseins (vijnana). Die Denkschule des Vijnanavada erlosch in Indien im 12. Jahrhundert. Sie verbreitete sich auch in China (Faxiang) und in Japan (Hossō-shū).
  • Vimalakīrtinirdeśa: Der Name eines Mahayana-Sutras, in dem u.a. Leerheit (shunyata) und Nicht-Zweiheit (advaya) erläutert werden.
  • Vinaya: Ordensregeln für buddhistische Mönche und Nonnen.
  • Vinayapitaka (pa. u. skt., wörtlich Korb der Disziplin)): Der Teil der Tipitaka, in dem die Ordensregeln angeführt werden.
  • Vipassana (pa.): Eine Meditationstechnik zur Einübung und Entwicklung von Achtsamkeit. Sie wird auch als Einsichtsmeditation bezeichnet. Vipassana wird bereits im Palikanon im Satipatthana Sutta beschrieben.
  • Vipassanâ-ñâna [BEARBEITEN]
  • Vipassi: Ein Buddha eines früheren Weltzeitalters.
  • Visakha Puja siehe Vesakh
  • Visualisierung: Eine insbesondere im tantrischen Buddhismus (Vajrayana) wichtige Meditationspraxis. Dabei stellt sich der Praktizierenden verschiedene Buddha-Formen (tib.Yidam) und Mandalas geistig sehr detailliert vor.
  • Visuddhimagga: Ein bedeutendes buddhistisches Werk aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. Es gilt als erste vollständige und systematische Darstellung des Theravada-Buddhismus.

W

X

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  • Yab-Yum (tib. für „Vater Mutter“) Im tantrischen Buddhismus eine Darstellung einer männlichen und einer weiblichen Gottheit bei der sexuellen Vereinigung. Dabei wird die mystische Aufhebung der Gegensätze symbolisiert.
  • Yichanti siehe Icchantika

Z