Vorlage:Infobox Arzneistoff Deltamethrin ist ein Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide. Es ist eine weiße, kristalline oder pulvrige Substanz mit einem Schmelzpunkt von 98 °C und einem Siedepunkt von 300 °C. In Wasser ist sie nur wenig löslich. Es wird in der Tiermedizin gegen Flöhe und verschiedene Milben sowie zur Abwehr von den Leishmanien übertragenden Sandmücken eingesetzt. Nach der Verordnung 2377/90 (EWG) ist der Wirkstoff auch zur Anwendung bei Schafen und Rindern zugelassen. Hier wird er zur Vorbeugung der Blauzungenkrankheit, die von Mücken übertragen wird, sowie zur Bekämpfung von Läusen und Haarlingen eingesetzt.
Deltamethrin wird mittels präparierter Flohhalsbänder, Suspension oder Shampoos lokal auf die Haut gegeben und verteilt sich mit dem Fettfilm über das gesamte Tier. Eine Resorption über die Haut findet nicht statt.
Wirkungsweise
Insekten nehmen Deltamethrin über die Körperoberfläche auf, worauf es sich im ganzen Insektenkörper verteilt. Es ist ein Nervengift und führt dazu, dass sich die Na+-Kanäle der Nervenzellen nicht mehr schließen. Na+-Ionen strömen ungehindert in das Zellinnere hinein und es kommt zu unkontrollierbaren Nervenimpulsen. Dies führt zunächst zu Erregungszuständen mit Krämpfen, dann zu Koordinationsstörungen und schließlich zu einer Lähmung. Das Insekt ist innerhalb weniger Minuten bewegungsunfähig, man spricht von einem „knock-down“-Effekt. Der Tod tritt erst nach einiger Zeit ein.
Bei nicht ausreichender Dosis können viele der betroffenen Insekten Deltamethrin enzymatisch (Entgiftungsesterasen und mixed function oxidase) abbauen. Durch Zusatz von Synergisten wie Piperonylbutoxid kann der enzymatische Abbau verhindert werden.