Alternate Line Service

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Der Alternate Line Service (engl. für Wechselnde Leitung Dienst) stellt auf Basis der CPHS-Spezifikation, einer Erweiterung des GSM-Standards, eine zweite Rufnummer für ausgehende und ankommende Gespräche bereit. Diese kann über das Mobiltelefonmenü ausgewählt werden.

Unterstützung

Derzeit unterstützen die meisten aktuellen Geräte aller Hersteller diesen Dienst. Ob das Netz den Alternate Line Service unterstützt, teilt die SIM-Karte dem Endgerät über einen Eintrag im Customer Service Profile (CSP) mit.

In Deutschland bietet ausschließlich E-Plus diesen Dienst als sogenannte "PrivateLine" an. So ist die Trennung von Privat- und Dienstgesprächen mittels in First und Second-Line (erste und zweite Rufnummer) aufgeteilter Rechnungen möglich.

In den meisten Endgeräten können den beiden Leitungen getrennte akustische Signalisierungen und Rufumleitungen zugeordnet werden.

In Österreich wird ALS von dem Netzbetreiber A1 als "Xtraline" sowie von dem Betreiber One/Orange als "One 2 Switch" angeboten.

In der Schweiz sind die Simkarten des Netzbetreibers Orange zwar für den ALS-Dienst vorkonfiguriert, eine Aktivierung dieses Dienstes ist hier jedoch nicht möglich.

Nicht standardkonforme Implementierung und Probleme mit Eplus-Simkarten

Laut CPHS-Spezifikationen wird auf der GSM-Simkarte in einem speziell reserviertem Abschnitt, dem CustomerServiceProfile, die ALS-Information hinterlegt. Entsprechend dieser Spezifikation sollte in Feld 6F15 der Simkarte der Wert 0x80 hinterlegt werden, welcher dann von dem Mobiltelefon erkannt und interpretiert wird, so dass die nötigen Menüs für die zweite Leitung angezeigt werden. Eplus Simkarten tragen in diesem Feld den Wert 0x55, welcher nur von Siemens Mobiltelefonen erkannt wird. Daher ist die Nutzung der Eplus Private Line nur auf Siemens Telefonen möglich. Weiterhin lassen sich bei einigen Nokia Telefonen die ALS-Menus mittels CSP-Override aktivieren, einige Motorola Telefone zeigen diese Menüs ohnehin unabhängig von der Simkarte an, auch hier ist somit die Nutzung des Dienstes ggf. möglich.

Mit ALS-fähigen Telefonen anderer Hersteller ist die Nutzung der eplus Privateline jedoch auf Grund der oben erwähnten Fehlkonfiguration nicht möglich.

Alternative Implementierung der zweiten Rufnummer bei Vodafone(D) und T-Mobile(D)

Vodafone und T-Mobile bieten in Deutschland mit "Duobill" bzw. "Twinbill" ähnliche Dienste an, jedoch wird nicht der ALS-Standard verwendet, sondern es werden im Prinzip zwei eigenständige Simkarteninformationen auf einer speziellen Simkarte gespeichert, die Umschaltung zwischen den Leitungen erfolgt ähnlich den Dualsim-Adaptern über die Pinnummer oder über einen Sim-Toolkit Menüeintrag.

ALS vs. alternative Implementierung

Beide Lösungen bieten sowohl Vor- als auch Nachteile:

Die ALS-Lösung ist technisch eleganter, so ist eine Leitungswahl bei ausgehenden Gesprächen ohne viel Aufwand via Kontexmenü möglich, und eingehende Anrufe können je nach Leitung mit unterschiedlichen Ruftönen signalisiert werden. Nachteile dieser Lösung sind, dass auf der zweiten Leitung kein Versand von SMS oder eine Datenübertragung möglich ist, weiterhin ist internationales Roaming mit der zweiten Leitung nicht möglich.

Die von T-Mobile und Vodafone genutzte Lösung ist technisch weniger elegant, es werden jediglich quasi zwei Simkarten auf einer Karte hinterlegt. Zum Wechseln der Leitung muss das Handy aus- und wieder eingeschaltet werden. Um auf beiden Nummern zeitgleich erreichbar zu sein, muss eine Rufumleitung von der jeweils nicht aktiven Leitung auf die aktive Leitung gelegt werden, die Signalisierung der Leitung bei eingehenden Anrufen mittels verschiedener Ruftöne ist somit nicht möglich. Vorteile sind die praktisch uneingeschränkten Funktionen der zweiten Leitung, da es sich im Prinzip um eine zweite Simkarte handelt sind somit auch SMS und Datenübertragungen wie auch internationales Roaming auf der zweiten Leitung möglich.

CPHS-Spezifikationen[1]

Eplus PrivateLine[2]

One 2 Switch[3]

A1 Xtraline[4]

Vodafone Duobill[5]

T-Mobile Twinbill[6]