Loriot

deutscher Humorist (1923–2011)
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Loriot, eigentlich Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow (* 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel) ist deutscher Humorist, Zeichner und Regisseur. In seinen Cartoons und Sketchen zerpflückt er mit subtilen Nadelstichen Stil, Erziehung und elaborierten Code gutbürgerlicher Kreise bringt so deren Fassadenhaftigkeit zum Vorschein.

Leben

Loriot wurde als Sohn eines preußischen Offiziers geboren. Seine Mutter stirbt früh. 1938 zieht die Familie nach Stuttgart. Notabitur 1941 in Stuttgart, dann Einberufung und Militäreinsatz an der Ostfront in Russland. Nach dem Krieg kurzzeitig Holzfäller in Niedersachsen, Abitur 1946.

Auf Anraten des Vaters Studium der Malerei und Grafik an der Kunstakademie (Landeskunstschule) in Hamburg von 1949 bis 1949. Erste Arbeiten als Werbegrafiker, Erfindung des Knollenmännchens. Ab 1950 Cartoonist für den Stern (Zeitschrift), seit dieser Zeit Verwendung des Künstlernamens Loriot. Dieser stammt von dem französischen Wort für Pirol (Goldamsel), dem Wappentier der Familie von Bülow. 1954 erster eigener Cartoonband (Auf den Hund gekommen)

1959 kleinere Rolle als Schauspieler in Bernhard Wickis Film Die Brücke.

Ab 1967 bekam er eigene Fernsehsendungen, Cartoon und Loriot, mit den charakteristisch knollennasigen Figuren - bekannt sind auch Wum und Wendelin. Außerdem ist er Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in zwei Kinofilmen.

1976 entsteht die fünfteilige Fernsehserie Loriot, in der er sowohl gezeichnete wie auch selbst gespielte Sketche (letztere oft zusammen mit seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann) präsentierte. Diese Sketchen erlangen einen legendären Ruhm in Deutschland und werden noch 25 Jahre später regelmäßig wiederholt.


Im Juni 2003 wird er Honorarprofessor an der "Universität der Künste Berlin" für das Fach "Theaterkünste".

Loriot ist seit 2001 Ehrendoktor der Bergischen Universität Wuppertal, Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern (1998), des bayerischen Verdienstordens (1980), sowie etlicher Fernseh-, Film- und anderer Kulturpreise ("Telestar" 1986, "Critici in erba", 1986, "Goldene Leinwand"). Er ist Ehrenbürger der Stadt Brandenburg und von Münter, Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (seit 1993), Mitglied der der Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg (seit 1997).

Bekannte Sketche

  • Das schiefe Bild (Zimmerverwüstung)
  • Die Weihnachtssendung
  • Das Jodeldiplom
  • Die Steinlaus (Grzimek-Parodie)
  • Der Lottogewinner
  • Kosakenzipfel


Bekannte Trickfilmsketche

  • Zwei Herren im Bad (Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheidt)
  • Auf der Rennbahn (Tonspur: Wilhelm Bendow) "ja wo laufen sie denn?"

Kinofilme

  • Ödipussi (1988)
  • Pappa ante Portas (1991)

Theater/Oper