Arethusa ist der Name eine der Nereiden, der Nymphe der Arethusaquelle auf der Insel Ortygia bei Syrakus, von der im Altertum vermutet wurde, dass sie eine unterirdische Verbindung zum Fluss Alpheios besitze. Um die Quelle und den Fluss rankt sich folgende Sage:

In die Nymphe Arethusa verliebte sich der Jäger (manchmal auch: Flussgott) Alpheios, stieß aber bei Arethusa nicht auf Gegenliebe. Als er ihr bei der Jagd nachstellt, wird Arethusa zu ihrem Schutz von den Göttern als Quelle nach Sizilien versetzt. Alpheios wird dagegen zu einem Fluss im Peloponnes verwandelt. Seine Wasser aber suchen im Meer noch immer nach der Nymphe...
Arethusa wurde im antiken Syrakus als göttlich verehrt. Sie galt gewissermaßen als Stadtgottheit. Schon ab dem frühen fünften Jahrhundert findet sich ihr Bild, meist umgeben von vier Delphinen, durchgängig auf den Münzen von Syrakus. Am bekanntesten ist die Darstellung der Nymphe, das Haar mit Schilfhalmen geschmückt, auf den grossformatigen, von dem hochgerühmten Stempelschneider Euainetos signierten Silbermünzen (Dekadrachmen), die für viele Prägungen der griechischen Welt als Vorbild dienten und sogar vom Feind, den Karthagern, nachgeahmt wurden.
Später wurde Arethusa auch als Muse des Hirtengedichts angesehen.
Den Namen Arethusa führten zahlreiche andere Quellen, zum Beispiel eine auf Ithaka, auf Euböa bei Chalkis, bei Theben in Böotien und bei Argos im Peloponnes.
In Neal Stephensons Roman "Cryptonomicon" wird ein kryptographisches Codesystem "Arethusa" genannt.
Arethusa taucht außerdem in dem Lied "Shanty for the Arethusa" der amerikanischen Folk-Rock-Band The Decemberists auf.
Literatur
- Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Herbert Hunger, 6. Auflage, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg