Yanomami

indigenes Volk in Brasilien
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Herkunft: [1] Offensichtlich betroffene Textstellen wurden soweit wie möglich entfernt, vgl. Artikelversion und DS --andrax 04:19, 22. Aug. 2007 (CEST)

Die Yanomami (auch Yanomamö; in ihrer Sprache Menschen) leben im venezolanisch-brasilianischen Grenzgebiet an der 1000 m hohen Sierra Parima, der Wasserscheide zwischen den Flüssen Orinoco und Amazonas. Circa 19.000 Yanomami bewohnen eine Fläche von der Größe der Schweiz. Seit dem Eindringen von "Weißen" in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts sind ihre dortigen Lebensgrundlagen gefährdet.

Gemeinschaftsleben

Nahrungsbeschaffung

Mythologie

Dieser Absatz beruht auf Napoleon A. Chagnon, er gilt Wissenschaftlern als äußerst umstritten.[2] --andrax 05:01, 22. Aug. 2007 (CEST)

Die Yanomami erzählen über ihren eigenen Ursprung die folgende Geschichte:

Die Yanomami beschreiben die damalige Bevölkerung noch als Urwesen oder Erste Wesen und nicht als Menschen. Die Menschen entstehen erst später. Eine Mutter(1) gibt einem Mädchen eine Frucht, an der das Mädchen stirbt. Die Schwiegertochter der Mutter verspürt einen starken Drang auf Fleisch und verspeist das verstorbene Mädchen. Der Vater des Mädchens tötet die leibliche Mutter(2) der Schwiegertochter aus Rache und isst sie. Daraufhin töten die Söhne der Mutter(2) den Vater, der ihre Mutter(2) getötet hat. Daraufhin verspüren die Söhne einen starken Drang nach Geschlechtsverkehr und vergewaltigen ein Mädchen. Ein Sohn dieser Söhne bekommt starken Durst. Aus diesem Grund gräbt sein Vater ein Wasserloch, aus dem allerdings soviel Wasser fließt, dass die meisten Ersten Wesen ertrinken. Die Mutter der Vergewaltigten fällt in einen durch die Flut entstandenen See. Einer der Söhne der Mutter(2) verwandelt sie in ein Seeungeheuer. Noch heute haben die Yanomami große Angst davor, tiefe Gewässer zu durchqueren. Einer der wenigen überlebenden Ersten Wesen ist der Mondgeist. Er kommt auf die Erde, um die Seelen der Kinder zu essen. Die anderen Überlebenden wollen dies verhindern und beschießen den Mondgeist mit Pfeilen. Wo sein Blut auf die Erde tropft, entstehen die ersten Männer (Blutmänner). Die Frauen stammen vom linken Bein eines Blutmannes ab, die besonders gelehrten Männer von seinem rechten Bein. (Nach: Chagnon 44ff)

Glauben

Geschlechterrollen

Die Yanomami leben in einer eher matriarchalisch geprägten Gesellschaft.

Krieg

Die Yanomami haben, ebenso wie die Himba, Batak und Eipo, eine ausgesprochen kriegerische Kultur. Die Kinder werden schon früh zu einer "gewissen Härte" im Ertragen von physischem Schmerz, sowie zur Bereitschaft erzogen, erfahrene Agressionen auf gleiche Weise zu "vergelten". Kriegerische Fertigkeiten werden im Spiel erprobt. Weinen wird als wehleidig angesehen, und ihm wird gelegentlich auch mit körperlicher Züchtigung begegnet. [1] Es existieren Berichte von Überfällen auf andere Stämme, bei denen auch Frauen und Kinder getötet wurden. [2] Dabei wurden und werden häufig erbitterte tribale Kriege mit hohen Mortalitätsraten geführt. [3]

Die ersten Europäer (Portugiesen, Spanier und Franzosen), die Südamerika besiedelten, fanden verschiedene "Indianerstämme" vor, die untereinander rivalisierten und gelegentlich Kriege (oder zumindest Raubzüge) führten. Es ergaben sich von vornherein Koalitionen zwischen den Angehörigen verschiedener europäischer Nationalitäten und den unterschiedlichen Indianergruppen (vgl. Staden, Hans. 1557).

Die Gewaltbereitschaft der Amazonas-Indianer im Allgemeinen ist manchmal übertrieben dargestellt worden. Bei Berichten über Missionierungen gab es gelegentlich tendenziöse Darstellungen des kriegerischen Zustandes davor und danach.

Robarchek S. 173 (siehe Literaturliste): Es gibt bisher keine allgemeingültige Schlussfolgerung aus der ethnologischen Forschung hinsichtlich der Amazonaskriege. Nach zwei Jahrzehnten relativen Friedens kommt erneut Krieg und Gewalt auf (entsprechend einer Feldstudie im Jahr 1993). Es gibt jedoch mehr Gewalt gegen 'die Fremden’, was evtl. für ein verstärktes Gruppengefühl der Indianer spricht. Ihre Opposition gegen die Ölgesellschaften, die Regierung und andere Indianergruppen scheint sie zusammenzuschweißen. Insgesamt gesehen ist die Gesellschaft der Indianer in den letzten Jahrzehnten jedoch erheblich friedlicher geworden. Heute verzichten die Menschen oftmals auf Blutrache und Vergeltung, die sich früher über Generationen erstrecken konnte.

Bedrohung des Lebensraums

1973 sollte das Volk aufgrund des Baus der Bundesstraße „Perimetral Norte“ aus seinem Gebiet vertrieben werden, was für die Stammesangehörigen einen verheerenden Einschnitt in ihr Leben bedeutete. Anfang der 80er Jahre wurden u.a. Gold, Uran und andere Bodenschätze gefunden. Dieser Fund löste einen Raubbau an der Natur der Yanomami aus, welcher ihren Lebensraum bedrohlich einschränkte. In Deutschland wurden die Yanomami bekannter durch den Abenteurer Rüdiger Nehberg, der sich Anfang der 1980er Jahre aufmachte, um mit ihnen im Regenwald zu leben. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er mehrere Bücher und machte die Öffentlichkeit auf die Missstände und die Ausbeutung des Lebensraumes der Yanomami aufmerksam.

Belege

  1. Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Die Biologie des menschlichen Verhaltens - Grundriß der Humanethologie, Piper, München, 1984, Seite 503-505
  2. H. Valero in E. Biocca: Yanoma - The Narrative of a White Girl Kidnapped by Amazonian Indians, New York, 1970; zitiert nach Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Die Biologie des menschlichen Verhaltens - Grundriß der Humanethologie, Seite 520 und 521
  3. Jürg Helbling: Koevolution und die Sozialwissenschaften, Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, 147/3, 2002, Seite 115–124; Online auf www.ethno.unizh.ch

Literatur

  • Napoleon A. Chagnon, Yanomamo - the fierce people, Holt, Rinehart and Winston, New York, 1968, ISBN 0030710707
  • Zerries, Otto; Schuster, Meinhard: Mahekodotedi - Monographie eines Dorfes der Waika-Indianer (Yanoama) am oberen Orinoko, Klaus Renner Verlag, 1974
  • Lizot, Jacques: Im Kreis der Feuer, Aus dem Leben der Yanomami-Indianer, Syndikat Verlag, Frankfurt/Main 1982
  • Helbig, Jörg (Hrsg.), et.al.: Yanomami. Indianer Brasiliens im Kampf ums Überleben, Pinguin Verlag, 1989
  • Garve, Roland: Unter Amazonas Indianern, Herbig, 2002, ISBN 3-7766-2303-9
  • Kayser, Hartmut-Emanuel: Die Rechte der indigenen Völker Brasiliens - historische Entwicklung und gegenwärtiger Stand. Shaker Verlag, Aachen 2006, 666 Seiten, 9 Abbildungen, ISBN 3-8322-3991-X.
  • Robarchek,C; Robarchek,C.: Waorani: The Contexts of Violence and War, Harcourt Brace College Publishers, 1998. ISBN 0-15-503797-8 (Ethnologische Studie über Gewalt und Krieg bei den Yanomami)
  • Brian Ferguson: Yanomami Warfare. A Political History. Santa Fe. School of American Research Press, 1995 (Sammelartikel über die Literatur der Amazonas Kriege, Versuch der Erklärung von Krieg im Amazonasgebiet)
  • Staden, Hans: Warhafftige Historia unnd Beschreibung einer Landschafft der wilden, naketen, grimmigen Menschenfresser Leuthen, in der newen Welt America gelegen. Franckfurdt, 1556
  • Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Marie-Claude Mattei-Müller und Gabriele Herzog-Schröder: Ethnologie - Yanomami - Humanethologische Begleitpublikation, 2001, ISBN 3882220805