Thujone

Gruppe von Stereoisomeren
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Strukturformel
Datei:Thujon.png
Allgemeines
Name Thujon
Summenformel C10H16O
Andere Namen Absinthol
CAS-Nummer 546-80-5
Sicherheitshinweise
Datei:Gefahrensymbol X.png
Xn (Gesundheitsschädlich)
R- und S-Sätze
MAK
Physikalische Eigenschaften
Dichte 0,9109 g/cm³
Molmasse 152,24 g/mol
Schmelzpunkt
Siedepunkt 201 °C
Dampfdruck

SI-Einheiten wurden, wo möglich, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, wurden Normbedingungen benutzt.

'Thujon, auch Absinthol, ist ein monocyclisches Monoterpen-Keton. Als farbloses ätherisches Öl ist Thujon unter anderem in Thuja, Thymian, Wermut, Rainfarn und Heilsalbei enthalten. Thujon ist eine farblose Flüssigkeit. In Wasser ist Thujon unlöslich, in Ethanol, Diethylether und Chloroform ist es gut löslich.

In der Wermutpflanze kommt Thujon als Gemisch der beiden Stereoisomere α- und β-Thujon vor. Bei der Herstellung von Absinth wird Thujon aus den Blättern des Wermut (Folia absinthii) oder des ganzen Wermutkraut (Herba absinthii) extrahiert. Im Absinth ist das Thujon für die angeblich euphorisierende, aphrodisierende und berauschende Wirkung des Getränks verantwortlich - zumindest nach Aussage der so genannten Absinteure, die dem Thujon auch eine THC-ähnliche Wirkung zuschreiben.

Thujon wirkt in geringen Mengen psychoaktiv. In ausreichend hoher Dosierung ist Thujon ein starkes Nervengift und kann Verwirrtheit, sowie epileptische Krämpfe hervorrufen. Bei chronischem Missbrauch kann es zur Verminderung der Intelligenz führen. Dieses Krankheitsbild wird Absinthismus genannt.

Diese Gefahr kann allerdings relativiert werden und ist unter Wissenschaftlern nach wie vor ungeklärt:

  1. Die berauschende Wirkung kann nicht vollständig nachgewiesen werden, denn die meisten Studien zum Thema stammen aus dem vorletzten Jahrhundert und entstanden in der Atmosphäre einer Moralpanik, den Absinth betreffend.
  2. Es wird eine Wechselwirkung zwischen Alkoholgehalt und Thujonresorption vermutet (je mehr Ethanol, desto niedrigere Resorption). Der Absinthismus kann also durchaus einfach auf die hohen Alkoholkonzentrationen der thujonhaltigen Getränke zurückzuführen sein.