Die Loire 46 war ein französisches Jagdflugzeug von 1934.
Geschichte
Das Konstruktionsprinzip der Loire 46 geht zurück auf den den Typ Loire 43, von dem nur ein Prototyp gebaut wurde, der zum ersten Mal am 17. Oktober 1932 flog. Es handelte sich bei diesem Typ um ein einsitziges Ganzmetallflugzeug mit starrem Fahrwerk und Schulterflügeln, ähnlich der polnischen PZL P.7, welche zwei Jahre zuvor einen neuen Standard in der Jagdflugzeug-Entwicklung gesetzt hatte. Den Antrieb lieferte ein 690 PS Hispano-Suiza 12Xbrs Reihenmotor.
Eine Überarbeitung des Hecks und des Fahrwerks sowie ein Austausch des Motors gegen einen 880 PS Gnome-Rhône 14Kcs Sternmotor führten zum Nachfolgetyp Loire 45, welcher erstmals am 20. Februar 1933 flog. Dieses Flugzeug erinnerte seinerseits optisch sehr stark an den Typ PZL P.24 (ein Nachfolgemuster der PZL P.7), dessen Prototyp sich drei Monate später in die Lüfte erhob und deutlich bessere Flugleistungen vorweisen konnte.
Da man mit den Leistungen der Loire 45 noch nicht zufrieden war, wurden weitere Überarbeitungen beschlossen. Dies betraf vor allem die Form der Tragflächen und des Hecks. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis am 1. September 1934 schließlich ein neuer Prototyp, nun unter der Bezeichnung Loire 46 und angetrieben von einem leicht schwächeren 850 PS Gnome-Rhône 14Kfs Motor, seinen Erstflug antrat. Er demonstrierte exzellente Flugeigenschaften bei einer Höchstgeschwindigkeit von 368 km/h. Die Armée de l'Air bestellte schließlich 60 Maschinen, die ab August 1936 bei den französischen Jagdstaffeln eintrafen.
Sechs Loire 46 fanden ihren Weg nach Spanien, wo sie auf der Seite der Republik am Kriegsgeschehen teilnahmen.
Zu beginn des 2. Weltkrieges befanden sich die meisten Loire 46 nur noch in Trainingseinheiten der Armée de l'Air. Im September 1939 war allerdings noch eine reguläre Staffel mit dem Typ ausgerüstet.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 7,76 m |
Höhe | 4,13 m |
Spannweite | k. A. |
Flügelfläche | 19,50 m² |
Antrieb | ein 850 PS Gnome-Rhône 14Kfs Sternmotor |
Höchstgeschwindigkeit | 368 km/h auf 6.000 m Flughöhe |
Steigrate | k. A. |
Dienstgipfelhöhe | 11.750 m |
Reichweite | 1300 km |
Leermasse | k. A. |
Startmasse | k. A. |
Besatzung | 1 Pilot |
Bewaffnung | vier 7.5 mm Maschinengewehre vom Typ MAC 1934 |
Einsatzländer
Vergleichbare Typen
- Vereinigtes Königreich: Gloster Gladiator, Hawker Fury
- Frankreich: Dewoitine D.501, Dewoitine D.510
- Niederlande: Fokker D.XVII
- Polen: PZL P.7, PZL P.11, PZL P.24
- Tschechien: Avia B.534
- Jugoslawien: Ikarus IK-2
- Rumänien: IAR-14
- Vereinigte Staaten: Boeing P-26, Grumman F2F, Grumman F3F
- Sowjetunion: Polikarpow I-15, Polikarpow I-153, Polikarpow I-16
- Deutsches Reich: Arado Ar 76, Focke-Wulf Fw 56, Heinkel He 51
- Italien: Fiat CR.32, Fiat CR.42
- Japan: Kawasaki Ki-10
Literatur
- Dominique Breffort / André Jouineau / Alan McKay (Übersetzer), French Aircraft from 1939 to 1942 Volume 2: From Dewoitine to Potez, Histoire & Collections, ISBN 2915239495 (englisch)