DR-Baureihe 44

Deutsche Dampflokomotive
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. November 2004 um 01:02 Uhr durch Thosch66 (Diskussion | Beiträge) (typos, links, formale Überarbeitung, Abkürzungen durch Klartext ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Baureihe 44 (abgekürzt BR 44) der Deutschen Reichsbahn ist eine schwere fünffach gekuppelte Güterzug-Dampflokomotive der Gattung G56.20 mit Drillingstriebwerk. Sie war vorgesehen für die Beförderung von Güterzügen bis 1.200t auf Mittelgebirgsstrecken und 600t über Steilrampen.

Die ersten 10 Exemplare wurden 1926 gebaut. Diese Maschinen hatten eine etwas höheren Dampfverbrauch als die zu Vergleichszwecken parallel beschafften ersten 10 Exemplare der mit einem Zwillingstriebwerk ausgerüsteten Baureihe 43. Erst 1937 wurden weitere Exemplare beschafft, da die zwischenzeitlich gestiegenen Anforderungen der Zugförderung besser mit dem Drillingstriebwerk bewältigt werden konnten.

Gebaut wurden von 1926 bis 1949 insgesamt 1.989 Lokomotiven. Im zweiten Weltkrieg wurden in der Konstruktion stark vereinfachte Exemplare als Baureihe 44ÜK hergestellt, bei denen nach Möglichkeit einheimische Baumaterialien verwendet, Bauteile vereinfacht oder ganz eingespart wurden. Die auffälligste Änderung war der Verzicht auf Windleitbleche, die ab der Baunummer 44 013 Standard gewesen waren.

Nach dem zweiten Weltkrieg sind die Loks bei den folgenden Bahnverwaltungen verblieben:

DB   1.242 Stück
DR     335 Stück
PKP     67 Stück
CSD      3 Stück
ÖBB     11 Stück
SNCF    15 Stück als Baureihe 150 X bezeichnet

Die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) gab 1952 neun Maschinen an die Deutsche Bundesbahn (DB) ab, die DB gab an die französische Staatsbahn SNCF als Reparation mindestens 291 Maschinen ab. 1955 verkaufte die SNCF 48 Maschinen an die türkische Staatbahn TCCD.


Bis zur Ablösung durch Diesellokomotiven und Elektrolokomotiven waren die Lokomotiven nach dem Krieg das Rückgrat des schweren Güterfernverkehrs in Deutschland. In Deutschland hatten die Lokomotiven den Spitznamen Jumbo.

Aufbau

 
Die schwere Güterzuglok der Baureihe 44

Die Höchstgeschwindigkeit der Serienausführung beträgt 80 km/h, die Vorserie (44 001 bis 44 010) war für 70 km/h zugelassen. Sie ist als 3 Zylinderlok mit einem in der Mitte liegendem Zylinder ausgeführt. Es gibt nur eine Expansionsebene. Die Treib- und Kuppelachsen haben einen Raddurchmesser von 1400mm, die Laufachse hat einen Raddurchmesser von 850mm. Die äußeren Zylinder arbeiten auf die dritte Kuppelachse, der innere auf die zweite Kuppelachse.

Die Leistung beträgt 1.910 PSi ( Kohle gefeuert) 2.100 PSi (Öl gefeuert)

Als Tender wurden die Einheitsbauarten 2'2'T32 und 2'2'T34 verwendet. Beide Typen fassen 10t Kohle.

Ausführungen

Die BR 44 hat sehr viel Dampf und entsprechend viel Kohle gebraucht. Um die Arbeit zu vereinfachen und die Leistung konstant zu halten, wurden 1958 32 Loks auf Ölhauptfeuerung bei der DB und bei der Deutschen Reichsbahn (DR) 1963 91 Loks umgebaut. Bei der Ölhauptfeuerung wird das zähe, im kalten Zustand fast feste Schweröl, durch einen Dampfstrahl im Brennraum verflüssigt und zerstäubt und dann verbrannt. Die Arbeit des Heizers besteht in Einstellen des Brenners, der Schmierung und der Pumpen.

Die ölgefeuerten Lokomotiven der DB führten ab 1968 bis zur Ausmusterung die Computernummer 043. Diese Nummer war frei, da alle Fahrzeuge der Baureihe 43 der DRG zum Bestand der DR gehörten.

Nach der Ölkrise wurden alle Loks der DR wieder auf Kohlefeuerung umgebaut, da sie im Fahrdienst unentbehrlich waren. Bei der DB unterblieb der Umbau, da die Ausmusterung schon abzusehen war. Die letzte Lokomotive der Baureihe 44 bei der DB wurde 1977 im Bahnbetriebswerk (Bw) Gelsenkirchen-Bismarck ausgemustert.


Heizer mussten zwischen 8 und 10t Kohle in jeder Dienstschicht schaufeln.


Verbleib

Einige Lokomotiven sind als Museumsfahrzeuge betriebsfähig. In einigen deutschen Eisenbahnmuseen kann eine Lokomotive der Baureihe 44 besichtigt werden. So zum Beispiel im Bw Arnstadt (44 1093) oder im Bw Staßfurt, wo die 44 1486 betriebsfähig bereit gehalten wird. Weitere Verbleibe unter www.museumslok.de.

http://eisenbahnfreunde-zollernbahn.de/loks/1br44.htm

 
Triebachse einer Lokomotive der Baureihe 44

http://www.museumslok.de