Unierte Kirchen (evangelisch)
Der Begriff Unierte Kirche bezeichnet die aus der Vereinigung (Union) verschiedener protestantischer Konfessionen hervorgegangenen Kirchen.
Für andere Bedeutungen siehe Unierte Kirchen
In Deutschland etwa die aus lutherischen und reformierten Gemeinden der 1817 gebildeten "Evangelischen Kirche in Preußen" (später Evangelische Kirche der altpreußischen Union bzw. "Evangelische Kirche der Union"). Am Anfang des 19. Jahrhunderts schlossen sich in weiteren Ländern lutherische und reformierte Kirchen zu unierten Kirchen zusammen, so etwa in Baden, Hessen, Nassau und in der Pfalz. Die unierten Kirchen gründeten nach dem Zweiten Weltkrieg die "Arnoldshainer Konferenz", welche zum 1. Juli 2003 in der Union Evangelischer Kirchen aufging.
Auch außerhalb von Deutschland gibt es unierte Kirchen. Neben rein organisatorischen Verwaltungsunionen wie der "Evangelischen Kirche A.B. und H.B. in Österreich" gibt es auch wirkliche Bekenntnisunionen, so etwa die "United Church of Christ" in den USA oder die "United Church of Canada".
Ohne die Traditionsgrenzen zu verwischen, ist eine Überwindung der gegenseitigen konfessionellen Verwerfungen zwischen Reformierten und Lutheranern aus dem 16. Jahrhundert immer ein besonderes Anliegen der unierten Kirchen gewesen. Das schließt auch ein besonderes Interesse am ökumenischen Dialog ein.
Im ökumenischen Sprachgebrauch ist zwischen "united" und "uniting" zu unterscheiden. Die "united" churches sind bereits vereinigt, die "uniting" churches befinden sich noch im Vereinigungsprozess.
Einige weltweite Beispiele für unierte Kirchen sind die
- United Church of Christ (USA) (aus lutherischer, reformierter und kongregationalistischer Tradition)
- United Church of Canada (aus methodistischer, presbyterianischer und kongregationalistischer Tradition)
- Uniting Church in Australia