Karin Baal (*19. September 1940 in Berlin) heißt eigentlich Karin Blauermel und ist eine deutsche Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin.
Leben
Aufgewachsen ist Karin Baal im Berliner Stadtteil Wedding in sozial schwierigen Verhältnissen. Nach der Schule begann sie mit 14 Jahren eine Ausbildung als Modezeichnerin. 1956 spielt sie ihre erste Filmrolle. Sie heiratet 1959 ihren Filmpartner aus "Die Halbstarken" Karlheinz Gaffkus, ihren Freund aus der Jugendzeit und schenkt einem Sohn das Leben. Nach zwei Jahren erfolgt die Scheidung und sie heiratet 1962 den Schauspieler Helmut Lohner. Zusammen haben sie eine Tochter (geboren 1965) und verbringen große Teile ihres Lebens sehr glücklich (wie sie später sagt) in der Schweiz. Doch die Ehe geht 1977 zu Bruch. Sie wird zusehends kränker und hat mehrere Nervenzusammenbrüche. Ihr dritter Ehemann Volker Eckstein, ebenfalls ein Schauspielkollege, stirbt an Krebs. Karin Baal wird alkoholkrank. Schließlich heiratet sie einen Kurden, den sie so vor der Abschiebehaft bewahren will. Es ist ihre 4. Ehe. Doch nun beginnt sie ein neues Leben. Sie begibt sich in Behandlung und schafft es, vom Alkohol los zu kommen. Karin Baal erhält wieder Rollen in Filmen und vor allem in TV-Produktionen.
Filmkarriere
1956 erfährt Karin Baal von einem sogenannten Casting welches zu dieser Zeit noch Talentsuche hieß. Für den Film Die Halbstarken wird eine junge Frau gesucht, welche den Zeitgeist verkörpert. Gänzlich ohne jede Ausbildung erhält Karin Baal unter 700 Bewerberinnen die Hauptrolle und dazu einen dreijährigen Schauspielerausbildungsvertrag. Neben ihrem Filmpartner Horst Buchholz ist die blonde Rebellin nun allerdings für einige Jahre auf das Genre festgelegt. Sie spielt eine Prostituierte in "Das Mädchen Rosemarie" (1958), eine Verfilmung des Lebens der Edelnutte Rosemarie Nitribitt. Auch in anderen Filmen spielt sie jugendliche Verführerinnen und Verbrecherinnen.
1959 hat Karin die Schauspielausbildung beendet und beginnt in München auf der Bühne zu agieren. Seit dieser Zeit sieht man sie regelmäßig im Theater.
1961 erhält sie den "Bambi in Silber" und dem Preis der deutschen Filmkritik als "Beste Nachwuchsschauspielerin". In der Folgezeit spielt sie in mehreren Edgar Wallace - Filmen und erhält 1966 die "Goldene Kamera" ein Preis der Fernsehzeitschrift "Hörzu".
Überhaupt spielt sie ab den 70er Jahren verstärkt im Fernsehen. Gerade in Krimiserien wie "Der Kommissar" (1975), "Tatort" (1979 und 1990), "Derrick" (1980 und 1981), "Die Männer vom K3" (1987 und 1991), "Ein Fall für Zwei" (1990 und 1995), "Der Alte" (1990), "Doppelter Einsatz (1994), "Rosa Roth" (1995) und "Polizeiruf 110" (1996) ist sie zumeist in Nebenrollen zu sehen. Doch auch in Fernsehserien wie "Liebling Kreuzberg" (1985), "Schwarzwaldklinik" (1985), "Ein Heim für Tiere" (1985) und "Praxis Bülowbogen" (1990) wirkt sie mit. In den letzten Jahren hat die wieder gesunde Karin Baal weiter Rollen für Fernsehproduktionen erhalten, so in "Scheidung a la carte" (1991), "Cosima's Lexikon" (1992), "Reisen mit der Bibel" (1992), "Ein starkes Team" (1993), "Schwarz greift ein" (1993), "5 Stunden Angst - Geiselnahme im Kindergarten" (1994), "Rosa Roth - Verlorenes Leben" (1995), "Nackte Angst" (1995), "Schloßhotel Orth" (1997), "Tatort - Die Möwe" (2000), "Der Tunnel" (2000) sowie in dem zweiteiligen Film "Für immer verloren" (2003).
Ein Höhepunkt ihrer Theaterarbeit ist sicherlich die 1977 begonnene Tournee mit dem Theaterstück "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nach dem Roman von Heinrich Böll.
Auch 1986 begibt sie sich wieder auf eine von vielen Schauspielern als Stress empfundene Tournee mit den Theaterstücken "Geschlossene Gesellschaft" von Jean-Paul Sartre und "Mord um Mitternacht" von Francis Durbridge.
Filmografie (Auswahl)
- Rosa Luxemburg (1986)
- Tausend Augen (1984)
- Die Jäger (1982)
- Der Mann auf der Mauer (1982)
- Lola (1981)
- Engel aus Eisen (1981)
- Lili Marleen (1981)
- Desperado City (1980)
- Desperado (1979)
- Gefundenes Fressen (1977)
- Ein für allemal (1973)
- Der Hund von Blackwood Castle (1967)
- Ganovenehre (1966)
- Avec la peau des autres (1966)
- Straße der Verheißung (1962)
- Die toten Augen von London (1961)
- Und sowas nennt sich Leben (1961)
- Vertauschtes Leben (1961)
- Der Jugendrichter (1960)
- Juke box urli d'amore (1960)
- Die Junge Sünderin (1960)
- Wir Kellerkinder (1960)
- Arzt ohne Gewissen (1959)
- Das Mädchen Rosemarie (über das Leben von Rosemarie Nitribitt 1959)
- Das Herz von St. Pauli (1957)
- Jede Nacht in einem anderen Bett (1957)
- Der Müde Theodor (1957)
- Die Halbstarken (1956)
Weblink
Personendaten | |
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NAME | Baal, Karin |
ALTERNATIVNAMEN | bürgerlich: Karin Blauermel |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 19. September 1940 |
GEBURTSORT | Berlin |