Stadtbergen

Gemeinde in Deutschland
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Stadtbergen ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Augsburg und grenzt unmittelbar an den Westrand der Stadt Augsburg.

Ortsteile

Die Stadt besteht aus den drei Ortsteilen Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen, wobei sich das gemeinsame Rathaus im größten Ortsteil (Stadtbergen) befindet. Jeder Ortsbereich besitzt eine eigene Freiwillige Feuerwehr und einen eigenen Sportverein. Stadtbergen und Leitershofen haben zu dem noch eine eigene Grundschule, wogegen sich die gemeinsame Hauptschule neben der Stadtberger Grundschule befindet.

Geschichte

Stadtbergen, das 1978 im Zuge der Gebietsreform aus den damals selbständigen Gemeinden Deuringen, Leitershofen und Stadtbergen hervorging, liegt am Südwestrand von Augsburg und weist eine Gesamtfläche von 1.200 ha auf. Am 14. Juni 1985 wurde die Gemeinde Stadtbergen zum Markt erhoben, da sie die Einwohnerzahl von 12.000 überschritten hatte. Mit Wirkung zum 12. Mai 2007 wurde die Marktgemeinde Stadtbergen zur Stadt erhoben, dies verkündete der bayerische Staatsminister Dr. Günther Beckstein am 10. Januar 2007.

Erste urkundliche Erwähnungen der drei Stadtberger Ortsteile gehen in das 11. bis 13. Jahrhundert zurück, wobei die Entstehung Leitershofens und Stadtbergens etwa 1000 Jahre zurückreicht und diejenige von Deuringen unter Umständen bis in die alamannische Zeit. Dank archäologischer Grabungen lassen sich erste menschliche Spuren aber weitaus früher nachweisen. Von Bedeutung sind hierbei die zwischen Leitershofen und Stadtbergen entdeckten hallstatt- bzw. frühlaténezeitlichen Grabhügel, die ab etwa 700 v. Chr. entstanden sind und auf eine – wenn auch zeitlich beschränkte - frühe Besiedelung dieses Raumes hinweisen.

Die Römer hinterließen im heutigen Stadtbergen ebenfalls Spuren. Neben römischen Steinen, die in der Kirchhofmauer der Stadtberger St.-Nikolaus-Kirche entdeckt wurden, ist es besonders die villa suburbana, die Erwähnung verdient. Bei diesem römischen Landhaus, das schon im ersten nachchristlichen Jahrhundert existierte, handelte es sich um einen luxuriösen Prachtbau mit großzügigem Eingangsbereich, farbigen Täfelungen aus Marmor und repräsentativen Ecktürmen. Die Anlage mit einem Ausmaß von etwa 63 x 39 Meter existierte bis in das 4. Jahrhundert und wurde dann verlassen oder im Zuge der Alamanneneinfälle zerstört.

Die Herrschaftsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war geprägt von zahlreichen Besitzwechseln geistlicher und weltlicher Herren.

Stadtbergen, das wahrscheinlich von Pfersee aus gegründet wurde, stand zuerst im Besitz der bischöflichen Kämmerer von Wellenburg und wurde von diesen an ein nach dem Ort benanntes Geschlecht weiterverliehen. Später waren mehrere Augsburger Patrizierfamilien im damaligen „Perga“ oder „Bergen“ nachweisbar. 1497 kam fast der ganze Ort an das Augsburger Domkapitel, das seinen Besitz in Stadtbergen bis zur Säkularisierung hielt.

Leitershofen, das frühere „Liutericheshouen“, war eine Gögginger Anbausiedlung und unterstand den Augsburger Bischöfen, die den Ort an bischöfliche Truchsesse weiterverliehen. Später kam der Besitz als Amtslehen an die bischöflichen Kämmerer von Wellenburg. Mit dem Erwerb der Herrschaft Wellenburg durch die Fugger gelangte 1595 auch Leitershofen in deren Besitz und verblieb dort bis zum Ende des Alten Reiches. Ein Zweig der Familie Mozart, Vorfahren des berühmten Komponisten W. A. Mozart, stammt aus Leitershofen. Der älteste nachgewiesene Vorfahre, Hans Mozart, lebte 1525 in Leitershofen und dessen Urgroßonkel errichtete 1690 das Stadtberger Bräuhaus.

„Tuiringen“, das spätere Deuringen, war ebenfalls – wie Stadtbergen und Leitershofen – ursprünglich in bischöflichem Besitz und gelangte später an die Marschälle von Donnersberg und schließlich im 13. Jahrhundert an das Augsburger Heilig-Geist-Spital. Nachdem der Ort, der lange Zeit nur als Einzelhof bestand, im Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde, erwarb 1711 die Freiherrnfamilie von Schnurbein den Besitz.

Neben den bereits erwähnten geistlichen und weltlichen Herrschaften waren auch die Klöster St. Ulrich und Afra, St. Georg, St. Katharina, St. Moritz, Hl. Kreuz und das Hochstift im heutigen Stadtbergen begütert.

Zeichen dieser Zeit haben sich bis heute erhalten, so sind insbesondere die Schlösser in Leitershofen und Stadtbergen Zeugen und Symbole einstiger Ortsherrschaften. Das Obere Schloss in Leitershofen Kirchberg 3) wurde erstmals 1257 erwähnt und barg im 18. Jahrhundert zeitweise eine Kapelle in sich. Im Gebäude, das um 1730/40 neu erbaut und im 19. Jahrhundert verändert wurde, war zeitweise eine Limonadenfabrik untergebracht.

Ebenfalls zu Wohnzwecken umgestaltet wurde das Untere Schloss (Schloßstr. 12), das 1355 erstmals in den Urkunden auftaucht. Nach der Französischen Revolution diente es teilweise französischen Emigranten als Unterkunft, darunter auch Abbé Leonor Francois de Tournely, dem späteren Begründer des Ordens „Dames du Sacré Coeur“. 1586 wurde das Stadtberger Schloss erbaut, und zwar von Hans Holl, dem Vater des berühmten Elias Holl. Es kam 1926 in den Besitz der Inneren Mission und diente zahlreichen Zwecken mit Heimcharakter. Seit 1971 betreibt das Diakonische Werk dort ein Altenheim.

Aber nicht nur Profanbauten zieren das heutige Stadtbergen, sondern auch sakrale Gebäude, wie beispielsweise in Deuringen die 1721 erbaute und 1989 renovierte St.-Josephs-Kapelle. In Leitershofen erhebt sich auf einer kleinen Anhöhe die St.-Oswald-Kirche, deren ältester Vorgängerbau bis in spätromanische Zeit (ca. 1250) zurückreicht. Das heutige Gotteshaus wurde 1732 errichtet, wobei insbesondere die Stuckarbeiten von Matthias Lotter Erwähnung verdienen. Kunstgeschichtlich interessant ist auch die dritte alte Kirche in Stadtbergen. Teile des Turmes und des Chors von St. Nikolaus gehen in das 14./15. Jahrhundert zurück und das 1730 neu erbaute Langhaus wurde von Johann Georg Bergmüller und Johann Georg Wolcker ausgemalt und durch Andreas Heinz stuckiert.

Am 12. Mai 2007 wurde der Markt Stadtbergen zur Stadt erhoben.

Politik

 
Rathaus Stadtbergen

Sitzverteilung im 24köpfigen Stadtrat (Ehemals Marktgemeinderat - Stand Kommunalwahl 2002):

  • CSU: 10 Sitze
  • SPD: 10 Sitze
  • Freie Wähler: 2 Sitze
  • PRO Stadtbergen: 1 Sitz
  • GRÜNE: 1 Sitz

Seit 1992 ist Dr. Ludwig Fink (SPD) Bürgermeister von Stadtbergen.

Partnerstädte

Stadtbergen pflegt Kontakte zu fünf verschiedenen Städten sowohl im Ausland als auch in Ostdeutschland:

Verkehr

Straßenverkehr

In Nord-Süd Richtung tangiert die vierspurige B 17 Stadtbergen. In Ost-West Richtung tangiert die vierspurige B 300 Stadtbergen. Durch die Nähe zu Augsburg bestehen noch weitere untergeordnete Fahrmöglichkeiten.

Große Teile der Stadt Stadtbergen werden von 2 Tramlinien erschlossen. Die Linie 3 fährt vom Augsburger Hauptbahnhof über Augsburg-Pfersee in den Hauptort. Das sog. Virchow-Viertel (beim Augsburger Klinikum) wird von der Linie 2 vom Oberhauser Bahnhof kommend bedient.

Busverbindungen (Regionalbusse)

Alle Ortsteile werden durch die Linie 641 verbunden, die werktags im 30-Minuten-Takt verkehrt (kleinere Taktverschiebungen wegen Schülerverkehr!).

Attraktionen

Naturpark „Westliche Wälder“

Die westlichen Wälder bieten im Westen von Stadtbergen ein erholsames und ruhiges Naturerlebnis und Ausflugsziel zum Spazieren, Fahrradfahren und Wandern.

Bürgersaal

Seit dem 10. Oktober 2003 bietet der Bürgersaal Stadtbergen ein abwechslungsreiches Kulturprogramm.

Gemeindebücherei

Die Gemeindebücherei und ihre Zweigstelle im Ortsteil Leitershofen bieten auf rund 480 m2 Präsentationsfläche ein Angebot von etwa 25.300 Medien.

Hallenbad

 
Hallenbad Stadtbergen

Das im Jahre 1973 erbaute und mehrmals renovierte Hallenbad bietet besonders im Sommer mit der Liegewiese ein erholsames Badevergnügen.

Stadtfest

Einmal im Frühling findet an der Stadtberger Sportanlage ein Marktfest der drei Ortsteile statt. Es beginnt jeweils am Tag vor Christi Himmelfahrt und dauert fünf Tage. Neben vielen Attraktionen und Shows für Jung und Alt bietet das Fest sowohl sportliche Aktivitäten als auch kulinarische Spezialitäten im und ums Festzelt. Bis 2006 trug das Fest den Namen "Marktfest" mit der Stadterhebung im Jahr 2007 wurde es in "Stadtfest" umbenannt.

Vereine

Basketballgemeinschaft Leitershofen Stadtbergen

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TSV Leitershofen

Der örtliche Basketballverein ist seit einigen Jahren ein Publikumsmagnet in der Region. Die Basketballgemeinschaft spielt zusammen mit dem Nachbarschaftsverein TSV Leitershofen in der Regionalliga Südost.In der Saison 2005/2006 stieg die Mannschaft in die 2. Regionalliga ab, doch 2006/2007 gelang der direkte Wiederaufstieg.

LG Stadtbergen

Die Leichtathletikabteilung des TSG Stadtbergen hat sich mit den 3 anderen ortsansässigen Sportvereinen der Stadt (TSV Leitershofen, DJK Leitershofen und TSV Deuringen) 1991 zur Leichtathletik Gemeinschaft Stadtbergen zusammengeschlossen.

DJK Leitershofen

Die DJK Leitershofen legt ihr Hauptaugenmerk auf den Alpinen Skisport, hat eine Skirennmannschaft und bietet Skikurse an. Außerdem können verschiedene Gymnastik- und Turngruppen, Rope-Skippingkurse, Nordic Walking Veranstaltungen und ein dem Verein angegliederter Waldkindergarten besucht werden. Seit einigen Jahren steht die DJK Leitershofen für zahlreiche Erfolge im Skisport, sowie in der Sportart Ski-Inline. Die Erfolge im Ski-Inline sind maßgeblich davon geprägt, dass die BSV Trainerin Ruth Sabine Utz und der ASV/BSV Ski-Inline Referent Patrick Stimpfle aktive Mitglieder im Verein sind und durch ihre Erfahrung den Kindern und Jugendlichen ein optimales Training ermöglicht wird. Seit dem Jahr 2006 hat der Verein auch eine Hobby-Fußballmannschaft, die erstmals 2006 ein eigenes Fußballturnier ausgerichtet hat.

Golf Club Leitershofen

 
Gelände des Golf-Club Leitershofen

Im Westen Stadtbergens befindet sich auf einem Südhang der 9 Loch Golf-Platz des Golf Club Leitershofen e. V. Der Golf Club wurde von Angehörigen der US-Streitkräfte gegründet, und nach Auflösung des Amerikanischen Standortes 1998 an die Deutschen Clubmitglieder übergeben. Von der Anlage aus bietet sich ein schöner Blick auf die Stadt Augsburg.

Maibaumfreunde Leitershofen

Zweck des Vereines ist die Förderung, Vermittlung und Wahrung der Heimatpflege und des bayerischen Brauchtums. Dies soll insbesondere durch das traditionelle Aufstellen des Maibaumes in Leitershofen und der Organisation der dazugehörigen Maifeier erfolgen.