Justine Henin 1. Juni 1982 in Lüttich, Belgien) ist eine belgische Profi-Tennisspielerin. Während ihrer Ehe mit Pierre-Yves Hardenne – vom 16. November 2002 bis zur Trennung im Januar 2007 – trug die Wallonin den Namen Justine Henin-Hardenne. Sie lebt in Monte Carlo, Monaco. Justine Henin ist Gründerin einer Stiftung zugunsten krebskranker Kinder, Les 20 Coeurs de Justine. Als sie 12 Jahre alt war, verstarb ihre Mutter an dieser Krankheit.
(*Justine Henin ![]() | |||||||||||||
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Nation: | ![]() | ||||||||||||
Geburtstag: | 1. Juni 1982 | ||||||||||||
Größe: | 167 cm | ||||||||||||
Gewicht: | 57 kg | ||||||||||||
1. Profisaison: | 1999 | ||||||||||||
Spielhand: | rechts, einhändige Rückhand | ||||||||||||
Trainer: | Carlos Rodriguez | ||||||||||||
Preisgeld: | 17.940.405 US-Dollar | ||||||||||||
Einzel | |||||||||||||
Karrieretitel: | 38 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 1 (20. Oktober 2003) | ||||||||||||
Aktuelle Platzierung: | 1 | ||||||||||||
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Doppel | |||||||||||||
Karrieretitel: | 2 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 23 (14. Januar 2002) | ||||||||||||
Letzte Aktualisierung der Infobox: 8. Oktober 2007 | |||||||||||||
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks) |
Karriere
Justine Henins größte sportliche Erfolge sind der Gewinn von sieben Grand-Slam-Titeln im Einzel, der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Athen sowie der Sieg bei den WTA Tour Championships 2006. Sie stand zusammengerechnet über eineinhalb Jahre an der Spitze der WTA-Weltrangliste und beendete in den Jahren 2003, 2006 und 2007 die Saison jeweils als Nr. 1 der Welt. Die Grundlage ihres Erfolgs ist neben ihrer variablen Spielanlage vor allem die exzellente Beinarbeit, auch wenn sie es in puncto Schlaghärte mittlerweile mit den meisten Kontrahentinnen aufnehmen kann. Ihr Markenzeichen und Paradeschlag ist die einhändige Rückhand, welche von John McEnroe einmal als „the prettiest shot in all of tennis“ („der schönste Schlag, den es im Tennis überhaupt gibt“) bezeichnet wurde.[1] Die oftmals fehlende Konstanz beim Aufschlag ist der einzige echte Schwachpunkt im Spiel der dreimaligen Sportlerin des Jahres in Belgien, die als eine der komplettesten Akteurinnen auf der Tour gilt und in den Jahren 2003 und 2006 als ITF World Champion ausgezeichnet wurde.
Vor der Profi-Karriere
Die ersten Schritte auf internationaler Bühne machte Justine Henin Ende 1996 bei einem ITF-Turnier auf Mallorca, dort erreichte sie die zweite Runde. Im folgenden Jahr nahm sie an vier ITF-Veranstaltungen in Frankreich und Belgien teil und gewann die Turniere von Le Touquet und Koksijde. Daneben gewann die 15-Jährige 1997 bei den French Open den Titel bei den Juniorinnen und wurde kurze Zeit später jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. Erstmals in der Weltrangliste geführt wurde die Wallonin 1998 nach dem nächsten Erfolg auf der ITF-Tour im französischen Gelos, von Positionen jenseits der 500 kletterte sie bis zum Jahresende auf Rang 226. In Grenelefe (Florida) und in Ramat Hasharon gewann sie noch zwei kleine Turniere, auf dem Weg zum Erfolg in Israel schlug sie unter anderem ihre Landsfrau und spätere Dauerrivalin Kim Clijsters, mit der sie zudem in der Doppelkonkurrenz erfolgreich war.
Das Jahr 1999
Anfang 1999 startete Justine Henin schließlich ihre Karriere als Tennis-Profi, spielte aber zunächst noch einige Turniere auf ITF-Level. Bei ihrem sechsten Erfolg auf der kleinen Tour siegte sie im Finale von Reims erneut gegen Kim Clijsters. Mitte Mai trat sie dann in Antwerpen zum ersten Mal auf der Profi-Tour an und gewann als fünfte Spielerin auf Anhieb ihr erstes WTA-Turnier, als sie sich im Finale klar in zwei Sätzen gegen Sarah Pitkowski durchsetzte. Mit drei Siegen qualifizierte sich die Belgierin bei den French Open erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turnieres, wo sie in der zweiten Runde gegen die Weltranglistenzweite Lindsay Davenport kurz vor einer Sensation stand, bevor sie letztlich mit 3:6, 6:2 und 5:7 unterlag. Für die Teilnahme an den US Open war sie dann bereits direkt qualifiziert, verlor aber gleich zum Auftakt gegen Amélie Mauresmo. Auf der WTA-Tour erreicht sie danach noch Viertelfinals in Luxemburg und Québec City und beendete die Saison auf Platz 69 in der Weltrangliste.
Das Jahr 2000
Zu Jahresbeginn spielte sich Justine Henin in Hobart, wo sie nach erfolgreicher Qualifikation bis ins Viertelfinale vorstieß, für ihre erste Teilnahme an den Australian Open warm, wo sie schon in der zweiten Runde gegen die Weltranglistenerste Martina Hingis antreten musste und klar verlor. Nach einer Zweitrundenniederlage beim Hallenturnier von Paris musste Henin verletzungsbedingt pausieren und versäumte dadurch unter anderem die French Open. Rechtzeitig zur Rasensaison meldete sie sich zurück, gewann aber beim Vorbereitungsturnier in ’s-Hertogenbosch nur ihr Auftaktmatch. Ihr Debüt in Wimbledon war gleich nach der ersten Runde und einer Dreisatzniederlage gegen Arantxa Sánchez-Vicario beendet. Während sie bis zum Saisonende bei keinem WTA-Turnier mehr über die zweite Runde hinauskam, holte sie sich Ende Juli in Lüttich ihren siebten und letzten Turniersieg auf der ITF-Tour. Ihr bestes Saisonresultat war das Erreichen des Achtelfinales bei den US Open, wo sie aber wieder nicht an Lindsay Davenport vorbei kam.
Das Jahr 2001
Justine Henin startete sehr erfolgreich ins Jahr 2001, im Vorfeld der Australian Open gewann sie die Turniere an der Gold Coast und in Canberra. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres verlor sie im Achtelfinale knapp in drei Sätzen gegen Monica Seles. Bei weitem nicht so gut lief es nach der Rückkehr vom fünften Kontinent, bei den Turnieren in Nizza, Scottsdale, Indian Wells und Miami gewann sie vor ihrer Abreise höchstens ein Match. Erst mit Beginn der Sandplatzsaison ging es wieder aufwärts, in Estoril verpasste Henin knapp den Finaleinzug und nach der Viertelfinalteilnahme in Hamburg erreichte sie in Berlin das Halbfinale, wo sie gegen Jennifer Capriati im dritten Satz in Führung liegend wegen einer Knöchelverletzung zur Aufgabe gezwungen war. Bei den French Open erreichte die Belgierin ohne Satzverlust ihr erstes Grand-Slam-Halbfinale, in dem sie gegen Kim Clijsters mit 6:2 und 4:2 führte, bevor sie ihrer Landsfrau doch noch in drei Sätzen unterlag. Nach dem Turnier wurde Henin erstmals in den Top Ten der Weltrangliste geführt.
Rund zwei Wochen später revanchierte sie sich im Finale von ’s-Hertogenbosch bei Clijsters für die bittere Niederlage und feierte ihren ersten Turniersieg auf Rasen. In Wimbledon sorgte sie für einen Paukenschlag, als sie im Halbfinale mit Jennifer Capriati die amtierende Australian- und French Open-Siegerin in drei Sätzen bezwang und damit ihr erstes Grand-Slam-Endspiel erreichte, das sie jedoch gegen die große Favoritin Venus Williams mit 1:6, 6:3 und 0:6 verlor. Nachdem sie in Toronto und New Haven jeweils in der Runde der letzten Acht gescheitert war, zog sie im Achtelfinale der US Open gegen Serena Williams den Kürzeren. Auf Hawaii spielte sich die Belgierin ins Finale der kleinen Veranstaltung, musste aber gegen Sandrine Testud aufgeben. Zwischen zwei Auftaktpleiten in Moskau und Linz hatte sie im Endspiel von Filderstadt einmal mehr gegen Lindsay Davenport das Nachsehen. Bei ihrer ersten Teilnahme an den WTA Tour Championships schied Henin im Viertelfinale gegen Serena Williams aus.
Das Jahr 2002
Zu Beginn des Jahres verhinderte an der Gold Coast Venus Williams im Finale eine erste erfolgreiche Titelverteidigung für Justine Henin, die dafür gemeinsam mit Meghann Shaughnessy ihren ersten von zwei Doppeltiteln auf der WTA-Tour gewann. In Sydney und bei den Australian Open war dann zweimal Kim Clijsters jeweils im Viertelfinale Endstation, in der gleichen Runde verlor sie beim Hallenturnier von Paris gegen Monica Seles. Zwei weitere Finalniederlagen musste Henin gegen Venus Williams in Antwerpen und gut zwei Monate später in Amelia Island einstecken, dazwischen lagen noch eine Achtelfinalteilnahme in Indian Wells sowie eine Auftaktpleite in Miami. Wie im Vorjahr scheiterte sie in Hamburg im Viertelfinale, bevor sie schließlich in Berlin ihren ersten Sieg bei einem Tier I-Event feiern konnte, als sie sich im Tie-Break des dritten Satzes gegen Serena Williams durchsetzte. Nur eine Woche danach standen sich beide in Rom erneut im Finale gegenüber, diesmal mit dem besseren Ende für die US-Amerikanerin, die in zwei knappen Sätzen gewann.
Als Mitfavoritin auf den Titel bei den French Open musste Justine Henin grippegeschwächt schon nach der ersten Runde alle Hoffnungen begraben. Während der Rasensaison konnte sie nicht ganz an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen, sowohl in ’s-Hertogenbosch als auch in Wimbledon schied sie im Halbfinale aus, beim dritten Grand Slam des Jahres stand sie zum wiederholten Male gegen Venus Williams auf verlorenem Posten. Die Viertelfinalteilnahme in Montreal war noch das beste Ergebnis einer durchwachsenen Vorbereitung auf die US Open, bei denen die Wallonin gegen Daniela Hantuchová einmal mehr nicht über das Achtelfinale hinauskam. Zwischen zwei Halbfinal-Niederlagen in Leipzig und Zürich, wo sie zusammen mit Jelena Bowina die Doppelkonkurrenz gewann, scheiterte Henin in Filderstadt schon in ihrem Auftaktmatch. Den dritten Turniersieg des Jahres feierte sie in Linz in der Halle wenige Tage vor den WTA Tour Championships, bei denen sie im Viertelfinale gegen Kim Clijsters verlor.
Das Jahr 2003
Justine Henin eröffnete die Saison in Sydney, wo sie ebenso das Halbfinale erreichte wie bei den Australian Open. Dort bezwang sie zwar erstmals Lindsay Davenport in einer Hitzeschlacht mit 7:5, 5:7 und 9:7, scheiterte dann aber einmal mehr an Venus Williams. Auch in Antwerpen war in der Runde der letzten Vier Endstation, wie schon in Sydney unterlag sie Kim Clijsters. Den ersten Erfolg des Jahres fuhr die Belgierin in Dubai ein, im Finale wehrte sie gegen Monica Seles einen Matchball ab und drehte das Match noch zu ihren Gunsten. In Miami verlor sie im Viertelfinale überraschend glatt gegen Chanda Rubin, es blieb das einzige Turnier in diesem Jahr, in dem Henin nicht wenigstens das Halbfinale erreichte. Auf Sand sicherte sie sich in Charleston den nächsten Titel mit einem klaren Sieg über Serena Williams, im Halbfinale von Amelia Island wurde sie eine Woche später von Jelena Dementjewa niedergerungen. In Berlin wiederholte Henin ihren Vorjahreserfolg, gegen Kim Clijsters setzte sie sich noch nach Abwehr von drei Matchbällen durch. Mit 15.000 Zuschauern im Rücken bezwang Henin bei den French Open zunächst in einem emotionsgeladenen Halbfinale die Titelverteidigerin Serena Williams in drei Sätzen, danach ließ sie im Endspiel Kim Clijsters keine Chance und sicherte sich mit 6:0 und 6:4 den ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere.
Auf dem Weg zum zweiten Turniersieg auf Rasen verletzte sich Justine Henin im Finale von ’s-Hertogenbosch leicht an der linken Hand und gab das Match auf. Ohne Probleme erreichte sie in Wimbledon das Halbfinale, in dem sie aber gegen Serena Williams chancenlos war. Nachdem sie im August die Veranstaltungen in San Diego und Toronto gewonnen hatte, erreichte sie fast mühelos das Halbfinale der US Open, wo sie in einem dreistündigen Thriller auf höchstem Niveau im Tie-Break des dritten Satzes über Jennifer Capriati triumphierte. Aufgrund von totaler Erschöpfung – Henin musste nach dem Match sogar mit Infusionen behandelt werden – war ihre Finalteilnahme kurzzeitig fraglich, aber rund 19 Stunden später schlug sie Kim Clijsters deutlich mit 7:5 und 6:1 und holte sich ihren zweiten Grand-Slam-Titel. In Finale von Leipzig stoppte Anastasia Myskina die Siegesserie der Belgierin nach 20 Erfolgen. Mit dem achten Turniersieg des Jahres in Zürich schaffte Henin, was sie eine Woche zuvor im Finale von Filderstadt gegen Kim Clijsters knapp verpasst hatte – den Sprung an die Spitze der Weltrangliste. Weil sie in Linz absagte, musste sie ihre Landsfrau eine Woche danach zwar wieder passieren lassen, wurde aber mit dem Erreichen des Halbfinals bei den WTA Tour Championships, in dem sie gegen Amélie Mauresmo verlor, zum Saisonende erneut die Nr. 1 der Welt.
Das Jahr 2004
Die Weltranglistenerste erwischte einen glänzenden Start ins Jahr 2004, gleich zum Auftakt gewann sie in Sydney und spielte sich bei den Australian Open ohne Satzverlust ins Finale, in dem sie wieder Kim Clijsters gegenüberstand. In einer zunächst einseitigen und später ausgeglichenen Partie sicherte sich Justine Henin mit 6:3, 4:6 und 6:3 ihren dritten Grand-Slam-Titel. Erst in Doha kassierte sie nach 16 Siegen im Halbfinale gegen Swetlana Kusnezowa ihre erste Saisonniederlage, nachdem sie die Russin in der Vorwoche noch im Finale von Dubai geschlagen hatte. In Indian Wells feierte Henin gegen Lindsay Davenport bereits den vierten Turniersieg, aber es sollte für längere Zeit das letzte Highlight für die erfolgsverwöhnte Belgierin bleiben. Beim Halbfinal-Aus in Amelia Island gegen Amélie Mauresmo bemerkte sie erstmals Symptome einer Viruserkrankung (Zytomegalie), müde und erschöpft sagte sie ihre Starts in Charleston und Berlin ab. Bei den French Open unternahm sie einen verfrühten Comeback-Versuch und scheiterte schon in der zweiten Runde an Tathiana Garbin.
Sie musste sich über zwei Monate gedulden und ein Turnier nach dem anderem absagen, bis sie dann kurz vor den Olympischen Spielen von Athen endlich grünes Licht von den Ärzten erhielt. Es wurde eine triumphale Rückkehr für Henin, die im Halbfinale gegen Anastasia Myskina einen 1:5-Rückstand im dritten Satz noch in ein 8:6 verwandelte und am Folgetag gegen Amélie Mauresmo die einzige Goldmedaille für Belgien bei diesen Spielen gewann. Die Energieleistung hatte jedoch eine Rückfall zur Folge, bei den US Open musste sich Henin bereits im Achtelfinale Nadja Petrowa geschlagen geben. Wenig später sagte sie alle übrigen Turniere in diesem Jahr ab, um sich vollständig zu erholen. Erst nach den US Open hatte sie nach 44-wöchiger „Regentschaft“ die Führung in der Weltrangliste an Amélie Mauresmo abgeben müssen, bis zum Jahresende wurde sie noch auf Platz 8 durchgereicht.
Das Jahr 2005
Gleich zu Saisonbeginn musste Justine Henin einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen, als sie sich in der Vorbereitung eine Knieverletzung zuzog. Erst im März kehrte sie – mittlerweile in der Weltrangliste nicht mehr unter den ersten 40 zu finden – in Miami nach fast einem halben Jahr Zwangspause auf die Tour zurück. Sie erreichte immerhin das Viertelfinale, in dem sie Maria Scharapowa nach Abwehr von Matchbällen vergeblich noch in einen dritten Satz zwang. Ihr zweiter Erfolg in Charleston bildete den Auftakt zu einem unglaublichen Siegeszug auf Sand, in dessen Verlauf Henin 24 Matches in Folge gewann. Nach dem Turniersieg in Warschau trotzte sie beim dritten Titelgewinn in Berlin ihren Gegnerinnen und dem Wetter, gewann unter anderem zwei Dreisatzmatches an einem Tag und schließlich auch das zeitweilig unterbrochene Finale gegen Nadja Petrowa. Nur mit viel Mühe überstand sie die ersten Runden bei den French Open, im Achtelfinale musste sie gegen Swetlana Kusnezowa sogar zwei Matchbälle abwehren. Danach fertigte sie scheinbar mühelos Maria Scharapowa, Nadja Petrowa sowie im Endspiel eine übernervöse Mary Pierce ab und nahm zum zweiten Mal nach 2003 den Coupe Suzanne Lenglen in Empfang.
Probleme mit der rechten Oberschenkelmuskulatur als Folge der ungewohnt hohen Belastung durch die vielen Matches nach der langen Pause bestimmten maßgeblich den weiteren Saisonverlauf. Die nach dem Triumph in die Top Ten zurückgekehrte Wallonin verzichtete unfreiwillig auf das Vorbereitungsturnier auf Rasen in Eastbourne und scheiterte nicht zuletzt auch deshalb in Wimbledon schon in der ersten Runde an Eleni Daniilidou, was noch nie zuvor einer amtierenden French Open-Siegerin passiert war. Sie nahm sich einmal mehr eine längere Auszeit, bevor sie sich in Toronto für die US Open einspielte. Nach wie vor gehandicapt war Henin im Finale gegen Kim Clijsters aber genauso ohne echte Chance wie dann im Achtelfinale des letzten Grand-Slam-Turnieres des Jahres, wo Mary Pierce erfolgreich für die Niederlage in Paris Revanche nahm. Nachdem Henin in Filderstadt gleich in ihrem Auftaktmatch gescheitert war, beendete sie erneut vorzeitig die Saison und versäumte damit zum zweiten Mal nacheinander trotz Qualifikation die WTA Tour Championships.
Das Jahr 2006
Einmal mehr startete Justine Henin auf dem fünften Kontinent gut in die Saison, in Sydney gewann sie in einem Marathonmatch gegen Francesca Schiavone zum zweiten Mal das Turnier. Auch bei den Australian Open bewies sie gewohnte Kämpferqualitäten, als sie in Viertel- und Halbfinale gegen Lindsay Davenport und Maria Scharapowa jeweils noch nach Satzrückstand gewann. Im Endspiel gegen Amélie Mauresmo veranlassten die Belgierin Magenkrämpfe, die von der Einnahme von Schmerzmitteln wegen einer lädierten Schulter herrührten, zur Aufgabe im zweiten Satz, wofür sie hinterher scharf kritisiert wurde. Nachdem sie sich erholt hatte, sicherte sie sich bereits zum dritten Mal den Titel in Dubai mit dem Finalsieg über Maria Scharapowa. In Indian Wells scheiterte die Belgierin im Halbfinale trotz klarer Führung (6:2 5:2) noch an Jelena Dementjewa und in Miami schon gleich zum Auftakt an ihrer ehemaligen Doppelpartnerin Meghann Shaughnessy. Wie 2003 blieb das Turnier in Florida das einzige, bei dem Henin nicht wenigstens das Halbfinale erreichte. In Charleston beendete Patty Schnyder in der Runde der letzten Vier Henins im Vorjahr an gleicher Stelle gestartete Siegesserie auf Sand nach 27 Matches, im Finale von Berlin verhinderte Nadja Petrowa den möglichen vierten Erfolg in der deutschen Hauptstadt. Den dritten Triumph bei den French Open ließ sich Justine Henin dagegen von niemandem streitig machen, im Endspiel besiegte sie Swetlana Kusnezowa mit 6:4 und 6:4 und verteidigte ohne Satzverlust ihren Titel.
Nach kurzer Verschnaufpause holte sie sich in Eastbourne ihren zweiten Turniersieg auf Rasen und stürmte danach unaufhaltsam ins Finale von Wimbledon, in dem sie sich aber Amélie Mauresmo geschlagen geben musste. Eine Knieverletzung brachte die US Open-Vorbereitung der Wallonin durcheinander, statt wie geplant in San Diego und Montreal konnte sie im Vorfeld nur in New Haven Matchpraxis sammeln, was dennoch mit dem fünften Saisonerfolg belohnt wurde. Trotz Rückenproblemen erreichte Henin in Flushing Meadows auch noch das vierte große Endspiel in diesem Jahr, in dem sie sich aber nicht gegen Maria Scharapowa durchsetzen konnte. Weil sie sich im Fed Cup-Finale erneut am Knie verletzte, musste sie ihre Starts bei den Hallenturnieren in Stuttgart und Zürich absagen und lange um ihre Teilnahme an den WTA Tour Championships in Madrid bangen. Sie wurde gerade noch rechtzeitig wieder fit und qualifizierte sich für das Halbfinale, in dem sie sich bei Maria Scharapowa für die Niederlage in New York revanchierte. Im Finale entthronte sie die Vorjahressiegerin Amélie Mauresmo mit 6:4 und 6:3 und krönte ihre herausragende Saison mit dem ersten Masters-Titel und der Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste.
Das Jahr 2007
Anfang Januar sagte Justine Henin überraschend ihre Starts in Sydney und bei den Australian Open ab, erst drei Wochen später gab sie als Grund hierfür offiziell die Trennung von ihrem Ehemann Pierre-Yves Hardenne bekannt. Nach der Neuordnung ihres Privatlebens gab sie im Februar beim Hallenturnier von Paris ihr Saisondebüt, wo sie sich im Halbfinale Lucie Šafářová geschlagen geben musste. Im Wüstenstaat Dubai sicherte sie sich im Finale gegen Amélie Mauresmo den 30. Einzeltitel ihrer Karriere und blieb auch bei der vierten Teilnahme an dieser Veranstaltung unbesiegt. In Doha feierte sie gleich den nächsten Erfolg und wurde zwei Wochen später im März wieder Weltranglistenerste, nachdem sie die Spitzenposition Ende Januar kampflos an Maria Scharapowa abgetreten hatte. Nur ein Punkt trennte die Belgierin in Miami von einem weiteren Turniersieg, bevor Serena Williams das Finale nach Abwehr zweier Matchbälle noch in drei Sätzen zu ihren Gunsten entschied. Nach einmonatiger Pause holte Henin in Warschau auf Sand gegen Aljona Bondarenko das Versäumte nach, in Berlin verpasste sie dagegen knapp ihre fünfte Endspielteilnahme in der Hauptstadt. Bei den French Open blieb Justine Henin zum zweiten Mal in Folge ohne Satzverlust und machte im Finale mit einem 6:1 und 6:2 über Ana Ivanović den Titel-Hattrick perfekt.
In Eastbourne wiederholte die French-Open-Siegerin in ihrem 50. Endspiel auf der Profi-Tour den Vorjahreserfolg, den Traum vom Wimbledon-Sieg konnte sie sich trotz der gelungenen Umstellung von Sand auf Rasen aber wieder nicht erfüllen, im Halbfinale scheiterte sie vollkommen überraschend an Marion Bartoli. Nach anschließender fünfwöchiger Turnierpause als Folge ihrer Absage in San Diego wegen einer Blessur am Handgelenk meldete sich Justine Henin rechtzeitig vor den US Open in Toronto mit dem sechsten Turniersieg des Jahres zurück. Beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison erreichte sie in Flushing Meadows mit Siegen über beide Williams-Schwestern erneut das Endspiel, in dem sie sich gegen Swetlana Kusnezowa mit 6:1 und 6:3 zum zweiten Mal nach 2003 den Titel sicherte. Wegen zum wiederholten Male aufgetretener Atemwegsbeschwerden verzichtete Henin auf eine „Olympia-Generalprobe“ in Peking, nach dreiwöchiger Pause setzte sie bei den Hallenturnieren von Stuttgart und Zürich ihren Siegeszug fort und fuhr in den Endspielen jeweils gegen Tatiana Golovin ihre nächsten Turniersiege ein. Ihre letzte Saisonstation ist ab dem 5. November das Masters in Madrid, bevor sie zum dritten Mal nach 2003 und 2006 das Tennisjahr als Nr. 1 der Welt beenden wird.
Erfolge
Grand Slam
Grand Slam (7) | |||||
---|---|---|---|---|---|
French Open 2003 Kim Clijsters 6:0 6:4 |
US Open 2003 Kim Clijsters 7:5 6:1 |
Australian Open 2004 Kim Clijsters 6:3 4:6 6:3 | |||
French Open 2005 Mary Pierce 6:1 6:1 |
French Open 2006 Swetlana Kusnezowa 6:4 6:4 |
French Open 2007 Ana Ivanović 6:1 6:2 | |||
US Open 2007 Swetlana Kusnezowa 6:1 6:3 |
WTA-Tour
WTA-Tour (30) | |||||
---|---|---|---|---|---|
Antwerpen 1999 Sarah Pitkowski 6:1 6:2 |
Gold Coast 2001 Silvia Farina-Elia 7:6 6:4 |
Canberra 2001 Sandrine Testud 6:2 6:2 | |||
’s-Hertogenbosch 2001 Kim Clijsters 6:4 3:6 6:3 |
Berlin 2002 Serena Williams 6:2 1:6 7:6 |
Linz 2002 Alexandra Stevenson 6:3 6:0 | |||
Dubai 2003 Monica Seles 4:6 7:6 7:5 |
Charleston 2003 Serena Williams 6:3 6:4 |
Berlin 2003 Kim Clijsters 6:4 4:6 7:5 | |||
San Diego 2003 Kim Clijsters 3:6 6:2 6:3 |
Toronto 2003 Lina Krasnoruzkaja 6:1 6:0 |
Zürich 2003 Jelena Dokic 6:0 6:4 | |||
Sydney 2004 Amélie Mauresmo 6:4 6:4 |
Dubai 2004 Swetlana Kusnezowa 6:3 7:6 |
Indian Wells 2004 Lindsay Davenport 6:1 6:4 | |||
Charleston 2005 Jelena Dementjewa 7:5 6:4 |
Warschau 2005 Swetlana Kusnezowa 3:6 6:2 7:5 |
Berlin 2005 Nadja Petrowa 6:3 4:6 6:3 | |||
Sydney 2006 Francesca Schiavone 4:6 7:5 7:5 |
Dubai 2006 Maria Scharapowa 7:5 6:2 |
Eastbourne 2006 Anastasia Myskina 4:6 6:1 7:6 | |||
New Haven 2006 Lindsay Davenport 6:0 1:0 (Aufgabe) |
WTA Championships 2006 Amélie Mauresmo 6:4 6:3 |
Dubai 2007 Amélie Mauresmo 6:4 7:5 | |||
Doha 2007 Swetlana Kusnezowa 6:4 6:2 |
Warschau 2007 Aljona Bondarenko 6:1 6:3 |
Eastbourne 2007 Amélie Mauresmo 7:5 6:7 7:6 | |||
Toronto 2007 Jelena Janković 7:6 7:5 |
Stuttgart 2007 Tatiana Golovin 2:6 6:2 6:1 |
Zürich 2007 Tatiana Golovin 6:4 6:4 |
Fed Cup / Olympia
Fed Cup (1) / Olympia (1) | |||||
---|---|---|---|---|---|
Fed Cup 2001 Belgien – Russland 2:1 |
Olympische Spiele 2004 Amélie Mauresmo 6:3 6:3 |
Doppel
Doppel (2) | |||
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Gold Coast 2002 Partnerin: Meghann Shaughnessy Asa Svensson / Miriam Oremans 6:1 7:6 |
Zürich 2002 Partnerin: Jelena Bowina Jelena Dokic / Nadja Petrowa 6:2 7:6 |
Finalteilnahmen
Finalteilnahmen (16) | |||
---|---|---|---|
Grand Slam (4) | Wimbledon 2001 | Venus Williams | 1:6 6:3 0:6 |
Australian Open 2006 | Amélie Mauresmo | 1:6 0:2 (Aufgabe) | |
Wimbledon 2006 | Amélie Mauresmo | 6:2 3:6 4:6 | |
US Open 2006 | Maria Scharapowa | 4:6 4:6 | |
WTA-Tour (12) | Hawaii 2001 | Sandrine Testud | 3:6 0:2 (Aufgabe) |
Filderstadt 2001 | Lindsay Davenport | 5:7 4:6 | |
Gold Coast 2002 | Venus Williams | 5:7 2:6 | |
Antwerpen 2002 | Venus Williams | 3:6 7:5 3:6 | |
Amelia Island 2002 | Venus Williams | 6:2 5:7 6:7 | |
Rom 2002 | Serena Williams | 6:7 4:6 | |
’s-Hertogenbosch 2003 | Kim Clijsters | 7:6 0:3 (Aufgabe) | |
Leipzig 2003 | Anastasia Myskina | 6:3 3:6 3:6 | |
Filderstadt 2003 | Kim Clijsters | 7:5 4:6 2:6 | |
Toronto 2005 | Kim Clijsters | 5:7 1:6 | |
Berlin 2006 | Nadja Petrowa | 6:4 4:6 5:7 | |
Miami 2007 | Serena Williams | 6:0 5:7 3:6 |
Statistik – Einzel
Grand Slam
Grand Slam | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999 | Matchbilanz |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Australian Open | – | F | – | S | HF | VF | AF | 2R | – | 26 - 5 |
French Open | S | S | S | 2R | S | 1R | HF | – | 2R (1) | 38 - 4 |
Wimbledon | HF | F | 1R | – | HF | HF | F | 1R | – | 27 - 7 |
US Open | S | F | AF | AF | S | AF | AF | AF | 1R | 35 - 7 |
Matchbilanz | 19 - 1 | 25 - 3 | 10 - 2 | 11 - 2 | 24 - 2 | 12 - 4 | 17 - 4 | 4 - 3 | 4 - 2 | 125 - 23 |
Tourdaten
Tourdaten (2) | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999 | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Turniere | 13 | 13 | 9 | 9 | 18 | 23 | 21 | 13 | 7 | 126 |
Siege | 9 | 6 | 4 | 5 | 8 | 2 | 3 | 0 | 1 | 38 |
Finalteilnahmen | 10 | 10 | 5 | 5 | 11 | 6 | 6 | 0 | 1 | 53 |
Matchbilanz | 58 - 4 | 56 - 8 | 34 - 5 | 35 - 4 | 72 - 11 | 50 - 21 | 56 - 18 | 28 - 13 | 14 - 6 | 403 - 90 |
WTA-Ranking (3) | 1 | 1 | 6 | 8 | 1 | 5 | 7 | 48 | 69 | – |
1 French Open 1999 gehen aufgrund dreier Siege in der Qualifikation mit 4 zu 1 in die Match-Bilanz ein
2 Statistik erfasst die Grand Slams sowie die Turniere der WTA-Tour
3 Jeweilige Platzierung am Ende des Jahres, aktuelle Platzierung in Klammern
(Stand: 21. Oktober 2007)
Nr. 1 der Welt
Zeitraum | Vorgängerin | Nachfolgerin | Wochen |
---|---|---|---|
20.10.2003 – 26.10.2003 | Kim Clijsters | Kim Clijsters | |
10.11.2003 – 12.09.2004 | Kim Clijsters | Amélie Mauresmo | |
13.11.2006 – 28.01.2007 | Amélie Mauresmo | Maria Scharapowa | |
19.03.2007 – (06.01.2008) | Maria Scharapowa |
Ranking
Ergänzung: Informationen zum Ranking-System und der Punkteverteilung
Die folgende Aufstellung bietet eine Aufschlüsselung von Justine Henins Ranglisten-Punkten nach Turnieren. Die jeweiligen Punktzahlen hängen von der Turnierkategorie, dem Preisgeld der Veranstaltung sowie der erreichten Runde ab. Das Datum gibt an, an welchem Tag die Punkte zur Weltrangliste hinzugefügt wurden.
Datum | Turnier | Kategorie | Ergebnis | Punkte |
---|---|---|---|---|
13.11.2006 | Madrid | WTA Championships | Sieg | 525 |
12.02.2007 | Paris | Tier II | Halbfinale | 125 |
26.02.2007 | Dubai | Tier II | Sieg | 300 |
05.03.2007 | Doha | Tier II | Sieg | 275 |
02.04.2007 | Miami | Tier I | Finale | 350 |
07.05.2007 | Warschau | Tier II | Sieg | 275 |
14.05.2007 | Berlin | Tier I | Halbfinale | 195 |
11.06.2007 | French Open | Grand Slam | Sieg | 1000 |
25.06.2007 | Eastbourne | Tier II | Sieg | 275 |
09.07.2007 | Wimbledon | Grand Slam | Halbfinale | 450 |
20.08.2007 | Toronto | Tier I | Sieg | 430 |
10.09.2007 | US Open | Grand Slam | Sieg | 1000 |
08.10.2007 | Stuttgart | Tier II | Sieg | 300 |
22.10.2007 | Zürich | Tier I | Sieg | 430 |
WTA Tour Ranking (alle Ergebnisse) | 1. Platz | 5930 | ||
Race to the Championships (Ergebnisse 2007) | 1. Platz | 5405 |
Einsätze im Fed Cup
Nicht nur bei den Olympischen Spielen von Athen vertrat Justine Henin die belgischen Farben, auch im Fed Cup kam sie mehrfach für ihr Land zum Einsatz. 1999 gab sie als 16-Jährige beim Auswärtsspiel der Belgierinnen in den Niederlanden in der Weltgruppe II ihr Fed Cup-Debüt und steuerte mit Siegen über Miriam Oremans und Amanda Hopmans gleich zwei Punkte zum deutlichen 5:0-Sieg ihrer Equipe bei. Ein Jahr später wurde sie im Halbfinale der Weltgruppe I in den USA eingesetzt, wo sie gegen Monica Seles ihre bis heute einzige Niederlage im Einzel kassierte. 2001 sorgte die Wallonin gemeinsam mit Kim Clijsters für den ersten Triumph der kleinen Tennis-Nation im Mannschaftswettbewerb, als sie beim Endrunden-Turnier in Madrid im Finale das russische Team um Nadja Petrowa und Jelena Dementjewa bezwangen. Nachdem sie 2002 und 2003 ebenfalls noch zum Einsatz gekommen war, konnte Henin der belgischen Mannschaft in den beiden folgenden Jahren wegen Krankheit und Verletzungsproblemen nicht helfen.
2006 feierte sie in Lüttich bei der Neuauflage des Finales von 2001 ihr Comeback und verhalf dem belgischen Team mit Siegen über Nadja Petrowa und Jelena Dementjewa zum Einzug ins Halbfinale. Auf die Teilnahme daran verzichtete Henin nach anstrengenden Turnierwochen in Paris, Eastbourne und London, was einige Querelen zur Folge hatte, wegen derer ihr Coach Carlos Rodriguez ein Mitwirken am Finale gegen Italien kurzzeitig in Frage stellte. In Charleroi verpassten die Belgierinnen, die ohne die verletzte Kim Clijsters auskommen mussten, unglücklich den zweiten Fed-Cup-Sieg, als Henin im dritten Satz des entscheidenden Doppels, das sie gemeinsam mit Kirsten Flipkens spielte, mit einer Knieverletzung aufgeben musste. Mit Erfolgen über Flavia Pennetta und Francesca Schiavone hatte sie zuvor im Alleingang die Chancen ihrer Mannschaft auf den Gewinn des Teamwettbewerbs gewahrt.
Wissenswertes
- Am 20. Oktober 2003 wurde Justine Henin als 13. Spielerin die Nummer 1 der Weltrangliste, einen Tag nach dem Turniersieg in Zürich löste sie ihre Landsfrau Kim Clijsters an der Spitze ab. Da Henin nicht zur Titelverteidigung in Linz antrat, tauschten die Belgierinnen sieben Tage später bereits wieder die Plätze – es war das erste Mal, dass eine Spielerin nur für eine Woche das Ranking anführte.
- Als vierte Spielerin der Turnier-Geschichte gewann Henin 2007 zum 3. Mal in Folge die French Open, ihr vierter Triumph im Stade Roland Garros in den vergangenen fünf Jahren. Wie schon ein Jahr zuvor auf dem Weg zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung in Paris nach der von Steffi Graf im Jahr 1996 gab sie keinen Satz ab, was seit Arantxa Sánchez-Vicario (1994) keiner Siegerin gelungen war.
- 2006 erreichte Justine Henin die 5 großen Endspiele der Grand Slams und der WTA Tour Championships, was zuletzt Steffi Graf dreizehn Jahre davor geschafft hatte. Anders als ihr großes Vorbild konnte sie dabei allerdings nicht in Wimbledon und bei den US Open triumphieren.
- Nachdem die Wallonin 2001 in Berlin gegen Venus Williams ihren ersten Sieg über eine Top Ten-Spielerin gefeiert hatte, kassierte sie gegen die Amerikanerin 7 Niederlagen in Folge – persönlicher Negativrekord – bevor sie diese Serie im Halbfinale der US Open 2007 stoppen konnte. Eine Runde davor hatte sie bereits Serena Williams bezwungen und damit erst als zweite Spielerin nach Martina Hingis bei einem Grand-Slam-Turnier gegen beide Schwestern gewonnen.
- Im Alter von 15 Jahren und zwei Monaten wurde Henin jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. Sie siegte gegen Dominique van Roost, die zu jenem Zeitpunkt unter den besten 40 der Weltrangliste zu finden war.
- Mehr Siege als gegen jede andere Spielerin feierte Justine Henin gegen Swetlana Kusnetsowa, 15 der 17 Partien konnte sie für sich entscheiden. Zwischen den Halbfinal-Niederlagen in Doha 2004 und 2007 in Berlin wies sie die Russin 10 Mal in Folge in die Schranken.
- Ausgerechnet gegen ihre Landsfrau Kim Clijsters musste Justine Henin auf der WTA-Tour am häufigsten antreten, bevor diese im Mai 2007 ihre Karriere beendete. Beide waren in je zehn der insgesamt 20 Partien erfolgreich, in den wichtigen Matches hatte aber zumeist Henin das bessere Ende für sich – sie gewann sechs von neun Endspielen und fünf der sieben Aufeinandertreffen bei Grand-Slam-Turnieren, darunter auch das Halbfinale in Wimbledon 2006, wo sie letztmals gegeneinander antraten.
- Nach jeder ihrer letzten 26 Viertelfinalpartien verließ Justine Henin als Siegerin den Platz. Seit sie Ende März 2005 in Miami gegen Maria Scharapowa in drei Sätzen unterlag musste sie in der Runde der letzten Acht eines Turnieres keine Niederlage mehr hinnehmen.
- 2005 startete die Belgierin in Charleston eine 27 Spiele andauernde Siegesserie auf Sand, die erst ein Jahr später an gleicher Stelle im Halbfinale gegen Patty Schnyder endete. Nur Chris Evert (125 Matches), Steffi Graf (32) sowie Martina Navrátilová und Monica Seles (jeweils 30) blieben in der Open Era auf diesem Belag länger unbesiegt.
- Mit 35 in Folge gewonnenen Sätzen ist Justine Henin die unangefochtene Rekordhalterin bei den French Open während der Open Era. Seit dem Verlust des zweiten Durchganges im Achtelfinale 2005 gegen Swetlana Kusnezowa gab sie keinen Satz mehr ab und übertraf die bis dahin von Steffi Graf und Arantxa Sánchez-Vicario gehaltene Bestmarke (26). 2008 könnte sie diese Serie sogar noch weiter fortsetzen.
- Als Nr. 178 der Weltrangliste bestritt Henin ihr erstes Profi-Turnier im Mai 1999 in Antwerpen auf Sand, in ihrem Auftaktmatch siegte sie mit 6:2 und 6:1 gegen Lubomira Bacheva. Mit dem gleichen Ergebnis bezwang sie im Finale die damalige Nr. 35 der Weltrangliste, Sarah Pitkowski, und gewann damit als fünfte Spielerin gleich ihr erstes Turnier auf der WTA-Tour.
- 2003 wurde sie von der International Tennis Writers Association zur Spielerin des Jahres gewählt.
- Nach ihrem Erfolg in Indian Wells stellte Justine Henin am 22. März 2004 mit 7626 Punkten den bis heute gültigen Weltranglisten-Rekord bei den Damen auf.
- Für den Triumph bei den French Open 2007 kassierte die Wallonin rund eineinviertel Millionen US-Dollar und erreichte damit früher in der Saison als je zuvor eine andere Spielerin die Marke von 2.000.000 $ Jahrespreisgeld. Sie verlegte die 2006 nach dem Turniersieg in Eastbourne ebenfalls von ihr aufgestellte Bestmarke noch einmal um zwei Wochen nach vorne, obwohl sie im Gegensatz zum Vorjahr nicht an den Australian Open teilgenommen hatte.
- Mit dem Sieg bei den US Open 2007, für den sie mit der persönlichen Rekordsumme von rund 1,4 Millionen US-Dollar belohnt wurde, passierte sie als siebte Tennis-Spielerin die Marke von 17.000.000 US-Dollar an gewonnenen Preisgeldern. Rekordhalterin ist noch immer Steffi Graf mit fast 22 Millionen.
Literatur
Über Justine Henin sind bislang keine deutschsprachigen Titel erschienen.
- Patrick Haumont: Justine Henin-Hardenne. Le bonheur au bout du court. Editions Luc Pire, Brüssel 2003, ISBN 2-87415-358-3 (Französisch)
- Mark Ryan: Tie-Break! Justine Henin-Hardenne, tragedy & triumph. Robson Books, London 2004, ISBN 1-86105-752-0 (Englisch)
Weblinks
- Website von Justine Henin (englisch, französisch, flämisch)
WTA-Profil von Justine Henin (englisch)
- Spielerprofil auf der offiziellen Fed Cup-Website (englisch)
- Website der Stiftung Les 20 Coeurs de Justine (englisch, französisch, flämisch)
Einzelnachweise
- ↑ zitiert nach: Exhausted Henin-Hardenne plays on, claims second Grand Slam title, sportsillustrated.cnn.com, 7. September 2003
Personendaten | |
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NAME | Henin, Justine |
ALTERNATIVNAMEN | Henin-Hardenne, Justine |
KURZBESCHREIBUNG | Tennisspielerin |
GEBURTSDATUM | 1. Juni 1982 |
GEBURTSORT | Lüttich, Belgien |