Rosenbauer (Unternehmen)

österreichischer Feuerwehrgerätehersteller
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Das Unternehmen Rosenbauer International AG ist ein österreichischer Feuerwehrgerätehersteller mit Sitz in Leonding in Oberösterreich. Es ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen.

Rosenbauer Panther

Geschichte

Die Firma begann 1908 mit der Herstellung einer mit Benzinmotor betriebenen Pumpe. Das erste Feuerwehrfahrzeug wurde im Jahr 1918 gebaut. Ab 1930 wurden auch eigene Zweitaktmotoren gefertigt. Heute werden für die Tragkraftspritzen die Motoren zugekauft, wie von BMW oder VW. Auch im Iran hatte die Firma bis zum Sturz des Schah eine Produktionsstätte. Seit den 1970er Jahren besteht eine Zusammenarbeit mit der Firma Carvatech, welche zum Teil die Karosserien der Fahrzeuge fertigt.

Gegenwart

 
GFLF SIMBA 6 x 6

In den neun Produktionsstandorten hat Rosenbauer zuletzt mit ungefähr 1.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 300 Millionen Euro erwirtschaftet. Allein von der österreichischen Produktion gehen über 80 % in den Export. Unternehmensstandorte sind Luckenwalde, Passau, Karlsruhe (Tochterunternehmen Metz), Oberglatt in der Schweiz, Madrid, Lyons (South Dakota) in den USA und Singapur.

Die Rosenbauer-Aktie notiert seit September 1994 im Amtlichen Handel der Wiener Börse. Das Grundkapital in Höhe von EUR 12.359.000,- ist in 1.700.000 Stückaktien zerlegt. Im Juli 2007 erfolgte ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:4 und eine Aufstockung des Grundkapitals auf 13.600.000.-, somit entspricht jede Aktie 2€ Nominale. 49 Prozent der Aktien befinden sich im Free Float, wobei nur ein Bruchteil dieser Aktien tatsächlich gehandelt wird. 51 Prozent werden von der Rosenbauer BeteiligungsverwaltungsGmbH gehalten.

Der Konzern beliefert weltweit Feuerwehren mit Standardlöschfahrzeugen. Außerdem werden Spezialfahrzeuge für Flughafenfeuerwehren und Werkfeuerwehren hergestellt. Die sog. Flugfeldlöschfahrzeuge (z.B. Simba, Panther 8x8 MA 5 oder Panther 6x6 CA 5) gehören zu den leistungsfähigsten Ihrer Art. Das Modell Panther 8x8 MA 5 hat auch wegen seines futuristischen Designs großes Aufsehen erregt. Es erhielt in den Jahren 2005 und 2006 zahlreiche Designauszeichnungen, unter anderem beim iF design award, dem red dot design award:product design und dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland. Das Design des Rosenbauer Panther stammt vom Wiener Unternehmen Spirit Design.

Weiters bietet das Unternehmen das gesamte Angebot an Feuerwehrausstattung (Helme, Uniformen, Geräte) aus eigener Produktion oder aus Zukauf an.

Rosenbauer ist heute weltweit der zweitgrößte Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen. Im Bereich der Flugfeldlöschfahrzeuge ist das Unternehmen weltspitze.

Fahrzeugkonzepte

CL-Compact-Line

Als Innovation Nr. 4 bezeichnete Rosenbauer auf der Interschutz 2005 das Löschgruppenfahrzeug LF10/6 der Compact Line (CL). Das Konzept deckt alle Normfahrzeuge bis 10 t (LF 10/6 Straße, TSF-W, TLF 500) ab. Der Aufbau kann auf sämtlichen Fahrgestellen ( MB Sprinter, Renault Master Pro, MB Atego und MAN) erfolgen. Zu den technischen Besonderheiten der Compact Line gehört eine dünne, tragende Aufbau-Schale in Leichtbauweise aus Aluminium-Sandwichplatten mit geringem Eigengewicht und großem Raumvolumen. Alle seitlichen Geräteräume werden elektrisch mit nur einem Rollladen ohne Zwischenstreben verschlossen.

AT-Aluminium-Technologie

Die Aluminium-Technologie (AT) findet Verwendung bei Kommunalen Tanklösch- und Löschgruppenfahrzeugen. Die Mannschaftskabine ist fest im Aufbau integriert. Der Einstieg in die Mannschaftskabine erfolgt über automatische Drehtreppen. Zusätzlich mit Heckeinbaupumpe N (H)30 mit einer CAN-Bus gesteuerten Bildschirmsteuerung. Der Löschmitteltank kann von 1200-4000 l Wasser und 100-400 l Schaummittel bestellt werden. Die Fahrzeuge mit AT-Aufbau sind aus selbsttragenden, lasergeschnittenen und gekanteten Aluminium- Spannbauteilen mit GFK-Designteilen gefertigt. Seit 2002 wird diese Fahrzeugtechnologie verkauft.

ES-Euro-System

Das Euro-System (ES) findet auch bei Kommunalen Tanklösch-, Löschgruppen- und zusätzlich bei Rüstfahrzeugen Verwendung. Das ES kann auf vielen Fahrgestellen (MAN, Mercedes-Benz, Renault) aufgebaut werden. Die Fahrzeuge können Heckeinbau-/ Midiship- Pumpen N20 bis N(H) 30 mit/ohne Bildschirmsteuerung geordert werden. Es gibt 3 verschiedene Aufbaulängen und 2 Aufbaubreiten. Gefertigt werden die ES-Fahrzeuge aus Sandwichelementen mit einer Klebe-/Schraub-Technik. Die Fahrzeuge mit ES-Aufbau werden auch mit selbsttragenden, lasergeschnitten und in gekanteter Aluminium-Spantenbauweise produziert.