Rudolf Hirth du Frenes (*24. Juli 1846 in Gräfentonna bei Gotha; †1. Mai 1916 in Miltenberg) ist ein Maler und Bruder des Schriftstellers und Verlegers Georg Hirth. Den Beinamen du Frênes entlehnte Hirth dem Familiennamen seiner Mutter Louise Drevelle du Frênes. Kam 1861 auf die Nürnberger Kunstschule zu A.v. Kreling, 1864 auf die Münchener Akademie zu Anschütz, 1865 zu A.v.Ramberg, bei dem er bis zu dessen Tode (1875)blieb.Ende der 70-er Jahre und Anfang der 80-er Jahre Studienaufenthalte in Holland, Belgien und Frankreich.Tätig zuerst in München, dann in Diessen am Ammersee; die letzten Lebensjahre in Miltenberg am Main.
In der Anschütz-Malschule trat er dem engeren Freundeskreise Leibls bei, schloss sich aber auch an Otto Seitz und T. Rosenthal an und stellte so die Verbindung des Leiblkreises mit dem übrigen malerischen München her. Wie die übrigen Künstler aus dem Leiblkreis steht auch Hirth unter dem überragenden Einfluss Leibls. Bei einem Studienaufenthalt in Partenkirchen mit Leibl zusammen entstand 1865 die Sonnenlichtstudie "In der Gartenlaube" (Neue Staatsgalerie München).
Die Werke seiner besten Zeit (1869/74), die sich durch hohe malerische Kultur auszeichnen, beginnen in der "Hopfenlese" (Mus.Breslau), um 1869 in Rothenburg o.T. begonnen, 1870 vollendet, seinem Hauptwerke, das trotz des genrehaften Einschlages durch seine gediegene Malerei eine der besten Leistungen des Leiblkreises ist. Der "Allerseelentag" im Mus. Gotha, das Bildnis Schuchs in der Neuen Staatsgalerie München, 1874, das des Landschafters Horst Hacker und die Porträts des Ehepaares Weinmann (Privatbesitz) stammen aus dieser Zeit, dazu die flotte Skizze "Leibl und Sperl im Segelboot" in der Kunsthalle zu Karlsruhe.
Als Mitte der 70-er Jahre der Leiblkreis sich auflöste und die Einwirkung desselben aufhörte, konnte Hirth sich nicht auf der Höhe seines bisherigen Schaffens halten. Er suchte Anregung bei den alten Holländern (nach denen er kopierte) und malte große, figurenreiche Genrebilder von unausgeglichener Buntheit und Porträts, die ihm starken äußeren Erfolg brachten.
Werke in Frankfurt-Städelsches Inst., Gotha-Schloss Friedenstein, Hannover-Kestnermuseum, Koburg-Schlossgalerie Ehrenburg, München-ehemal.Sammlung Th.Knorr, Nürnberg-Germ. Museum, Zürich-Kunsthaus.