Giovanni Battista Alliprandi

Architekt des Barock
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Giovanni Battista Alliprandi (auch: Johann Baptist Alliprandi; Alibrandi; Alibrandini; * um 1665 in Laino, Italien; † 13. März 1720 in Leitomischl) war ein Architekt italienischer Abstammung, der überwiegend in Böhmen wirkte.

Leben

Obwohl Alliprandi neben Christoph Dientzenhofer und Johann Blasius Santini-Aichl in Böhmen zu den bekanntesten Architekten des Barock gehörte, ist über seine Herkunft wenig bekannt. Er war der Sohn des Stukkateurs Lorenzo Alliprandi. Etwa 1680 begab er sich nach Wien, wo er 1685 eine Lehre bei dem bekannten Baumeister Domenico Martinelli begann und Johann Lucas von Hildebrandt sowie Johann Bernhard Fischer von Erlach kennenlernte. Ab 1690 bis 1695 war er zunächst als Polier beim Bau der Wallfahrtskirche der Jungfrau Maria im ostböhmischen Luže beschäftigt, deren Pläne von Paul Ignaz Bayer stammten.

Ab 1697 lebte Alliprandi ständig in Prag, wo er für 1706 als oberster kaiserlicher Fortifikationsmeister der Prager Burgen verzeichnet ist. 1709 erwarb er zusammen mit seinem Sohn das Kleinseitner Bürgerrecht und errichtete in der Ostruhová ulice (heute Nerudová) ein Wohnhaus für sich und seine Familie.

Neben Neu- und Umbauten zahlreicher Schlösser in Mittel- und Ostböhmen schuf Alliprandi auch mehrere Prager Adelspaläste. Als Hofarchitekt der Adelsfamilie Czernin leitete er 1703-1709 der Bau des Schlosses in Kosmanos. Für den Orden der Piaristen errichtete er verschiedene Zivil- und Sakralbauten. Sein letzter Auftrag war ab 1714 die Errichtung der Kollegiumskirche für die Leitomischler Piaristen, die von Graf Franz von Trautmannsdorf gestiftet worden war. Nach seinem Tod wurde er in der Dekanatskirche in Leitomischl beigesetzt.

Literatur