Paul Poiret (* 20. April 1879 in Paris, † 28. April 1944 in Paris) war ein französischer Modeschöpfer.

Nach Lehrjahren u.a. bei Worth machte sich Poiret 1904 mit einem eigenen Salon selbständig. Als 1909 die Ballets Russes nach Paris kamen, ließ er sich von den Bühnenkostümen zu orientalisch anmutenden, fließenden Gewändern inspirieren.
Anders als die Entwürfe seiner Kollegen waren Poirets Modelle auch ohne Korsett tragbar und trotzdem nicht nur schick, sondern geradezu elegant - für die Zeit revolutionär. Er propagierte sogar Hosenröcke, die bis dahin nur bei Radfahrerinnen akzeptiert waren. 1911 machte er allerdings einen Rückschritt, indem den sogenannten "Humpelrock" erfand.
Poirets Stil, der enge Verbindungen zum Art Déco hatte, war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wegweisend. Danach mußte er das Feld für seine schärfste Konkurrentin, eine aufstrebende Modeschöpferin namens Coco Chanel, räumen. 1930 erschienen seine Memoiren unter dem Titel "En habillant l'époque".
Siehe auch: Reformkleidung