St.-Aegidien-Kirche (Oschatz)
St.-Aegidien-Kirche mit zwei 75 m hohen Türmen, nach dem Stadtbrand 1842 in Oschatz wurde die Kirche von Carl Alexander Heideloff nach neuen Plänen wiederaufgebaut (1846-1849); die Türmerwohnung war bis 1970 von der Familie Quietzsch bewohnt und kann besichtigt werden. In der Kirche finden über 1100 Besucher Platz, sie ist somit das weitaus größte Gotteshaus im Kirchenbezirk und nicht nur Mittelpunkt für die Oschatzer Kirchgemeinde, sondern auch Stätte der Begegnung bei übergemeindlichen Veranstaltungen und Konzerten.

Geschichte
Von 1846-1849 entstand der heutige stolze Bau im neogotischen Stil mit seinen zwei 75 m hohen Türmen unter Leitung des Nürnberger Baumeisters Prof. Alexander Heideloff. Kunstvolle Glasmalereien zieren das Innere der Kirche. Altar und Kanzel wurden ebenfalls von Heideloff entworfen. Der Ursprung der Kirche, die dem heiligen St. Aegidius geweiht wurde, liegt wahrscheinlich im 11. Jahrhundert (Kapelle/Holzkirche). Die ältesten Bauteile, Umfassungsmauern, Pfeiler und einige andere architektonische Elemente der heutigen Kirche, stammen von einem frühen steinernen Kirchenbau des 14. Jahrhunderts. Diese ältere Kirche wurde 1429 beim Hussiteneinfall völlig zerstört. Der Neubau erfolgte ab [443 im gotischen Stil, mit zwei Türmen. 1464 entstand unter dem Altarchor die gotische Krypta. Sie hat die Form eines Achtecks und wölbt sich sternförmig über einer gedrungenen Mittelsäule. Sie war von außen zugänglich, wurde aber nie zu gottesdienstlichen Feiern benutzt. Er wird ebenfalls als der kleine Bruder des Kölner Dom bezeichnet.
Altar
Der Altar zeigt in der Predella das Abendmahl Jesu, darüber erhebt sich als außergewöhnliche Lösung statt eines Mittelschreines ein großes Bleiglasfenster. Es stellt das Geschehen des Karfreitags dar. Die Morgensonne verleiht der kunstvollen biblischen Darstellung besondere Symbolkraft. Das Kreuz stammt aus der Friedhofskirche. Der gesamte Altarraum ist noch der Älteste erhaltene Teil der Kirche, das beweist die Zahl 1464 an einem Strebepfeiler der Kirche.
Taufstein
Der Taufstein der St. Aegidienkirche hat die Form eines Kelches, dessen acht Seiten wurden mit schönen Ornamenten geschmückt . Das Hauptgebäude ist ein großes dreischiffiges Langhaus mit mächtigen Säulen. Nennenswert ist auch die herrliche Orgelempore.
Orgel
Diese Orgel ist ein Werk des bekannten sächsischen Orgelbaumeisters Carl Gottlieb Jehmlich aus Zwickau. Sie wurde im Jahr 1851 eingeweiht. Erweitert wurde sie im Jahr 1933 durch die Firma Jehmlich in Dresden und seitdem besitzt nun drei Manuale und ein Pedal mit 57 Registern und 3772 Pfeifen. Damit erreicht sie eine ungewöhnliche Größe und auch eine besondere Klangfülle.