Leben
Nach dem Abitur 1979 studierte Andreas Orosz neben Anglistik zunächst Kunst´´geschichte´´ in Gießen, von 1981-85 Anglistik und Kunst´´erziehung´´ an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Malklasse Bernd Schwering), abschließend, bis 1990, Freie Kunst (Malerei) am gleichen Institut. Ausstellungen ab 1984. Im Zentrum seiner realistischen Malerei stehen Landschaften, Interieurs und neue Formen des Stillebens. Orosz lebt und arbeitet in Wiesbaden.
Künstlerische Entwicklung
Lässt man die zwischen 1982 und 2007 entstandenen Arbeiten Revue passieren, zeigt sich eine sukzessive Verlagerung seiner künstlerischen Wahrnehmung von innen nach außen, von der privaten Sphäre in die Öffentlichkeit, wobei er die einmal erarbeiteten Sujets auch weiterhin aufgreift. Orosz beginnt mit Stillleben, die von persönlicher (Alltags)-Erfahrung geprägt sind („Waschmaschine, 1985), verlässt dann („Cassa Parlante“,1989/90) den häuslichen Rahmen, d.h., es tauchen Motive wie „Garage“ (1990) oder „Blumenladen“ (1992) auf. Mit „Pitigliano“ entsteht 1994 sein erstes Stadtbild. In dieses Themenfeld gehört auch sein bislang aufwendigstes Gemälde „Queensborobridge“ (1999 – 2001). Ab 1997 malt Orosz zunehmend auch Naturlandschaften, u.a. eine Serie von Schneebildern.
Charakterisierung
Gegenstände und Situationen so darzustellen, dass sich ihre ästhetische Dimension, das also, was den Betrachter – jenseits der pragmatischen Sicht – an Naturdingen und Artefakten fasziniert oder beunruhigt (Stichwort „Erdrückende Architektur“), ist Orosz´ primäres Ausdrucksziel. Dabei zeigen einige Merkmale besonders deutlich:
- Das „Prinzip Stillleben“, d.h., die intensive Zuwendung dem einzelnen Ding gegenüber ist immer, auch in großformatigen Landschaftsdarstellungen, spürbar.
- Auffällig ist die Affinität zu peripheren Situationen (Müllsäcke im Hausflur z.B.) und fremd wirkenden Perspektiven.
- Die Gestaltungsideen „anonymer Mitarbeiter“ (des Ladenbesitzers z.B., der die Auslagen im Schaufenster nach seinen ästhetischen Vorstellungen präsentiert) werden bewusst übernommen, wodurch neue, noch nicht abgenutzte Kompositionsschemata ins Bild kommen.
- Die Verschmelzung von Feierlichkeit und Komik sorgt (u.a.) für die intendierte Mehrdeutigkeit der bildnerischen Formulierung.
Orosz´ Arbeiten zeichnen sich durch moderne Sicht, konzeptionelle Klarheit und hohe Informationsdichte aus.
Ausstellungen (Auswahl)
- „Jahresausstellung der Darmstädter Sezession“ (1985, Mathildenhöhe Darmstadt)
- „Den Mops verdoppeln? – Realismus heute“ (1991, Städtische Galerie im Park Viersen)
- „1. Realismus Triennale“ (1993, Martin Gropius-Bau, Berlin)
- „Andreas Orosz, Gemälde, Zeichnungen, Grafik 1983-1995“ (1995, Oberhessisches Museum Gießen)
- „Visionen des Wirklichen“ (2001, Städtische Galerie im Park, Viersen,)
- „Andreas Orosz: N.Y. Queensboro Bridge and other Themes“ (2001/02, DePfa Group, Wiesbaden und New York)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Orosz, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 1960 |
GEBURTSORT | Gießen |