Kelkheim (Taunus)

hessische Stadt im Main-Taunus-Kreis
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Kelkheim (Taunus) ist eine Stadt im Vordertaunus (Rhein-Main-Gebiet) und liegt rund zehn Kilometer westlich von Frankfurt am Main.

Geografie

Geografische Lage

Kelkheim liegt unmittelbar westlich von Frankfurt am Main. Weitere Nachbargemeinden sind Hofheim, Eppstein, Glashütten, Königstein, Bad Soden und Liederbach. Ein wichtiges Nahziel ist außerdem der Frankfurter Stadtteil Höchst (10 km südöstlich). Wiesbaden liegt etwa 25 km, Mainz etwa 30 km entfernt.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet reicht von der Mainebene (etwa 100 m über NN) bis zum Taunuskamm, höchste Erhebung ist der Rossert mit 516 m. Weitere nennenswerte Berge sind der Staufen (451 m) und der Atzelberg (506 m) im Stadtteil Eppenhain. Durch Kelkheimer Stadtgebiet fließen der Liederbach (durch Hornau, Mitte, Münster) und der Krebsbach, dessen Quelle in Ruppertshain liegt und in Fischbach zum Fischbach wird.

Nachbargemeinden und -kreise

Kelkheim grenzt im Norden an die Gemeinde Glashütten und die Stadt Königstein im Taunus (beide Hochtaunuskreis), im Osten an die Stadt Bad Soden und die Gemeinde Liederbach, im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main und die Stadt Hofheim sowie im Westen an die Stadt Eppstein.

Stadtteile

Die Stadt Kelkheim besitzt keine gewachsene Altstadt, sondern entstand vielmehr aus dem Zusammenwachsen mehrerer ehemaliger Dörfer. 1938 fusionierten die drei Landgemeinden Kelkheim, Hornau und Münster zu einer Kleinstadt, die nach dem in der Mitte liegenden Ort Stadt Kelkheim genannt wurde. 1977 kamen im Zuge der Hessischen Gebietsreform die Stadtteile Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain hinzu.

Die drei erstgenannten Stadtteile sind mittlerweile baulich zusammengewachsen. Der Stadtteil Fischbach ist von Hornau und Kelkheim-Mitte nur noch durch einen 200 m breiten unbebauten Streifen getrennt. Ruppertshain und Eppenhain waren von 1972 bis 1977 zur Gemeinde Rossert zusammengeschlossen.

Kelkheim 7.990 Kelkheim-Mitte, hervorgegangen aus dem früheren Dorf Kelkheim, ist heute die "Innenstadt" der Gesamtstadt.
Münster 7.188 Münster ist der südlichste Stadtteil. Hier befindet sich das Freibad, die Gesamtschule und das größte Gewerbegebiet der Stadt.
Hornau 4.405 Hornau hat einen vorbildlich sanierten alten Ortskern und das teuerste Wohngebiet Kelkheims.
Fischbach 5.881 Fischbach ist vor allem ein Wohngebiet. Weithin bekannt sind die beiden Ausflugslokale Gimbacher Hof und Rettershof.
Ruppertshain 2.228 Ruppertshain war früher vor allem durch seine Lungenheilstätte bekannt, der monumentale Klinikbau ist weithin sichtbar.
Eppenhain 1.154 Eppenhain liegt hoch in den Taunusbergen und ist nur über eine einzige Straße erreichbar.
Gesamt 28.836 (Einwohnerzahlen vom 29. Januar 2004)

Geschichte

Die Geschichte Kelkheims ist in den betreffenden Stadtteilartikeln näher beschrieben.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

Politik

Stadtverordnetenversammlung

 

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,5 21 48,4 22
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 18,3 8 20,9 10
FDP Freie Demokratische Partei 10,1 5 9,0 4
UKW Unabhängige Kelkheimer Wählerinitiative 16,6 8 13,8 6
FWG Freie Wählergemeinschaft Kelkheim im Taunus e. V. 4,9 2 4,9 2
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 2,6 1 3,0 1
Gesamt 100,0 45 100,0 45
Wahlbeteiligung in % 47,0 55,4

Der Kelkheimer Magistrat setzt sich aus 2 hauptamtlichen und 11 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen, die von CDU (6), FDP (2), SPD (2), UKW (2) und FWG (1) gestellt werden. Erster Stadtrat ist Johannes Baron (FDP).

Bürgermeister

Bürgermeister von Kelkheim ist Thomas Horn (CDU), der seit dem 1. Juni 1995 im Amt ist. Seit dem Zweiten Weltkrieg stellt die CDU ununterbrochen den Bürgermeister, der seit 1995 direkt von den Bürgern gewählt wird.

Das Kelkheimer Wappen

 
Kelkheimer Wappen

Das Kelkheimer Wappen ist in vier Felder unterteilt, das obere heraldisch rechte Feld zeigt ein silbernes, sechsspeichiges Rad auf rotem Hintergrund (Mainzer Rad). Das Feld oben links zeigt ein rotes Horn vor silbernem Hintergrund. In den beiden Feldern unten wird ein Hufeisen in verwechselnden Farben rot und Silber dargestellt. Nach dem Zusammenschluss der drei Gemeinden Kelkheim, Hornau und Münster am 1. April 1938 zur Stadt Kelkheim wurde auch beschlossen, ein Stadtwappen entwickeln zu lassen. Durch den Zweiten Weltkrieg verzögerte sich dieses Vorhaben, so dass der Stadt Kelkheim erst am 19. Juni 1950 ihr neues Stadtwappen verliehen werden konnte. Um das Zusammenwachsen der drei vormals unabhängigen Gemeinden zu symbolisieren, setzt es sich aus ehemaligen Ortszeichen der drei damaligen Stadtteile Kelkheim, Hornau und Münster zusammen. So war das Hufeisen ein altes Symbol der Gemeinde Kelkheim, welches bereits 1668 durch ein Siegelabdruck belegt wird. Das Horn wurde als Symbol für das melodische Erkennungszeichen Hornaus gewählt. Das Rad stellt das Mainzer Rad dar, das Wappen des Kurfürstentums Mainz, zu dem Münster seit 1450 (erstmalige Nutzung des Mainzer Siegels 1694) bis zur Säkularisierung gehörte. Nach der Eingemeindung von Fischbach, Ruppertshain und Eppenhain am 1. Januar 1977 stand die Entwicklung eines neuen Stadtwappens zur Diskussion, dies wurde allerdings mit der Begründung abgelehnt, dass die neuen Stadtteile bereits mit dem Mainzer Rad repräsentiert seien, da diese ebenfalls zwischen 1581 und 1803 zum Kurfürstentum Mainz gehörten.

Partnerstädte

Verkehr

 
Bahnhof Kelkheim

Kelkheim besitzt drei Haltebahnhöfe auf der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn (FKE), eine S-Bahn-ähnliche Vorortbahn, die im 30-Minuten-Takt von Königstein über Kelkheim und Höchst zum Frankfurter Hauptbahnhof fährt.

Die FKE betreibt im Frankfurter Westen zahlreiche Buslinien. Die Linie 804 des RMV bedient alle sechs Stadtteile. Außerdem fahren die Linien 806, 811 und 815 durch Kelkheim.

Durch Kelkheim verlaufen die Bundesstraßen B 8 (Frankfurt-Limburg, in Richtung Frankfurt autobahnähnlich ausgebaut), B 455 (Wiesbaden-Bad Homburg) und B 519 (Rüsselsheim-Königstein). Auf der Autobahn A 66 (Frankfurt-Wiesbaden) gibt es eine Abfahrt Kelkheim, die aber auf dem Gebiet von Frankfurt-Unterliederbach liegt.

Stadtbild

 
Neue Stadtmitte Süd von Norden aus gesehen
 
Blick auf den Gimbacher Hof
 
ehem. Franziskanerkloster
 
Rettershof

Kelkheim-Mitte besitzt eine verkehrsberuhigte Einkaufsstraße, die Bahnstraße. Im Süden des Stadtteils entsteht seit den 1980er Jahren die Neue Stadtmitte an der Frankenallee. Die Hauptstraße der Stadt ist die Frankfurter Straße, die Kelkheim-Mitte und Münster von Norden nach Süden durchzieht.

Sehenswürdigkeiten

  • Franziskanerkloster (1909, neuromanisch). Weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt.
  • Stadthalle (1948)
  • Ehemaliges Kaiserliches Postamt, Friedrichstraße
  • Rettershof, mittelalterliches Hofgut, bei Fischbach
  • In der Nähe des Rettershofs befinden sich etwa 3500 Jahre alte keltische Hügelgräber
  • Gimbacher Hof, zwischen Fischbach und Kelkheim-Mitte, Hofgut und beliebtes Ausflugslokal
  • Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit Fischbach (1781) mit frühmittelalterlichem (um 500) Grabstein aus der ehemaligen Gimbacher Wallfahrtskapelle
  • Altes Rathaus Münster, prächtiger Fachwerkbau (1789)
  • Direkt daneben die klassizistische Pfarrkirche St.Dionysius (1811)
  • Ortskern Hornau (Hornauer Straße), mit dem ältesten Haus der Stadt (1568)
  • Hofgut (in Hornau) und Gräber der Familie von Gagern (Heinrich von Gagern war 1848/49 Präsident der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und gilt als größter Sohn der Stadt)
  • Neben dem Gagernhaus steht die alte Hornauer Pfarrkirche St. Martin von 1725
  • Ehemalige Lungenheilstätte in Ruppertshain (Gerhard-Domagk-Klinik, spöttisch Hustenburg genannt, heute Kulturzentrum "Zauberberg")
  • Atzelbergturm, 30 m hoher Aussichtsturm auf dem Atzelberg oberhalb des Stadtteils Eppenhain.
  • Museum Kelkheim, Sammlung für Möbelhandwerk und Stadtgeschichte
  • technikum29, Museum für Rechner, Computer und Kommunikationstechnik

Wirtschaft

Kelkheim ist bekannt als Stadt der Möbel. Zahlreiche mittelständisch geprägte Familienunternehmen produzieren und verkaufen bis heute in Kelkheim Möbel, speziell qualitativ gehobene Einrichtungsgegenstände und Stilmöbel. Bekanntestes Produkt war und ist der Frankfurter Schrank. Bis 1997 fand zudem einmal im Jahr in Kelkheim eine überregional bedeutende Möbelausstellung statt. Des weiteren sind in Kelkheim Unternehmen der Papierindustrie und des Werkzeugbaus sowie kleinere und größere Handwerksbetriebe ansässig.

Bedeutende Unternehmen

Kultur

Kelkheim hat ein lebhaftes kulturelles Leben mit Konzerten von Klassik (Tage alter Musik) bis Rock, Lesungen (Ostwestsofa mit Lesungen von Autoren aus den alten und neuen Bundesländern), Kabarett und Theateraufführungen, die von der Kelkheimer Kulturgemeinde e.V. bzw. vom Kulturreferat der Stadt veranstaltet werden. Das Kino Kelkheim wird ehrenamtlich betrieben.

Ende der 90er Jahre wurde in Kelkheim die Rockband Verlen gegründet. Ebenfalls erfolgreich musikalisch in Kelkheim aktiv sind FailureZ. An einer immer größer werdenden Fangemeinde erfreut sich auch die Rockband Oiterpe, die am 12.10.2007 das 5-jährige bestehen feierte.

Sport

Mit der TSG Münster besitzt Kelkheim eine erfolgreiche Herren-Handballmannschaft, die zurzeit (Stand 2006) in der 2. Handball-Bundesliga spielt. Verschiedene andere Sportvereine bieten ein großes Angebot an Breitensport, auch der örtliche Wanderverein erfreut sich großer Beliebtheit.

Commons: Kelkheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien