Carl Ritter von Ghega, geb.(10.01.1802) in Venedig, gestorben am 14.03.1860 in Wien, war der Erbauer der Semmeringbahn von Gloggnitz bis Mürzzuschlag. Er studierte in Padua, wo er mit 18 Jahren die Prüfung für den Doktor der Mathematik ablegte. Zunächst beginnt er seine Ingenieurlaufbahn mit Straßen- und Wasserbauten in Venetien. Unter anderem trägt er zum Bau der Straße über Cortina d´Ampezzo nach Toblach bei. In der Zeit von 1836 bis 1840 war er Bauleiter für die Teilstrecken von Brünn bis Lundenburg der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn. Während dieser Zeit Studierte er auch das Eisbahnwesen 1836/37 in England und anderen Europäischen Staaten. Im Jahr 1842 wird betraut man ihn mit der Leitung der gesamten Planung der zukünftigen Staatseisenbahn, weshalb er eine Studienreise nach Amerika antritt. Nach seiner Rückkehr zu den Staatseisenbahnen wurde er mit der Planung für die Errichtung der Bahnlinie Richtung Süden, von Mürzzuschlag bis Graz und Triest beauftragt. Die Überquerung des Semmerings wurde als nicht möglich angesehen, aber bereits 1844 legt er einen Plan für die Überwindung des Semmerings vor, der den Betrieb mit Lokomotiven vorsieht, die ohne Zahnräder das Auslangen finden. Noch bevor der Bau überhaupt beschlossen wurde, beginnt er bereits die Konstruktion von Lokomotiven, die derartige Steigungen überwinden können, voranzutreiben. Der Baubeginn für die Semmeringbahn war 1848, und noch vor der Fertigstellung 1854 wird er 1851 in den Ritterstand erhoben. Carl Ritter von Ghega wird noch mit dem Bau einer Eisenbahn in Siebenbürgen beauftragt, jedoch kann er dieses Projekt nicht mehr zu Ende führen, da er an der Lungenschwindsucht in Wien stirbt.