Bahnstrecke Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha

Nebenbahn in Sachsen
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Flöha–Annaberg-Buchholz–Vejprty
Streckennummer:sä. AF, WA
Kursbuchstrecke (DB):517
Streckenlänge:62 km
Spurweite:1.435 mm
Streckengeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Chemnitz (Bahnstrecke Dresden–Werdau)
Bahnhof
43,51 Flöha
Abzweig nach links
nach Dresden
Bahnhof
39,32 Erdmannsdorf-Augustusburg
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Kreuzungsbahnhof Hennersdorf
Haltepunkt / Haltestelle
34,71 Hennersdorf (Sachs)
Haltepunkt / Haltestelle
32,12 Witzschdorf
Haltepunkt / Haltestelle
30,52 Waldkirchen (Erzgeb)
Bahnhof
26,76 Zschopau
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Schmalspurbahn nach Thum
Bahnhof
24,15 Wilischthal
Haltepunkt / Haltestelle
21,28 Scharfenstein
Haltepunkt / Haltestelle
16,70 Warmbad
Bahnhof
13,86 Wolkenstein
Strecke
Dreischienengleis 1435/750 mm 1897-1986
Abzweig ehemals nach links
12,00 Preßnitztalbahn nach Jöhstadt
Abzweig ehemals nach links
9,50 Plattentalbahn nach Königswalde
Haltepunkt / Haltestelle
8,41 Thermalbad Wiesenbad
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Schmalspurbahn nach Geyer-Thum
Bahnhof
3,88 Schönfeld-Wiesa
Bahnhof
0,30 Annaberg-Buchholz unterer Bf
Kilometer-Wechsel
{{BSkm|0,00|19,01}} km-Wechsel
Tunnel
18,205 Tunnel Buchholz (29 m)
Haltepunkt / Haltestelle
17,54 Annaberg-Buchholz Mitte
Bahnhof
16,36 Annaberg-Buchholz Süd
Abzweig ehemals nach rechts
nach Schwarzenberg
Haltepunkt / Haltestelle
13,90 Sehma
10,94 Viadukt Cranzahl (122 m)
Abzweig nach links und geradeaus
Fichtelbergbahn nach Oberwiesenthal
Bahnhof
10,56 Cranzahl
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
nach Annaberg oberer Bf
ehemaliger Bahnhof
5,51 Königswalde ob Bf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Kühberg
Tunnel
1,85 Tunnel Bärenstein (94 m)
Haltepunkt / Haltestelle
0,91 Bärenstein (Erzgebirge)
ehemalige Grenze
DB/ČD
0,58 Pöhlbachviadukt (100 m)
Strecke
(Staatsgrenze Deutschland/Tschechien)
Bahnhof
0,00 Vejprty früher Weipert
Strecke
nach Chomutov (vorm. Buschtiehrader Eisenbahn)

Die Zschopautalbahn ist eine eingleisige Nebenbahn in Sachsen. Sie zweigt in Flöha von der Hauptbahn Dresden–Werdau ab und verläuft über Annaberg-Buchholz ins tschechische Vejprty (früher Weipert). Die Strecke gehört zum DB-Regionetz Erzgebirgsbahn.

Triebwagen der Baureihe 642 in Annaberg-Buchholz unterer Bf

Geschichte

Streckenerweiterungen

Normalspur

Durch die Buschtiehrader Eisenbahn wurde 1872 die Weiterführung der Zschopautalbahn über den Erzgebirgskamm nach Komotau in Betrieb genommen. Bis zur Fertigstellung der Strecke über Reitzenhain war diese Trasse die einzige den Erzgebirgskamm überquerende Eisenbahnstrecke. Nach 1945 fand kein grenzüberschreitender Verkehr statt; aus strategischen Gründen blieb die Gleisverbindung jedoch erhalten. Seit 1993 ist die Verbindung für den Personenverkehr wieder grenzüberschreitend in Betrieb.

Seit 1889 zweigt in Buchholz (heute Annaberg-Buchholz Süd) die als Sekundärbahn errichtete Verbindungstrecke zur Zwickau-Schwarzenberger Eisenbahn in Richtung AueZwickau ab. 1997 wurde der fahrplanmäßige Zugverkehr auf der Strecke eingestellt.

Bei Wiesenbad zweigte auf freier Strecke von 1914 bis 1990 eine Industriebahn zur Ladestelle Plattenthal ab. Diese wenig bekannte Bahn verlief bis 1945 weiter nach Königswalde und wurde im Zweiten Weltkrieg auch für den Reisezugverkehr benutzt.

Schmalspurbahnen

In Wilischthal begann bis 1972 die zum Thumer Netz gehörende schmalspurige Wilischtalbahn. Eine weitere Strecke des Thumer Netzes schloss in Schönfeld-Wiesa an die Zschopautalbahn an. Von 1892 bis 1986 verkehrte von Wolkenstein aus die Preßnitztalbahn nach Jöhstadt. Am Bahnhof Cranzahl zweigt seit 1897 die Fichtelbergbahn nach Oberwiesenthal ab.

Betrieb

Trotz der Weiterführung der Bahn über die Landesgrenze erfolgte bis 1945 kein durchgängiger Reisezugverkehr zwischen Chemnitz und Komotau. Alle Züge von Chemnitz endeten im Grenzbahnhof Weipert (heute: Vejprty), wo in die Züge der Buschtiehrader Eisenbahn bzw. später der ČSD umgestiegen werden musste. Im Güterverkehr gab es durchgängige Züge, dabei fand in Weipert ein Lokwechsel statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand kein grenzüberschreitender Zugverkehr mehr statt, so dass alle Züge nurmehr bis Bärenstein verkehrten.

Gegenwart

Alle Personenzüge der Zschopautalbahn verkehren derzeit mit Dieseltriebwagen der Baureihe 642. Die Linie ist über Flöha hinaus nach Chemnitz durchgebunden, wo Anschluss an den Fernverkehr besteht. Die Züge verkehren täglich mindestens alle zwei Stunden, im Abschnitt von Chemnitz Hbf bis Annaberg-Buchholz unterer Bf wochentags fast stündlich. Am Wochenende verkehrt ein Ausflugszug direkt von und nach Leipzig.

Es gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Mittelsachsen, für Fahrten über das Verbundgebiet hinaus der allgemeine Bahntarif.

Modernisierung

Vom 2. April bis zum 8. Dezember 2007 ist der Abschnitt Erdmannsdorf-Augustusburg–Annaberg-Buchholz unt Bf wegen umfangreicher Modernisierungsarbeiten gesperrt. Als Ersatz verkehren Busse.

Bauschwerpunkt ist die zweite Baustufe des elektronischen Stellwerks Annaberg-Buchholz. In Wolkenstein, Zschopau und Hennersdorf werden Stellrechner installiert. Nach Abschluss soll der gesamte Zugbetrieb von Annaberg-Buchholz aus gesteuert werden. Zudem werden 16 Bahnübergänge geändert, einige Bahnhöfe umgebaut, Brücken saniert und Gleise erneuert.

Zudem werden in Flöha-Plaue und Zschopau Ost neue Haltepunkte errichtet; der Bahnhof Schönfeld-Wiesa soll durch einen ortsnahen Haltepunkt Wiesa ersetzt werden. An den übrigen Stationen werden die Bahnsteige modernisiert und barrierefrei gestaltet.[1]

Streckenbeschreibung

Die Strecke zweigt in Flöha von der Hauptbahn Dresden–Werdau ab und verläuft zunächst etwa 40 km mit zahlreichen Kunstbauten im engen Tal der Zschopau. Vom Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg führt die Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg, eine Standseilbahn hinauf zur Stadt Augustusburg. Sodann durchquert sie die Kreisstadt Annaberg-Buchholz. Die Zschopautalbahn endet im tschechischen Grenzbahnhof Vejprty (Weipert), wo sich die von der einstigen Buschtiehrader Eisenbahn errichtete Strecke nach Chomutov (Komotau) anschließt.

Weiterführende Informationen

Quellen

  1. Beschreibung der Bauarbeiten von 2007 der Deutschen Bahn (PDF)

Literatur

  • Siegfried Bergelt: Die Zschopautalbahn und ihre regelspurigen Zweigstrecken. 2. überarbeitete Auflage. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2005. ISBN 3-9806606-9-9.