Basisdaten | |
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Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Baden |
BFS-Nr.: | 4048 |
Fläche: | 9.03 km² |
Koordinaten: | 47° 27' n. Br., 8° 22' ö. L. |
Höhe: | 421 m.ü.M. |
Einwohner: | 5021 (2003) |
PLZ: | 5436 |
Gemeindeammann: | Verena Zehnder (CVP) |
Website: | www.wuerenlos.ch |
Würenlos ist eine Gemeinde im Bezirk Baden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt nördlich der Limmat an der Grenze zum Kanton Zürich.
Geographie
Das Dorf liegt in einer flachen, weiten Ebene zwischen dem Gmeumeriwald im Norden (516 m) und dem Bick im Südosten (562 m). Hier mündet das Furttal ins Limmattal. Die Ebene fällt unmittelbar bei der Limmat steil ab. Nördlich des Gmeumeriwaldes beginnt ein südlicher Ausläufer der Lägern. Die höchste Stelle ist der Bick, die tiefste Stelle liegt an der Limmat auf 385 Metern. Vom 903 Hektaren grossen Gemeindegebiet sind 306 Hektaren bewaldet.
Zur Gemeinde gehören auch die einst selbständigen Weiler Kempfhof und Oetlikon. Die im Kanton Zürich auf dem Gemeindegebiet von Unterengstringen liegende Exklave Kloster Fahr ist zwar rechtlich eigenständig, wird aber von Würenlos aus verwaltet.
Nachbargemeinden sind Wettingen im Westen und Norden, Otelfingen im Nordosten, Hüttikon im Osten, Oetwil an der Limmat im Südosten, Spreitenbach und Killwangen im Süden sowie Neuenhof im Südwesten.
Geschichte
Funde beweisen, dass das Gebiet von Würenlos bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt war. Die Römerstrasse von Vindonissa (Windisch) nach Vitudurum (Oberwinterthur) und Brigantium (Bregenz) führte durch das Gemeindegebiet; die Römer beuteten hier auch einen Steinbruch aus. Als sich die Römer zu Beginn des 4. Jahrhunderts zurückzogen, wurde das Gebiet nach und nach von den Alemannen besiedelt.
Im Jahre 870 wurde der Name "Wirchilleozha" erstmals in einer Schenkungsurkunde des Grundherrn Landeloh erwähnt. Im Mittelalter entstanden auch die kleinen Gemeinden Kempfhof und Oetlikon. 1415 wurde der Aargau erobert; Würenlos gehörte nun zur Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft (Untertanengebiet) der Eidgenossen. Ab 1421 war das Kloster Wettingen der grösste Grundbesitzer in Würenlos und bestimmte weitgehend das Dorfleben. Zur Zeit der Reformation (1528) bekannte sich eine Minderheit der Dorfbevölkerung zum neuen Glauben; während etwas mehr als 400 Jahren benutzten Katholiken und Protestanten die gleiche Kirche.
1798 wurden die "gnädigen Herren" durch die Franzosen vertrieben. Würenlos gehörte während fünf Jahren zum Kanton Baden; seit 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. 1877 erhielt Würenlos einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, als die Linie Wettingen - Zürich-Oerlikon eröffnet wurde. Seit 1892 ist das Kloster Fahr, eine Exklave auf Zürcher Kantonsgebiet, verwaltungsrechtlich der Gemeinde Würenlos zugeteilt.
Im Jahre 1900 wurden auf Druck der Kantonsregierung die kleinen Nachbargemeinden Kempfhof und Oetlikon mit Würenlos fusioniert. Im 20. Jahrhundert wurde Würenlos immer mehr auch Wohngemeinde für Menschen, die nicht mehr in der Landwirtschaft, sondern in der Industrie arbeiteten. Zuerst waren es vor allem Angestellte der BBC in Baden, später gelangte das Dorf in den Einzugsbereich der Agglomeration Zürich und der ausgedehnten Industriegebieten im Limmattal.
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2003 lebten 5021 Menschen in Würenlos, der Ausländeranteil betrug 11,4 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 44,6 % römisch-katholisch und 36,5 % reformiert. 4,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an.
Entwicklung der Einwohnerzahl:
Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die 5 Gemeinderäte sind:
- Verena Zehnder (FDP), Gemeindeammann
- Johannes Gabi (SVP), Vize-Gemeindeammann
- Max Allmendinger (FDP)
- Beatrice Früh (FDP)
- Felix Vogt (FDP)
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Würenlos gehört zum Friedensrichterkreis Wettingen.
Wirtschaft
In Würenlos gibt es rund 350 kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) im Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben. Zusammen bieten diese ca. 2000 Arbeitsplätze an. Viele Erwerbstätige arbeiten ausserhalb, in Baden, Wettingen oder im Limmattal.
Verkehr
Der Bahnhof von Würenlos liegt an der Linie S6 der Zürcher S-Bahn (Baden-Oerlikon-Zürich Hauptbahnhof). Würenlos ist die Endstation einer Buslinie der RVBW nach Wettingen und Baden. Eine weitere Buslinie führt nach Regensdorf. Zwei Kilometer westlich des Dorfes liegt der Autobahnanschluss Wettingen der A1. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich eine Autobahnraststätte, die mit einer brückenartigen Konstruktion die Autobahn überspannt; sie ist eine der grössten Bauten dieser Art in Europa und heisst im Volksmund "Fressbalken".
Bildung
In Würenlos werden die Schüler/-innen der Primarschule, der Realschule und der Sekundarschule unterrichtet. Die Bezirksschule wird in der Regel in Wettingen besucht, ausnahmsweise auch in Baden oder Spreitenbach. Die nächsten Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.