Der Lachs zu Danzig

Spirituosenfabrik
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Der Lachs zu Danzig war eine Spirituosenbrennerei und Likörfabrik in Danzig, die über Jahrhunderte international bekannte und legendäre, auch in der belletristischen Literatur vielfach erwähnte Liköre hergestellt und vertrieben hat.

Gegründet wurde das Unternehmen vom mennonitischen Holländer Ambrosius Vermöllen aus Lier, der am 6. Juli 1598 das Danziger Bürgerrecht erhalten hatte. Hier gründete er eine Likörfabrik, deren Geschäft auf von ihm mitgebrachten überlieferten Rezepturen aufbaute. Im Jahre 1704 wurde die Fabrik in die Danziger Breitgasse verlegt. Damals war es üblich, dass die Häuser statt mit Hausnummern durch Tierbilder gekennzeichnet waren. Das Haus in der Breitgasse hatte an der Fassade ein Schild mit einem Lachs, weshalb es "Lachshaus" oder einfach "Der Lachs" genannt wurde.

Berühmteste Produkte der Fabrik waren der Kräuterlikör Danziger Goldwasser und der Wacholderlikör Krambambuli.

Das Unternehmen hatte bereits 1922 einen Zweigbetrieb in Berlin eröffnet, der für die Versorgung Westdeutschlands und des Auslands verantwortlich war. So konnten die Rezepte und der Firmenname nach dem Zweiten Weltkrieg rechtmäßig in Deutschland weiterverwendet werden. Im Jahre 1971 wurde der Betrieb mehrheitlich von der Gräflich von Hardenberg'schen Kornbrennerei übernommen. Heute ist die "Liqueurfabrik Der Lachs" zusammen mit der "Gräflich von Hardenberg'schen Kornbrennerei" und der "Wilthener Weinbrennerei" eine von drei Hauptmarken der Hardenberg-Wilthen AG, Nörten-Hardenberg. Das Danziger Goldwasser ist heute noch ein wichtiges Produkt des Unternehmens, das nach eigenen Angaben der zweitgrößte Spirituosenhersteller Deutschlands ist.

Das Haus in Danzig wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Hier ist heute unter der Adresse "ulica Szeroka Nr. 52" ein renommiertes Restaurant mit Namen "Pod Lososiem" (deutsch: "Unter dem Lachs") ansässig.