Chinesisch-Vietnamesischer Krieg

Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Vietnam
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Als Chinesisch-Vietnamesischen Krieg oder auch „Erziehungsfeldzug“ bezeichnet man den Einmarsch Chinas in Vietnam am 17. Februar 1979.

Ursachen/Anlass

Vorausgegangen waren jahrelange Grenzstreitigkeiten und die Rivalität in ideologisch-politischen Auseinandersetzungen zwischen Peking und Moskau das mit Vietnam einen Freundschaftsvertrag abschloß. Anfang 1979 stürzten vietnamesische Streitkräfte das Pol Pot-Regime (Rote Khmer) in Kambodscha, das mit China verbündet war, und errichteten eine provietnamesische Regierung. China sah seine regionalen Machtinteressen gefährdet und griff daraufhin militärisch ein.

Verlauf

Nach der Mobilmachung im Januar 1979 ließ China 200.000 Mann und ein Fünftel seiner Luftwaffe an der vietnamesischen Grenze aufmarschieren. Am 17. Februar 1979 griffen die Chinesen an 26 Stellen der etwa 1200km langen Grenze an. Die Vietnamesen konnten zunächst nur zwei Divisionen zur Verteidigung aufbieten. Die chinesische Infanterie blieb jedoch stecken, da sich die vietnamesischen Soldaten in einem weitverzweigten Bunker- und Stollensystem verschanzt hatten. Erst nach massierten Panzerangriffen erzielten die Chinesen nach 10 Tagen bis zu 40km Geländegewinn. Am 5. März eroberten sie nach erbittertem Kampf die Stadt Lang Son. Damit hatte Peking sein Ziel erreicht. Inzwischen gingen aber auch vietnamesische Einheiten zur Gegenoffensive über und schlugen die chinesische Truppen zurück.

Ergebnis

Die Kämpfe sollen auf beiden Seiten hohe Verluste gefordert haben. Genaue Zahlen sind nicht bekannt. Bis zum 27. März 1979 standen noch chinesische Soldaten auf vietnamesischem Territorium. Am 18. April 1979 begannen Verhandlungen in Hanoi. Aber auch nach 1980 kam es immer wieder zu beiderseitigen Grenzverletzungen. Zu den schwersten Kämpfen kam es vom 5. bis 7. Januar 1987 als eine chinesische Division in die Provinz Ha Tuyen eindrang.

Erst als sich Ende 1986 die Sowjetunion unter Gorbatschow um ein besseres Verhältnis zu China bemühte und Hanoi den Rückzug der in Kambodscha stationierten Truppen ankündigte (der im November 1989 vollständig abgeschlossen wurde), trat auch im vietnamesisch-chinesischen Grenzgebiet Ruhe ein.

Von 1406 bis 1414 gab es einen weiteren Krieg, der manchmal ebenfalls als Chinesisch-Vietnamesischer Krieg bezeichnet wird.

Siehe auch: Liste von Kriegen, Liste von Schlachten