Cecil B. DeMille

US-amerikanischer Regisseur und Filmproduzent (1881–1959)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2007 um 06:56 Uhr durch Monsieur-le-Duc (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Cecil Blount DeMille (* 12. August 1881 in Ashfield, Massachusetts; † 21. Januar 1959 in Hollywood) war einer der erfolgreichsten Regisseure und Produzenten Hollywoods.

Leben

Cecil B. DeMille wurde als Sohn eines Pfarrers und einer Bühnenautorin geboren. Seine Familie hatte niederländischen Wurzeln. Mit dem Ausbruch des Amerikanisch-Spanischen Krieges lief er aus der Kadettenanstalt, in der er seit dem Tod seines Vaters untergebracht war, weg, um sich als Soldat einschreiben zu lassen. Einige Zeit später folgte er seinem Bruder William und begann eine Karriere als Schauspieler. Ab 1900 schloss er Freundschaft mit einigen der bekannten Größen des Showgeschäfts wie David Belasco und Florence Ziegfield.

1913 gründete er mit Jesse L. Lasky und Samuel Goldwyn (damals noch: Goldfish) eine Filmfirma, die Jesse L. Lasky Feature Play Company. DeMille ging nach Hollywood, wo er zur ersten Generation der dort produzierenden Filmemachern gehörte und 1914 den Film The Squaw Man gemeinsam mit Oscar Apfel drehte. Der Film war mit einer Länge von sechs Rollen einer der ersten abendfüllenden Produktionen und der große finanzielle Erfolg ermöglichte es DeMille, weitere Projekte zu beginnen. Bereits kurze Zeit später wurde aus der Lasky Company die Paramount und DeMille übernahm eine zentrale Rolle als führender kreativer Kopf des Studios. Er produzierte nicht nur einige der größten Erfolge des Studios sondern war als Supervisor auch für den gesamten Output von Paramount verantwortlich. Unter seiner Ägide traten die so genannte Six-Reeler, also abendlange Spielfilme, ihren Siegeszug an und es begann die Ära der aufwändigen Produktionsbudgets. Gleichzeitig erkannte DeMille den Wert von Stars für den Erfolg einer Kinoproduktion und begann gezielt, für Paramount ein eigenes Kontingent von bekannten Namen aufzubauen. Geraldine Farrar, Bebe Daniels, Monte Blue und Wallace Reid wurden von ihm entdeckt oder entscheidend gefördert. Sein starkes Ego verhinderten jedoch, dass er mit dem größten Star des Studios einvernehmlich auskam: Mary Pickford und DeMille drehten 1917 zwei Filme, darunter The Little American, doch waren beide zu sehr Individualisten, als das sich eine tragbare Arbeitsebene ergeben hätte.

Schon mit Geraldine Farrar begann DeMille Monumentalstreifen zu drehen, für die er später bekannt werden sollte, so die aufwändige Biographie Joan the Woman über Johanna von Orleans und das Aztekendrama The Woman God Forgot. Mit Beginn der 1920er wandelte sich der Publikumsgeschmack hin zu sexuell aufreizenden Komödien und DeMille fand in Gloria Swanson die ideale Darstellerin für seine Bett- und Badezimmerromanzen wie Male and Female, Why Change Your Wife? oder For Better and Worse. Ein Markenzeichen von DeMille war die ausführliche Darstellung von allerlei Lastern und sittliche Verfehlungen während der ersten Dreiviertel der Laufzeit und kurz vor Filmende die entsprechende moralische Reaktion, meist in Form einer biblischen Erzählung, die ohne viel Rücksicht auf die Logik irgendwie in die Handlung eingebaut wurde. Gleichzeitig eskalierten die Produktionskosten für DeMille-Filme und gegen Mitte des Jahrzehnts kam es zum Bruch zwischen Paramount und DeMille über die Kosten für The Golden Bed, der die üblichen kostspieligen DeMille-Orgien, halbnackten Frauen und dazu noch echte Löwen zeigte.

DeMille wechselte für einige Jahre unter anderem zu MGM, doch nach dem finanziellen Misserfolg von Madame Satan, dessen Höhepunkt die Kollision eine Zeppelin mit der Freiheitsstatue und die anschließende Rettung der Passagiere mit Fallschirmen bildete, kehrte er 1932 zurück zu Paramount. Mit einem festgelegten Budget von $ 650.000 und einer Wochengage von $ 450 drehte er den Filme The Sign of the Cross und war dank des finanziellen Erfolgs wieder im Geschäft. In den Folgejahren wurde er der einflussreichste Regisseur und Produzent des Studios, dessen Abenteuerfilme von den Kritikern abgelehnt, vom Publikum jedoch gefeiert wurden. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte er mit den Filmen The Greatest Show on Earth, der 1952 den Oscar als bester Film gewann und dem Remake von The Ten Commandments, der 1956 Kassenrekorde brach. Seinen letzten Film, The Buccaneer, vollendete 1958 sein Schwiegersohn Anthony Quinn, da DeMille krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage war zu arbeiten. DeMille starb im Folgejahr während der Vorbereitungen für seinen ersten Science-Fiction-Film

Ab 1936 war DeMille verantwortlich für die erfolgreiche Radioshow Lux Radio Show, die sich auf die Interpretation bekannter Filme oder Theaterstücke mit bekannten Filmstars spezialisierte. Nach einigen heftigen Streitereien mit den Gewerkschaften AFRA (heute AFTRA) war er jedoch gezwungen, die Serie 1945 einzustellen. Auch während seiner Dreharbeiten legte er sich wiederholt mit Gewerkschaften an, die gegen die Arbeitsbedingungen protestierten.

Würdigung

DeMille verstand es instiktiv, die Wünsche des Publikums zu wecken und auch zu befriedigen. Seine Filme waren meist Extravaganzen, die den Begriff des „Popcorn-Kinos“ vorwegnahmen. Die Kritiker bemängelten regelmäßig die teilweise absurde Interpretation der Geschichte in seinen Epen, doch gleichzeitig zollten sie Respekt für die technisch innovativen Entwicklungen und tricktechnischen Erfindungen.

Filme (Auswahl)