Ferdinand Georg Waldmüller
Ferdinand Georg Waldmüller (* 15. Januar 1793 in Wien, † 23. August 1865 in Hinterbrühl bei Mödling) war ein Maler und Kunstschriftsteller der Biedermeierzeit.
Er besuchte kurze Zeit die Akademie in Wien, erwarb seinen Lebensunterhalt durch Ausführung von Porträts und wurde 1811 auf drei Jahre Zeichenlehrer im Haus des Grafen Gyulay in Agram. Er siedelte dann wieder nach Wien über, warf sich hier mit Eifer auf das Kopieren älterer Meister und malte nun wieder Porträts, darunter das des Kaisers Franz. Eifriges Naturstudium führte ihn endlich zur Genremalerei, in welcher er den Schwerpunkt seines Talents fand. Er schilderte in zahlreichen Bildern (ca. 150), die sich durch seinen Farbensinn, tiefes Naturverständnis und humoristische Empfindung auszeichnen, zumeist das Leben der Bauern in Niederösterreich.
Waldmüller war Professor an der Wiener Akademie und Kustos der Lambergschen Gemäldesammlung. Er wurde aber infolge einer 1846 herausgegebenen Broschüre, in welcher er den Unwert des akademischen Kunstunterrichts darlegte und ganz auf das Naturstudium verwies, mit halbem Gehalt pensioniert und erhielt erst 1864 sein volles Gehalt wieder. In seinen letzten Jahren geriet Waldmüller auf den später von den Hellmalern wieder aufgenommenen Gedanken, im Sonnenlicht zu malen, wodurch seine Sehkraft litt und die Bilder grell wurden.
Seine Hauptwerke sind:
- Die reisende Bettlerfamilie
- Die Heimkehr des Landmanns
- Bauernhochzeit
- Christmorgen
- Sonntag Nachmittag
- Abendandacht in einem Bauernhaus
- Aufnahme des neuen Lehrlings
- Die Klostersuppe
Besonders glücklich war er in Darstellungen aus dem Kinderleben (nach der Schule in der Berliner Nationalgalerie). Auch hat er eine Anzahl sorgfältig durchgeführter Landschaften gemalt.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890