Walerij Pylypowytsch Borsow (ukrainisch Валерій Пилипович Борзов, oft auch unter dem russischen Namen Валерий Филиппович Борзов bzw. Waleri Filippowitsch Borsow;* 20. Oktober 1949 in der Lemberger Oblast) ist ein ehemaliger sowjetischer Leichtathlet und einer besten Sprinter der Leichtathletikgeschichte; heute ist er Abgeordneter für die SDPU (vereinigt) im Parlament der Ukraine.
Werdegang
Borsow schloss 1971 das Staatliche Kiewer Sportinstitut und nach einem Fernstudium 1973 die Saratower F. Dserschinski-Militärfachhochschule ab.
Bei den olympischen Sommerspielen in München 1972 gewann er die Goldmedaille im 100-Meter- und 200-Meter-Lauf der Herren, außerdem die Silbermedaille mit der sowjetischen 4 x 100-Meter-Staffel.
In den Jahren 1969 bis 1979 war Borsow Ausbilder des Sportkomitees der Ukrainischen Sowjetrepublik (USSR); gleichzeitig Chefausbilder und Trainer der Binnentruppen des sowjetischen Außenministeriums für die Moldawische und Ukrainische Sowjetrepublik in Kiew. 1976 startete er in Montréal erneut bei den Olympischen Spielen und gewann Bronze über 100 Meter und mit der Staffel über 4 x 100 Meter. 1979 bis 1986 war er in leitenden Positionen beim Zentralkomitee der ukrainischen Komsomolorganisation, anschließend, bis 1991 stieg er zum Vorsitzenden des staatlichen Sportkomitees der USSR auf. In den Jahren 1991 bis 1993 wurde Borsow Minister für Jugend und Sport der USSR, direkt anschließend (1993-1996) in der dann unabhängigen Ukraine.
Nach Ablauf seiner Amtszeit als Minister übernahm Borsow 1996 bis 1997 den Posten als Vorsitzender des staatlichen Sportkomitees der Ukraine; anschließend war er ein Jahr lang (bis 1998) Präsident des Nationalen Olymischen Komitees seines Landes. 1998 bis 2000 leitete er das Vorbereitungskomitee der ukrainischen olympischen und paraympischen Mannschaft und seit 2000 war er Vorsitzender des Komitees für Jugendpolitik, Sport und Tourismus im Obersten Rat der Ukraine. Seit 2001 ist Borsow Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Ukraine (Vereinigt) und zog im Jahr 2003 mit dem Listenplatz 26 als Abgeordneter für seine Partei ins Parlament ein.