John J. Pershing
John Joseph „Black Jack“ Pershing (* 13. September 1860; † 15. Juli 1948) war ein US-amerikanischer Soldat und General. Größere Bekanntheit erlangte er im Ersten Weltkrieg als Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen an der Westfront.

John Pershing wurde 1860 als erster von insgesamt 6 Geschwistern in der Nähe von Laclede, Missouri geboren. Obwohl er ursprünglich keine Ambitionen auf eine militärische Laufbahn hatte, besuchte er von 1882 bis 1886 die Militärakademie in West Point, die im Ruf stand, eine exzellente Ausbildung zu gewährleisten. Wenngleich er ein eher durchschnittlicher Schüler war, zeigte er doch schon frühzeitig beachtliche Führungsqualitäten, die ihn von den anderen Kadetten abhoben.
Nach seiner erfolgreichen Ausbildung in West Point wurde er der in New Mexico stationierten 6. Kavallerietruppe zugeteilt, mit der er u.a. an den Indianerkriegen teilnahm. Von 1891 bis 1895 war Pershing Ausbilder im Bereich Militärtaktik auf der Universität von Nebraska. Danach kam er zum 10. Kavallerieregiment, wo er afroamerikanische Soldaten führte. Aus dieser Zeit stammte auch sein Spitzname „Black Jack“.
1897 wurde er Militärtaktikausbilder in West Point, wo er wegen seiner strengen Methoden bei den Kadetten eher unbeliebt war. Während des spanisch-amerikanischen Krieges diente Pershing in Kuba. 1899 beaufsichtigte er diverse Expeditionen gegen einheimische Widerständler auf den Philippinen, und im Jahr 1905 setzte man ihn als Militär-Attaché in Tokio ein. Nachdem er als Beobachter im Japanisch-Russischen Krieg gedient hatte, kehrte er 1909 als Gouverneur der Moro-Provinz auf die Philippinen zurück. In dieser Funktion gelang ihm die Befriedung der Gebietes, in dem er die meisten einheimischen Aufständischen entwaffnete.
Nachdem Pershing vier Jahre in dem südostasiatischen Land verbrachte, erhielt er im Dezember des Jahres 1913 den Befehl die Leitung der 8. Infanteriebrigade in San Francisco zu übernehmen. Hier hatte er u.a. die Aufgabe den mexikanischen Revolutionär Francisco Pancho Villa zu verhaften. Während seiner Zeit in Mexiko traf Pershing eine persönliche Tragödie, als seine Frau und drei seiner Töchter bei einem Häuserbrand ums Leben kamen; lediglich seine Sohn Warren überlebte.
Am 7. Mai 1917, 52 Tage nach der amerikanischen Kriegserklärung an Deutschland, befahl man Pershing nach Washington. Präsident Woodrow Wilson hatte ihn als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa ernannt.
Als er in Frankreich ankam, stellte er fest, dass die Entente die Absicht hatte, die amerikanischen Soldaten sofort an die Front zu beordern. Pershing stimmte dem nicht zu, sondern wollte zuerst eine gut ausgebildete und eigenständige Streitkraft aufstellen. Mit anfangs 500.000 Soldaten begann er im Jahre 1918 die ersten größeren Operationen auf den westeuropäischen Schlachtfeldern. Die von ihm geführten Offensiven bei Meuse-Argonne and Saint-Mihiel halfen mit, die Deutschen nach ihren Vorstößen im Frühjahr und im Sommer wieder zurückzuwerfen.
Nach dem Krieg gab es Gerüchte, ob er eventuell Präsident der USA werden könnte. Doch daraus wurde nichts. Zum einen hatte Pershing kein sehr hohes Interesse an einem politischen Wahlkampf, und zum anderen waren die Führer der republikanischen Partei, der er angehörte, der Meinung, dass sein Handeln zu sehr nach der Politik des demokratischen Präsidenten Wilson ausgerichtet wäre. Die Republikaner nominierten letztlich Warren Gamaliel Harding.
Pershing setzte seine militärische Laufbahn fort. Auf Grund seiner Leistungen wurde ihm im September 1919 vom US-Kongress der einzigartige Rang General of the Armies of the United States verliehen. 1921 wurde er Stabschef in Nachfolge von Peyton C. March. Seinen Dienst leistete er bis 1924.
1931 veröffentlichte er seine Buch My Experience on the World War.
John Pershing starb am 15. Juli 1948 im Walter Reed General Hospital bei Washington DC. Er ist auf dem Nationalfriedhof Arlington beerdigt.
Weblinks
- [1] (englisch)