Eierlikör (niederdeutsch spaßhaft Klötenköm oder Klütenkööm, Niederländisch advocaat) ist ein in Heinsberg von Eugen Verpoorten erfundenes alkoholisches Getränk, das aus Eigelb, Zucker oder Honig und Alkohol hergestellt wird. Durch die Zugabe des Eigelbs und je nach Rezept auch von Sahne oder Milch emulgiert das Getränk und bekommt eine dickflüssige Konsistenz. Der Alkoholgehalt der am Markt erhältlichen Eierlikör-Marken beträgt typischerweise zwischen 14 und 20 Vol.-%. Er ist laut Flaschenaufschrift ein halbes Jahr angebrochen im Kühlschrank haltbar, in Wärme nur sehr kurz, und ungeöffnet ein Jahr. Ein Überschreiten des Haltbarkeitsdatums kann zum Befall von Salmonellen führen.

Geschichte
Im 17. Jahrhundert entdeckten europäische Eroberer im heutigen Brasilien ein Erfrischungsgetränk mit Namen „Abacate“ bei Ureinwohnern des Amazonas. Aus dem mit Avocados hergestellten Getränk wurde unter Beimischung von Rohrzucker und Rum „Advocaat“, die Vorform des heutigen Eierlikörs, den 1876 der aus Antwerpen stammende Destillateur Eugen Verpoorten erfand, indem er aus Mangel der Advocados Eidotter verwendete.
Gesetzliche Bestimmungen
Eierlikör ist nach der Spirituosenverordnung (EWG 1576/89 Artikel 1, Absatz 4, Buchstabe s) definiert als Spirituose, die aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs gewonnen wird und als weitere Bestandteile Eigelb, Eiweiß sowie Zucker oder Honig enthält. Eine Aromatisierung des Likörs mit natürlichen oder naturidentischen Aromastoffen ist erlaubt. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 140 g Eigelb und 150 g Zucker pro Liter sowie ein Alkoholgehalt von mindestens 14 Vol.-%.