Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta), auch Frühlorchel oder Giftlorchel genannt, ist ein giftiger Pilz aus der Gattung der Lorchelpilze.
Frühjahrslorchel | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gyromitra esculenta | ||||||||||||
(Pers. Fr. 1849) |
Merkmale
Der Hut der Frühjahrslorchel ist hirnartig gewunden, und seine Färbung reicht je nach Standort von ocker-, rot- und kaffeebraun bis schwarzbraun. Die Wülste des Hutes sind mit dem grauweißen bis blassgelblichen Stiel verbunden. Der Hut ist, ebenso wie später der Stiel, hohl.
Vorkommen
Die Frühjahrslorchel ist einer der ersten Pilze des Frühlings. Sie kann von März bis Mai in Straßengräben, sandigen Kiefernwäldern oder auf Kahlschlägen gefunden werden.
Giftwirkung
Folgende Substanzen wurden isoliert:
- Phenylhydrazin
- Gyromitrin
Gyromitrin ist ein wasserlösliches Zellgift, dessen Wirkungsweise dem von Knollenblätterpilzgift ähnelt. Es wird auch vermutet, dass längere Aufnahme des abgekochten oder getrockeneten Pilzes zu einer allergischen Reaktion führt. Roh genossen ist die Frühjahrslorchel der zweitgiftigste Pilz überhaupt. Ein einziger Fruchtkörper kann bereits zum Tode führen. Abgekocht ist die Giftwirkung erheblich schwächer, doch ist das Restrisiko viel zu groß.
Verwendung
Früher wurde die Frühjahrslorchel von manchen gegessen, wobei nach dem Abkochen des Pilzes das Kochwasser weggeschüttet wurde. Doch Mykologen raten davon dringend ab.
Verwechslungen
Aus Versehen ist die Frühjahrslorchel schon für die Speisemorchel gehalten worden. Doch mit etwas Kenntnis dürften diese beiden Pilze nicht verwechselt werden. Die Speisemorchel hat keinen hirnartig gewundenen Hut, sondern einen durch Längs- und Querleisten netzartig aufgeteilten Hut, der einer Bienenwabe nicht unähnlich ist.