Inflation ist der Zustand einer Volkswirtschaft, in dem der allgemeine Preisstand steigt, also Waren und Dienstleistungen gemessen in den jeweiligen Geldeinheiten teurer werden.
Leichte Inflation (etwa 0% bis 5% Wertverlust im Jahr) hat nachfragefördernde Wirkung, da Leute ihr Geld ausgeben oder investieren wollen. Freilich verlangen sie immer noch eine Liquiditätsprämie, d.h. die Renditen müssen deutlich über der Inflationsrate liegen. Tun sie das nicht, wird versucht das Geld woanders (z.B. im Ausland) anzulegen. Leichte Inflation kann mit Stagflation einhergehen.
Schwere Inflation (etwa über 5% Wertverlust im Jahr) hat nachfragehemmende Wirkung. Das Tauschmittel Geld verliert seinen Wert schneller als andere Güter (z.B. Immobilien, Aktien, Sachkapital allgemein) und wird deswegen nicht angenommen. Diese Nicht-Annahme des Geldes verhindert den Handel und kann so die Wirtschaft zerstören, mit Folgen wie Arbeitslosigkeit oder Dumping-Löhnen. Bei schwerer Inflation steigt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Kann nicht genug werthaltiges Sachkapital produziert werden, wird versucht, Wert in Devisen anzulegen. Die Entwertung des Geldes wird so beschleunigt. Häufig gibt es nach der Inflation eine Währungsreform, und das selbe Spiel beginnt von vorn.
Nach den Ideen von Silvio Gesell könnte in einer Freiwirtschaft Inflation durch entsprechende Geldmengenpolitik verhinderbar sein, ohne Deflation zu erzeugen.
Schwere Inflation konnte man in der Geschichte unter anderem beobachten:
- um 1622 in Europa in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges
- um 1923 in Deutschland
- um 1948 in Deutschland (die Reichsmark wurde mit einem Schlag entwertet)
- um 2002 in Argentinien
Leichte Inflation kann man fast überall beobachten.
Verwandte Begriffe: Stagflation, Deflation