Eugen Fischer-Baling
Eugen Fischer-Baling (1881-1924) (amtlich seit 15.8.1951; zuvor Fischer), Bibliothekar, Historiker, Politologe, Schriftsteller, geb. 9.5.1881 Balingen, gest. 18.1.1964 Berlin, evangelisch
Vater: Friedrich Fischer (1847-1924), Schirm- und Kammachermeister;
Mutter: Pauline, geb. Sting (1852-1934), Hausfrau;
Ehefrau (1915): Berta Josepha, geb. Steinwender (1890-1949), Konzertsängerin
1899 Reifeprüfung Seminar Blaubeuren
1899-1900 Einjährig-Freiwilliger beim 10. Württembergischen Infanterieregiment 180 in Tübingen
1899-1904 Universitätsstudium (Theologie u. Philosophie) in Tübingen
1905-1906 Hilfsgeistlicher der württembergischen evangelischen Landeskirche in Reutlingen
1906-1908 Universitätsstudium (Geschichte) in Berlin
1908 Promotion in Geschichte bei Dietrich Schäfer/Berlin („Der Patriziat Heinrich III. und Heinrich IV.“)
1909 Promotion in Theologie bei Karl Müller/Tübingen („Zur Frage der kirchlichen Ausbeutung in der Reformationszeit. Studie aufgrund zeitgenössischer Flugschriften“)
1910-1913 Dozent für Kirchengeschichte an der Universität Berlin
1914-1919 Militärzeit, zunächst an der Westfront, dann in der Auslandsabteilung der Obersten Heeresleitung, schließlich als Mitarbeiter der Kulturverwaltung des Auswärtigen Amtes
1919-1932 Sekretär, dann Generalsekretär bzw. Geschäftsführer des parlamentarischen Untersuchungsausschusses der Nationalversammlung bzw. des Reichstags über die Schuldfragen des Ersten Weltkriegs
1928-1945 Direktor der Reichstagsbibliothek
1933 Monographie „Volksgericht“ erscheint auf der Schwarzen Liste, die der Bücherverbrennung zugrunde liegt
1945-1946 Angestellter des Magistrats von Groß-Berlin
1945 Irrtümliche Inhaftierung durch amerikanische Militärpolizei (Verwechslung mit dem Rassebiologen ""Eugen Fischer"")
1946-1948 Professor an der Bergakademie Freiberg
1949 Professor an der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP)
1951 Leiter der DHfP-Abteilung Außenpolitik und Auslandskunde
1953 Ordentlicher Professor für Politische Wissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin
1954 Emeritierung, doch bis 1963 Lehrangebot an der Freien Universität Berlin
Literatur
Ralf Forsbach (Hg.): Eugen Fischer-Baling 1881-1964. Manuskripte, Artikel, Briefe und Tagebücher, München 2001 (= Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, hrsgg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 62).