Vorlage:Infobox Ort in Österreich Steindorf am Ossiacher See ist eine Gemeinde im Bezirk Feldkirchen in Kärnten.

Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt am nordöstlichen Ufer des Ossiacher Sees, etwa 8 Kilometer von Feldkirchen entfernt. Das Gemeindegebiet reicht den Ossiachberg hangaufwärts bis zum Kamm der Gerlitzen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die Katastralgemeinden Bodensdorf, Ossiachberg, Steindorf am Ossiacher See, Stiegl und Tiffen gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand Volkszählung 2001):
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Nachbargemeinden
Arriach | Himmelberg | |
Treffen | Feldkirchen | |
Villach | Ossiach |
Geschichte
Der Bereich von Tiffen war schon um 500 v. Chr. von den Kelten besiedelt. Aus der Römerzeit stammen zwei Jupiter-Votivaltäre, die heute in Schloss Lang in Feldkirchen eingemauert sind. Tiffen wurde zwischen 1050 und 1065 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortschaft Steindorf 1263 als „Steyndorf“. Die Kirche in Steindorf wurde 1401 erbaut und später im gotischen Stil umgebaut.
Der Bau der Kronprinz Rudolf-Bahn (heute Ossiachersee-Traverse der Südbahn) 1865 bedeutete den Beginn des Fremdenverkehrs am Ossiacher See, der die traditionelle landwirtschaftliche Struktur des Gebiets im Lauf des 20. Jahrhunderts völlig verädnerte.
Die Gemeinde Steindorf hatte sich 1850 konstituiert, von dem sehr ausgedehnten Gemeindegebiet wurde im Jahr 1894 die Ortsgemeinde Glanhofen mit vier Katastralgemeinden abgetrennt und in Ossiach umbenannt. Der Gemeindename von Steindorf erhielt 1986 die Ergänzung „am Ossiacher See“.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Steindorf 3.583 Einwohner, davon sind 95,6 % österreichische, 1,5 % deutsche und 1,0 % bosnische Staatsbürger. 61,9 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 28,9 % zur evangelischen und 0,8 % zur orthodoxen Kirche, 0,5 % sind islamischen Glaubens. 5,4 % sind konfessionslos.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- In Sankt Urban steht der Urbanibrunnen: Auf Initiative der Gastwirte Lisl und Fritz Nindler wurde anlässlich der Feier ihres 60. Geburtstages die Idee zur Errichtung des „URBANIBRUNNENS“ geboren. Gemeinsam mit dem Land Kärnten, der Gemeinde Steindorf, der Burschenschaft Tschöran und einem großzügigen Beitrag der Nindlers konnte diese Idee verwirklicht werden.
- In Tiffen befindet sich hoch über der Bleistatt exponiert auf einer Geländeterasse über einem Felsabbruch eine romanische Wehrkirche, später gotisiert, mit einem Wandgemälde von Thomas von Villach. In der Nähe fanden 2002 Grabungen nach einer frühmittelalterlichen Wehranlage statt. Neben der Kirche befindet sich das Geburthaus des Künstlers Switbert Lobisser (geboren als Leo Lobisser), der sich als Holzschneider und Freskant in der ersten Hälfte des 20.Jh. einen Namen weit über die Grenzen seiner Kärntner Heimat gemacht hat.
- In Tschöran nahe Bodensdorf befindet sich ein Toleranzbethaus von 1803, das Anfang 20. Jahrhunderts umgebaut und um den Kirchturm erweitert wurde.
- Ebenfalls in Steindorf findet sich das so genannte Steinhaus, ein Privathaus des Architekten Prof. DI Günther Domenig, welches, aufgrund des außergewöhnlichen Baustils, weit über die Grenzen Österreichs hinaus zu Bekanntheit gekommen ist.
- Das 700 ha große Bleistätter Moor (kurz: „Bleistatt“) war früher vom Ossiacher See bedeckt, der einst bis fast nach Feldkirchen reichte. Es ist heute ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde hat durch ihre Lage längs des Ossiacher Sees und ihren Anteil am Skigebiet Gerlitzen Sommer- und Wintertourismus, der den Hauptwirtschaftszweig bildet. Bei Bodensdorf gibt es einen kleinen Klettergarten. Längs des Sees führt ein Abstecher der Südbahn zwischen St. Veit und Villach, der im Personenverkehr nur mit Regionalzügen versorgt wird, für den Güterverkehr jedoch eine wichtige Abkürzung ist.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 23 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2003 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeisterin ist Marialuise Mittermüller (BZÖ).
Wappen
Das blaue Schildgrund des Steindorfer Wappens, das der Gemeinde am 10. Juni 1977 verliehen wurde, nimmt Bezug auf die Lage am drittgrößten Kärntner See, der goldene Dreiberg auf die erste Silbe des Wortes Steindorf anspielt. Der goldene Wels ist eine Parallele zu den drei Forellen der gegenüber liegenden Gemeinde Ossiach; dieser Fisch kommt im östlichen Teil des Sees häufiger vor.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:
- „In blauem Schild über goldenem Dreiberg ein goldener Wels (Waller).“[1]
Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Weblinks
Quellen und Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen, S. 270. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1