Christo und Jeanne-Claude sind ein Künstlerehepaar.
Christo
Christo Vladimirov Javacheff wird am 13. Juni 1935 in Gabrowo in Bulgarien geboren. Seine Eltern, Wladimir Javacheff, ein Wissenschaftler und seine Mutter, Tsweta Dimitrowa, eine ehemalige Sekretärin an der Akademie der schönen Künste in Sofia heiraten 1930 und bekommen drei Kinder: Ananin, Christo und Stefan.
Mit sechs Jahren erhält Christo seine ersten Zeichen- und Malstunden. Häufig besuchen Künstler der Akademie die Javacheffs und unterrichten Christo, dessen künstlerisches Talent früh bemerkt wird.
1944 marschiert die Rote Armee in Bulgarien ein und eine kommunistische Regierung wird eingerichtet. Christo hegt eine Vorliebe für das Theater und inszeniert in seiner Jugend Stücke von Shakespeare. Hierbei wird sein organisatorisches Talent deutlich. Christo wünscht sich an der Akademie der schönen Künste aufgenommen zu werden. Dies gelingt ihm 1953, doch er ist enttäuscht, da von der kommunistischen Partei ein sozialistischer Lehrplan vorgegeben wird und Christo sich nicht entfalten kann.
1956 besucht er Verwandte in der Tschechoslowakei und entschließt sich Anfang 1957 zu fliehen. In Wien wird er bei Freunden seines Vaters aufgenommen, doch er ist aufgrund seiner Flucht staatenlos geworden. Nach einem Semester auf der Wiener Akademie der schönen Künste und einem Aufenthalt in Genf entschließt sich Christo nach Paris zu gehen.
Christo lebt in ständiger finanzieller Not und verdient etwas Geld durch Porträtmalerei. Er besucht viele Ausstellungen und Museen. Er ist inspiriert von Joan Miro, Nicholas de Stael und vor allem von Jean Dubuffet. Im Januar 1958 stellt Christo seine erste Verhüllung her. Er verhüllt eine leere Farbdose mit einer harzgetränkten Leinwand, verschnürt sie und färbt sie mit Leim, Sand und Autolack. Christo kennt den Grund für seine ersten Verpackungen nicht. In gewisser Hinsicht spiegeln sie sein Selbstbild wider: Das Gefühl kultureller Isolierung, Traurigkeit und Armut. Christo ist fasziniert von Paris und genießt seine Freiheit. Er mietet sich ein kleines Atelier und setzt das Arbeiten an seinen Verhüllungen fort (Inventory Reihe).
Christo verdient weiterhin nur wenig Geld mit seinen Porträtmalereien, die er als Prostitution bezeichnet. Christo lernt den deutschen Unternehmer Dieter Rosenkranz kennen, der einige seiner Verhüllungen kauft. Als Christo Dieter Rosenkranz in Deutschland besucht schließt er Bekanntschaften mit einigen Künstlern, unter anderem Yves Klein. Außerdem lernt Christo den Kunsthistoriker Pierre Restany kennen. Seine Verhüllungen werden von vielen Künstlern verkannt. Christo lebt noch immer in finanzieller Not und gesellschaftlicher Isolierung, er hat zudem Schwierigkeiten mit der französischen Sprache.
Jeanne-Claude
Jeanne-Claude wird am selben Tag wie Christo, dem 13. Juni 1935 in Casablanca geboren. Ihre 17-jährige Mutter Precilda und ihr Vater, der Major Leon Denat, die aufgrund der Minderjährigkeit von Precilda ungesetzlich heiraten, trennen sich kurz nach der Geburt von Jeanne-Claude. Diese wächst in gestörten Familienverhältnissen auf, da ihre Mutter Precilda weitere drei Mal heiratet und sich während des Zweiten Weltkriegs bei den Freien Franzosen meldet und sich somit wenig um ihre Tochter kümmern kann.
Jeanne-Claude wächst deshalb zu einem großen Teil bei der Familie ihres Vaters auf, die sie schlecht behandelt. Als Precilda 1945 nach dem Krieg ihre zehnjährige Tochter abholt ist diese völlig verstört und unterernährt. Precilda baut ihre Tochter wieder auf, Jeanne-Claude erhält von nun an eine gute, strenge aber herzliche Erziehung, eine gute Bildung und ein wohlhabendes Leben. 1946 heiratet Precilda ein letztes Mal, den einflussreichen General Jaques de Guillebon. Zwischen 1945 und 1952 wohnt die Familie in Paris. Zwischen 1952 und 1957 aus beruflichen Gründen von Jaques de Guillebon in Tunesien und ab 1957 lebt die Familie wieder in Paris. Jeanne-Claude lebt in einer privilegierten Gesellschaft, geht auf viele Feiern und wird von vielen Männern umworben. Sie erhält einen Schulabschluss mit Auszeichnung, doch sie erkennt keinen Sinn in Ihrem Leben, hat keine Aufgaben und Ziele und ist unselbständig.
Das Künstlerpaar
Im Oktober 1958 erhält Christo einen Auftrag für ein Porträt von Precilda de Guillebon. Christo und Jeanne-Claude sehen sich dadurch zum ersten Mal. Jeanne-Claude ist im Gegensatz zu ihrer Mutter am Anfang nicht sehr begeistert von Christo. Doch ihrer Mutter gefallen die Porträts und sie erteilt Christo weitere Aufträge. Bald lernen sich Christo und Jeanne-Claude näher kennen und er erteilt ihr Lehrstunden in Kunstgeschichte, sie dagegen lehrt ihn ein besseres Französisch zu sprechen. Christo arbeitet indessen an seinen Verpackungen weiter. Er ist inspiriert von Jackson Pollock und Jean Tinguely. Christo freundet sich mit Jeanne-Claudes Halbschwester Joyce an und verliebt sich in sie. Jeanne-Claude verlobt sich mit ihrem Freund Philippe Planchon. Einen Monat vor der Heirat, nachdem sich Christo und Joyce trennen verlieben sich Christo und Jeanne-Claude ineinander, doch die Heirat mit Philippe findet statt. Nach den Flitterwochen trennt sich die von Christo schwangere Jeanne-Claude von ihrem Ehemann. Zunächst verheimlicht sie ihre Schwangerschaft.
1959 widmet sich Christo mehr denn je seine Verpackungen, aber er ändert seinen Stil. Er belässt das Material so wie es ist und behandelt es nicht mit Leim und Sand. 1960 lässt er dann jegliche Bemalung weg und beendet somit seine Inventory Reihe. Christos Verpackungen rufen eine unglaubliche Spannung hervor, ähnlich wie vor der Bescherung an Weihnachten. Seine Verpackungen sind „eine Offenbarung durch Verbergen“ (David Bourdon). Während sich die meisten Künstler die Unsterblichkeit erhoffen betont Christo die Sterblichkeit durch seine Vergänglichen Werke. Im Herbst besuchen Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely das Atelier von Christo. Christo schließt immer mehr Bekanntschaften mit immer mehr Künstlern. Die Liebe zwischen Christo und Jeanne-Claude ist noch immer heimlich und am 11. Mai 1960 wird ihr Sohn Cyril geboren. Als Jeanne-Claudes Eltern die Liebesaffäre bemerken sind sie entrüstet, da Christo aus niederen Verhältnissen stammt und entsagen dem Paar jegliche finanzielle Unterstützung, sodass sie in Armut leben müssen, was für Christo allerdings kein neuer Umstand war.
1961 verhüllt Christo mit Tonnen am Kölner Hafen erstmals größere Gegenstände. Die Eltern Jeanne-Claudes beginnen sich langsam mit ihrer Tochter auszusöhnen und interessieren sich für ihr Enkelkind. Das Paar nimmt 1962 das erste monumentale Projekt, „Rideau de Fer“ in Angriff. Hierbei wird eine Seitenstraße an der Seine, die Rue Visconti durch hoch aufgestapelte Ölfässer versperrt. Sie ließen sich dabei vom Bau der Berliner Mauer inspirieren, überlassen die Interpretation allerdings dem Betrachter. Trotz einiger Probleme mit den Behörden stapelt das Paar ohne eine Genehmigung am 27. Juni die Ölfässer aufeinander. Jeanne-Claude kann die heranrückenden Polizisten hinhalten und davon überzeugen die Fässer für einige Stunden stehen zu lassen. Anwohner und Verkehrsteilnehmer sind empört und verärgert. Wie sollen sich die Berliner fühlen, bei denen nicht nur eine Straße versperrt, sondern eine ganze Stadt getrennt wird? Während des Visconti Projekts hat Christo in Paris seine erste Einzelausstellung. Christo kann in seiner Galerie sogar einige Verpackungen verkaufen, er wird durch das Visconti Projekt in Paris bekannt und es wird über ihn geredet. Am 28.11.1962 heiraten Christo und Jeanne-Claude. Sie sind immer noch sehr arm, aber sparen Geld für eine Fahrt nach New York, weil sich das Kunstzentrum von Paris nach New York verlagert.
Neue Ufer
Im Februar 1964 kommen Christo und Jeanne-Claude in New York an. Nach einer kurzen Rückkehr nach Europa verlagern die Christos ihren Wohnsitz im September endgültig nach Amerika. Christo stellt in einigen bekannten Galerien aus, unter anderem Galerie Castelli in New York und die Galerie Schmela in Düsseldorf. Christo und Jeanne-Claude haben anfängliche Schwierigkeiten sich im neuen Land einzuleben. Es bestehen Sprachbarrieren, sie sind verschuldet und haben noch keine Wohnung. Nach langer Suche finden sie eine heruntergekommene Wohnung, die sie zwei Monate lang renovieren müssen und in dieser Zeit können sie kein Geld verdienen, sodass der Schuldenberg anwächst. Christo beginnt Ladenfronten zu verhüllen, die er selbst maßstabsgetreu herstellt. Durch deren Verkauf können die Schulden getilgt und Großprojekte realisiert werden. Das nächste Projekt ist ein riesiges 1200 Kubikmeter großes Paket, das mit Hilfe von begeisterten Studenten hergestellt wird. 1967 besuchen die Eltern Jeanne-Claudes und Christos Vater das Paar in deren Wohnung. Anfang 1968 trennt sich das Paar von der Galerie Castelli, um Unabhängig zu bleiben.
Die documenta
1968 bekommen Christo und Jeanne-Claude die Möglichkeit zu einer Teilnahme an der documenta 4 in Kassel. Hierfür möchte das Paar ein Paket mit einem Volumen von 5.600 Kubikmetern herstellen, welches durch Kräne hochgehoben werden soll und noch in 25 km Entfernung zu sehen sein soll. Die ersten Versuche, seit dem 24. Juni schlagen jedoch fehl, da die Haut aus Polyethylen beim Anheben häufig platzt. Nach mehrfachen Reparaturen und der Herbeischaffung der beiden größten Kräne Europas kann das Projekt verwirklicht werden. Das Paket steht zwei Monate lang und kostet Christo und Jeanne-Claude 70.000 Dollar, die sie mit viel Mühe aufbringen konnten.
Wrapped Coast
Am Ende des Jahres 1969 verhüllen Jeanne-Claude und Christo eine Küste in Australien, mit Hilfe von 130 Helfern die insgesamt 17.000 Arbeitsstunden investieren. Es werden 9300 m² Synthetikgewebe und 56 km Seil verlegt. Nach anfänglichen Widerständen der Behörden und der Öffentlichkeit sind die Reaktionen nach der Fertigstellung des Projekts weitgehend positiv. Christo und Jeanne-Claude sind ein perfektes Team und ergänzen sich hervorragend. Christo hat große künstlerische Fertigkeiten und Jeanne-Claude ein sehr gutes organisatorisches Talent, trotzdem entscheiden sie alles gemeinsam, sowohl im künstlerischem als auch organisatorischem Bereich.
Valley Curtain
Am Ende des Jahres 1970 beginnen Christo und Jeanne-Claude mit den Vorbereitungen für das Projekt „Valley Curtain“. Dabei soll ein Tuch mit einer Länge von 400 m über ein Tal der Rocky Mountains in Colorado gespannt werden. Es gibt einige Probleme mit der Beschaffung der Genehmigung für das Projekt, mit Umweltschützern und der Finanzierung des geplanten Budgets von 230.000 Dollar. Das 14.000 m² große Tuch soll an einem Stahlseil aufgehängt werden, das mit Eisenstäben jeweils an den Hängen in Beton befestigt werden soll.
Jeweils 200 Tonnen Beton müssen manuell in Eimern auf jeden Hang getragen werden. Der Etat erhöht sich auf 400.000 Dollar und die Christos bekommen wieder einmal Probleme mit der Finanzierung. Sie können schließlich genug Kunstwerke verkaufen, um das Geld aufzubringen. Am 10. Oktober 1971 kann der orange gefärbte Vorhang aufgehängt werden. Doch der Versuch misslingt, da der Vorhang von Wind und Felsen Zerfetzt wird. Voller Enttäuschung entschließt sich das Kunstpaar einen neuen Vorhang herzustellen und es nochmals zu versuchen. Währenddessen erhält Christo eine Postkarte eines Berliner Architekten, den Reichstag zu verhüllen. Christo gefällt diese Idee und setzt sich damit auseinander. Am 10. August 1972 gelingt der zweite Versuch das Tuch aufzurichten, doch nur 28 Stunden später wird es vom Wind abermals zerstört. Christo und Jeanne-Claude sind dennoch mit ihrer Leistung zufrieden.
Running Fence
1973 erhält Christo nach 17-jähriger Staatenlosigkeit die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Außerdem beginnen in dem Jahr die Vorbereitungen für „Running Fence“, einem verhüllten Zaun, der aus Stahlpfosten und Stahlseilen hergestellt wird, durch die Landschaft verläuft und in das Meer mündet. Der Zaun soll 5,5 m hoch und 40 km lang werden. Für das Projekt müssen die Landarbeiter überzeugt und die Genehmigungen von den Behörden eingeholt werden. Dafür engagieren Christo und Jeanne-Claude neun Anwälte. Ende 1974 steckt Christo den Verlauf des Zauns mit Holzpfählen ab.
Erst am 29. April 1976 beginnen die Arbeiten nach einem langen Kampf gegen die Bürokratie. Es werden 200.000 m² Nylongewebe, 2050 Stahlpfähle und 145 km Stahlkabel benötigt. Am 10. September ist das Werk fertiggestellt. Christo und Jeanne-Claude müssen 60000 Dollar Bußgeld zahlen, da ihnen eine Genehmigung für die Küstenregion fehlt.
Wrapped Walk Ways
1977 beschäftigen sich Christo und Jeanne Claude mit der Rückfinanzierung der Kredite und dem Sparen von Geld. Außerdem planen sie zukünftige Projekte, wie die Verhüllung des Reichstags, der Pont Neuf in Paris, sowie „Wrapped Walk Ways“, einer Verhüllung von Fußwegen in einem Park.
Im November trifft Christo seine Eltern und damit seine Mutter zum ersten Mal seit 20 Jahren. Bei „Wrapped Walk Ways“ verhüllen Christo und Jeanne-Claude 4,5 km Fußgängerwege in einem Park in Kansas City. Insgesamt werden dafür 12.500 m² safrangelb schimmerndes Nylongewebe benötigt. Die Fußgänger erfreuen sich zwei Wochen im Oktober an dem Kunstwerk. Die Kosten belaufen sich auf 130.000 Dollar.
Von 1979 bis 1981 beschäftigt sich das Kunstpaar mit einigen Projekten, von denen viele nicht realisiert werden können, unter anderem die Mastaba von Abu Dhabi, ein Projekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bei dem Ölfässer bis in eine Höhe von 150 m gestapelt werden sollen.
Surrounded Islands
Am 27. April 1982 stirbt Christos Mutter. Am 13. Juni schenkt Christo Jeanne-Claude zu ihrem Geburtstag einen Stern im Sternbild Löwen. Außerdem planen die Christos ein Projekt nach Jeanne-Claudes Idee, bei dem 11 Inseln in Miami von rosafarbenen Polypropen umrandet werden sollen. Es werden dafür 603.850 m² Polypropylen benötigt, welches mit Ankern befestigt werden soll. Während den Arbeiten 1983 stirbt Christos Vater. Das Kunstwerk wird am 7. Mai mit Hilfe von 500 Helfern fertiggestellt und ist zwei Wochen lang zu bewundern.
Die Pont Neuf
Am 14. März 1984 erhält auch Jeanne-Claude die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, darf ihren französischen Pass aber behalten. Im August erhält das Künstlerpaar die Genehmigung für die Verhüllung der Pont Neuf nach neunjährigen Verhandlungen mit dem Bürgermeister von Paris, Jacques Chirac. Die Vorbereitungen für das Projekt beginnen. Im Dezember stirbt Jeanne-Claudes Stiefvater Jacques de Guillebon. Für die Verhüllung der ältesten Brücke in Paris werden 40.000 m² sandfarbenes Polyamidgewebe benötigt. Die Verhüllung beginnt am 25. August 1985 und wird am 22. September beendet. In den nächsten zwei Wochen besuchen drei Millionen Menschen das Projekt.
Umbrellas
1986 lässt sich Jeanne-Claude ihre Haare rot färben und wird dies nie wieder ändern. Christo und Jeanne-Claude bereiten sich auf das Projekt „Umbrellas“ vor, bei dem zeitgleich in Kalifornien und Japan gelbe und blaue Schirme aufgestellt werden sollen.
Im Dezember 1990 werden nach langer Vorbereitungszeit die ersten Sockel für die Schirme verlegt. An den Sockeln sind 80 cm lange Anker befestigt die in dem Boden verankert werden und Zugkräften von 1.500 kg standhalten sollen. Die Sockel werden mit Helikoptern transportiert, um das Land nicht zu zerstören. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 26 Millionen Dollar. Im September 1991 werden die Schirme von insgesamt 1.880 Helfern auf ihre Plätze gebracht. Am 7. September werden 1.340 blaue Schirme in Ibraki und 1.760 gelbe Schirme in Kalifornien aufgestellt und am 9. September geöffnet. Insgesamt besichtigten drei Millionen Besucher die 6 m hohen und 8,66 m Durchmesser fassenden Schirme. Während des Projekts kamen zwei Menschen ums Leben. Eine Frau wurde nach einem Windstoß von einem Schirm erschlagen und ein Mann kam bei den Arbeiten mit einem Hochspannungsdraht in Berührung.
Der Reichstag
Nach dem Projekt „Umbrellas“ beschäftigen sich Jeanne-Claude und Christo mit der Verhüllung des Reichstags in Berlin. Mit der Unterstützung der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth leisten die Christos Überzeugungsarbeit bei den Abgeordneten des Bundestags, gehen von Büro zu Büro und schreiben an alle 662 Abgeordneten briefliche Erläuterungen. Außerdem führten sie Unmengen von Telefonaten und Verhandlungen durch.
Am 25. Februar stimmt der Bundestag nach langwierigen Diskussionen für das Projekt. Das Künstlerpaar beginnt nun mit der Arbeit. Es werden über 100.000 m² feuerfestes Polypropylengewebe, das mit einer Aluminiumschicht überzogen werden soll, und 15.000 m Seil benötigt. Die Verhüllung beginnt am 17. Juni 1995 und wird am 24. Juni abgeschlossen. Bei der Montage beteiligen sich 90 professionelle Kletterer und viele weitere Helfer. Der Abbau findet am 7. Juli statt. Während der Aktion sehen fünf Millionen Besucher das Spektakel.
Werke (Auswahl)
- 1958, "Regale"
- 1959, "Verhüllte Ölfässer"
- 1961, "Dockside Packages", Köln, Hafen
- 1961, "Paket auf einem Tisch"
- 1962, "Mauer aus Ölfässern - Eiserner Vorhang", Rue Visconti, Paris
- 1963, "Paket auf einer Schubkarre"
- 1963, "Verhüllte Zeitschrift Der Spiegel"
- 1964, "Lilafarbene Ladenfront"
- 1968, "5.600-Kubikmeter-Paket", documenta IV, Kassel
- 1968, "Verhüllter Brunnen, Spoleto"
- 1968, "Verhüllte Kunsthalle Bern", das erste ganze Gebäude
- 1969, "Verhüllte Küste", Little Bay, Australien (siehe oben )
- 1969, "Verhülltes Museum of Contamporary Art, Chicago"
- 1972, "Valley Curtain, Rifle, Colorado" (siehe oben )
- 1970, "Verhülltes Denkmal für Vittorio Emanuelle, Piazza del Duomo, Mailand"
- 1970, "Verhülltes Denkmal für Leonardo, Piazza della Scala, Mailand"
- 1974, "Ocean Front, Newport, Rhode Island"
- 1974, "Die Mauer - Verhüllte römische Stadtmauer"
- 1976, "Running Fence, Counties Sonoma and Marin, Kalifornien" (siehe oben )
- 1978, "Verhüllte Parkwege, Kansas City" (siehe oben )
- 1983, "Surrounded Islands, Biscayne Bay, Greater Miami, Florida" (siehe oben )
- 1985, "Der verhüllte Pont Neuf, Paris" (siehe oben )
- 1991, "The Umbrellas, Japan - USA" (siehe oben )
- 1995, "Verhüllter Reichstag, Berlin" (siehe oben )
- 1998, "178 verhüllte lebendige Bäume, Riehen, (im Berowerpark der Fondation Beyeler wurde jeder Baum einzeln in einen silbergrauen Mantel eingepackt)
- 1999, "The Wall, Gasometer Oberhausen" (13.000 Ölfässer in einem ungewöhnlichen Raum)