Lufthansa

größte deutsche Fluggesellschaft
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Die Deutsche Lufthansa AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln, die unter dem Markennamen Lufthansa eine weltweit im Linienverkehr agierende Passagierfluggesellschaft betreibt. Zugleich leitet die Deutsche Lufthansa AG als Obergesellschaft den gleichnamigen Luftfahrtkonzern, dessen Firmenname sich seit Mitte der 1990er Jahre über die traditionsreiche Fluggesellschaft Lufthansa hinaus auf den Konzern erstreckt. Hauptgeschäftsfeld des Konzerns ist der Linienflugverkehr. Zu den zahlreichen Tochtergesellschaften und Subunternehmen des Luftfahrtkonzerns gehören u. a. die Lufthansa Cargo AG und die Swiss International Air Lines AG. Die konzerninterne Bezeichnung der heutigen Passagierfluggesellschaft Lufthansa lautet Lufthansa Passage Airlines. Der Heimatflughafen von Lufthansa ist Frankfurt/Main. In Deutschland ist Lufthansa die größte Fluggesellschaft (engl. „Carrier“), im weltweiten Vergleich eine der Größten. Sie ist Initiator und Gründungsmitglied der Star Alliance, der weltweit größten Luftfahrt-Allianz. Der global tätige Konzern Deutsche Lufthansa AG ist einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche.

Deutsche Lufthansa AG
Logo der Lufthansa
IATA-Code: LH
ICAO-Code: DLH
Rufzeichen: Lufthansa
Gründung: 1926 (Liquidation 1951), Neugründung 1954
Sitz: Köln
Drehkreuz: Frankfurt/Main, München, Zürich, Düsseldorf
Heimatflughafen: Frankfurt/Main
Unternehmensform: Aktiengesellschaft
ISIN: DE0008232125
Leitung: Wolfgang Mayrhuber
Stephan Gemkow
Stefan Lauer
Mitarbeiterzahl: 93.541 (Jahresschnitt 2006)
Umsatz: 19.849 Mio. Euro (2006)
Bilanzsumme: 19.461 Mio. Euro (2006)
Fluggastaufkommen: 53,4 Millionen (2006)
Allianz: Star Alliance
Vielfliegerprogramm: Miles & More
Flottenstärke: Konzern: 432
(davon 339 unter der Marke Lufthansa)
Ziele: national und international

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Lufthansa
Datei:Deutsche Lufthansa.svg
Historisches Lufthansa-Logo

Die Geschichte der Deutschen Lufthansa AG gliedert sich in den Zeitraum vom Gründungsjahr 1926 bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 beziehungsweise – im juristischen Sinne – bis zur Liquidation im Jahr 1951 sowie den Zeitraum seit Gründung der „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (LUFTAG) im Jahr 1953 beziehungsweise seit deren Umbenennung in Deutsche Lufthansa AG im Jahr 1954, nachdem die LUFTAG im selben Jahr die Markenrechte der Deutschen Lufthansa AG in Liquidation inklusive Kranich-Logo und Flagge für 30.000 Deutsche Mark erworben hatte.

Die heutige Deutsche Lufthansa AG ist im juristischen Sinne keine Rechtsnachfolgerin der (alten) Deutschen Lufthansa AG. Gemeinhin gilt die Wiederaufnahme des Luftverkehrs am 1. April 1955 als Neubeginn der Fluggesellschaft „Lufthansa“.

 
DLH-Logo auf Ju 52/3m-Leitwerk

Die „neue“ Deutsche Lufthansa AG war bis 1962 zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. 1966 wurde die Lufthansa-Aktie erstmals an der Börse gehandelt. Bis 1994 war „die Lufthansa“ der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland. Dann reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf nur noch 34 Prozent der Aktien. Seit 1997 ist die Deutsche Lufthansa AG vollständig privatisiert.

Die offizielle Bezeichnung Deutsche Lufthansa AG umfasst seitdem den gesamten Luftfahrt-Konzern, wobei die Passagierbeförderung und der Fluglinienbetrieb weiterhin das Kerngeschäft der Lufthansa geblieben ist, der im Zuge dieser Neustrukturierung die konzerninternen Bezeichnung Lufthansa Passage Airlines erhielt. In diesem Geschäftsfeld "Passage" befinden sich noch weitere Fluggesellschaften.

Der Konzern Deutsche Lufthansa AG

Konzernübersicht

Basisdaten
Auslastung pro Sitz 81 Prozent (2005)
Frachtaufkommen 1,736 Millionen Tonnen (2005)
Nutzladefaktor 65 Prozent (2005)
Konzerngewinne
  •    21 Millionen € (2001)
  •  717 Millionen € (2002)
  • -984 Millionen € (2003)
  •  404 Millionen € (2004)
  •  453 Millionen € (2005)
  •  803 Millionen € (2006)[1]
 
 
Hauptverwaltung

Unternehmenssitz und Hauptverwaltung des Luftfahrt-Konzerns Deutsche Lufthansa AG befinden sich in Köln. Der Konzernvorstand steuert mit den drei Ressorts Vorstandsvorsitz, Finanzen sowie Aviation Services & Human Resources die gesamte Unternehmensgruppe. Vorstandsvorsitzender der AG ist Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Aufsichtsrats ist sein Vorgänger Jürgen Weber. Am 31. Dezember 2005 beschäftigte der Konzern 92.303 Mitarbeiter (2004: 90.673). Damit gehört die Deutsche Lufthansa AG zu den wenigen Unternehmen der Zivilluftfahrtbranche mit deutlichem Personalzuwachs.
Im Unterschied zu vielen anderen (ehemaligen) Flagcarriern in Europa befindet sich die Deutsche Lufthansa AG heute mehrheitlich in Privatbesitz. Mit weltweit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften ist die Aktiengesellschaft einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche. Die Konzernstruktur gliedert sich in die folgenden sechs Geschäftsfelder, wobei strategisches Kerngeschäft die Passagierbeförderung im Linienverkehr (Passage) ist: Passage, Logistik, Technik, Catering, IT Services, Touristik & Finanzgeschäft.

Die Konzernpolitik umfasst aktuell insbesondere zwei kurz- bis mittelfristige Reformprogramme: Unter der konzerninternen Bezeichnung „Upgrade“ werden konzernweit Potenziale zur Qualitätsoptimierung ermittelt. Um Synergiepotenziale im weitverzweigten Konzern effektiver zu nutzen, sollen insbesondere die Management-Bereiche Einkauf, Controlling und Immobilienmanagement der größeren Tochtergesellschaften (z.B. Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo) zentralisiert werden.

Die herausgehobene Stellung des Luftfahrt-Konzerns im internationalen Luftverkehr zeigt auch der Spitzenplatz bei der Zahl der von IATA-Fluggesellschaften beförderten Passagiere im Jahr 2003 sowie der erste Platz der Lufthansa Cargo bei der beförderten Luftfrachtmenge (2005). Die Zahl der konzernweit beförderten Fluggäste beläuft sich auf 53,4 Millionen (2006). Der Konzern Deutsche Lufthansa AG ist im DAX-Index notiert (ISIN DE0008232125) und auf Grund der Führungsrolle in Nachhaltigkeitsaspekten im weltweit anerkannten Dow Jones Sustainability World Index aufgenommen worden.

Wie der Konzern verlauten ließ, sei anlässlich der Registrierung der Teilnehmer an der Hauptversammlung 2007 der Deutschen Lufthansa AG festgestellt worden, dass 45,75 Prozent der Aktionäre ausländische Anteilseigner seien. Weil ihr Anteil insgesamt nicht mehr als 50 Prozent des Gesellschaftskapitals betragen dürfe, da die staatliche Betriebsgenehmigung und die internationalen, außereuropäischen Luftverkehrsrechte unter dieser zwingenden Bedingung gewährt worden seien, sei der Vorstand der AG gehalten, darauf zu achten, dass die 50 Prozent-Marke nicht überschritten werde. Bislang vertraut die Geschäftsführung allerdings darauf, dass sich der Anteil im Rahmen des marktüblichen Handels mit Lufthansa-Aktien von selbst innerhalb dieser Vorgabe halte.

Geschäftsfelder des Konzerns

Passage

Der Bereich Passage (Passagier-Linienflugverkehr) macht 64 Prozent des Konzern-Umsatzes aus (Stand: 2005). Zu diesem Umsatz tragen folgende Linienfluggesellschaften und Allianzen bei:

Datei:DLH-Beteiligungen.jpg
Übersicht über den Konzernbereich Passage der Deutschen Lufthansa AG
(Die Lufthansa Cargo AG gehört als Frachtfluggesellschaft zwar zum Konzernbereich Logistik, nutzt jedoch auch die Luftfrachtkapazitäten der Fluggesellschaften im Bereich Passage.)

Die heutige Passagier-Linienfluggesellschaft Lufthansa (konzerninterne Bezeichnung: Lufthansa Passage Airlines) ist im gleichnamigen Konzern Deutsche Lufthansa AG die größte Einzelgesellschaft. Seit 1. Juli 2007 [2] ist der Lufthansa-Konzern Alleineigentümer der Swiss International Air Lines. Zuvor gehörte die Swiss aus rechtlichen Gründen bis zur Neuaushandlung von bilateralen Luftverkehrsrechten (insbesondere Landerechten) zwischen der Schweiz und insgesamt mehr als 140 außereuropäischen Ländern nur zu 49 % dem Lufthansa-Konzern. Die restlichen 51 % verblieben auf Grund einer sogenannte Nationalitätsklausel (Mehrheitseigentümer der Airline mussten aus der Schweiz stammen) zwar bei der eigens zu diesem Zweck gegründeten Schweizer Stiftung Almea, jedoch hatte der Lufthansa-Konzern bereits damals aufgrund vertraglicher Regelungen bereits die operative Entscheidungsmacht inne. Almea und Lufthansa waren in diesem Verhältnis (51:49) Eigentümer der Firma AirTrust AG, die wiederum Alleineigentümerin der Swiss war. Somit galt die Swiss als Schweizer Firma und konnte so die vorhandenen Verkehrsrechte in den Ländern außerhalb der Europäischen Union beibehalten, die seit jeher weltweit zwischenstaatlich geregelt und nicht an andere Staaten veräußert werden. An der deutschen Regionalfluggesellschaft Eurowings Luftverkehrs AG ist der Lufthansa-Konzern mit 49,1 Prozent Kapitalanteil beteiligt. Aufgrund einer Stimmbindungsvereinbarung mit dem Mehrheitsaktionär Albrecht Knauf verfügt der Lufthansa-Konzern allerdings über die Stimmenmehrheit, so dass die Eurowings Luftverkehrs AG faktisch von der Deutschen Lufthansa AG geleitet wird. 50,9 % der Kapitalanteile an Eurowings unterliegen einer sog. Call-Option. Aufgrund seiner Stimmenmehrheit bei der Eurowings Luftverkehrs AG leitet der Lufthansa-Konzern gleichzeitig die Billigfluggesellschaft Germanwings, eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der Eurowings Luftverkehrs AG. Eurowings ist zugleich Mitglied der vom Lufthansa-Konzern unter dem Markennamen Lufthansa Regional geleiteten Allianz von derzeit fünf Regionalfluggesellschaften. Die weiteren vier Mitglieder sind die beiden 100-prozentigen Tochtergesellschaften des Lufthansa-Konzerns, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti, sowie die beiden Franchisenehmer von Lufthansa Regional, Augsburg Airways und Contact Air. An der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair ist der Lufthansa-Konzern mit 13% beteiligt. Als weitere Einnahmequelle im Konzernbereich Passage kommen die aus der Mitgliedschaft von Lufthansa in der Star Alliance resultierenden Umsatzanteile hinzu, die in den jeweiligen Codeshare-Abkommen vertraglich festgelegt sind. Die aus der Mitgliedschaft von Swiss in der Star Alliance resultierenden Umsatzanteile fließen dem Lufthansa-Konzern indirekt über ihre Beteiligung an Swiss zu.

Die Fluggesellschaften unter der Marke „Lufthansa“

Im Unterschied zu den Übrigen zum Lufthansa-Konzern gehörenden Fluggesellschaften agieren die als Deutsche Lufthansa AG firmierende Lufthansa (Passage Airlines) sowie die beiden Tochtergesellschaften Lufthansa CityLine GmbH und Lufthansa Cargo AG unter der Corporate Identity des Markennamens „Lufthansa“. In der werbestrategischen Außendarstellung ihrer Verkehrsdienstleistungen knüpft ihre Corporate Identity an die bis Mitte der 1990er Jahre ausschließlich von der Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa AG geprägte Marke „Lufthansa“ an. Lufthansa ist unter den gewinnstärksten Fluggesellschaften der Welt heute auf Platz sechs (Stand: August 2007) [3] .

Streckennetz und Drehkreuze
 
Karte mit Ländern, die Lufthansa direkt anfliegt
  • Lufthansa (ohne Star Alliance) & Lufthansa Cargo
  • Nur Lufthansa Cargo
  • Das Streckennetz der Passagierfluggesellschaft Lufthansa umfasst weltweite Ziele. Allerdings fliegt Lufthansa den gesamten australischen Kontinent und Neuseeland nicht mehr selbst an, sondern teilt sich diese Fernverbindungen „auf halber Strecke“ mit Star-Alliance-Partnern, wobei deren Drehkreuz zum Beispiel in Singapur oder in Bangkok liegt.

    Der Lufthansa-Heimatflughafen Frankfurt/Main ist das größte Drehkreuz der Lufthansa. Das zweite Drehkreuz ist der Flughafen München. Seit der Übernahme der Swiss steht mit Zürich das dritte und damit erste ausländische Lufthansa-Drehkreuz fest. Regionales Drehkreuz der Swiss ist Zürich. Da die Schweiz kein EU-Mitgliedstaat ist, hat Zürich für Lufthansa auch insoweit luftverkehrsstrategische Bedeutung. Aktuelles Beispiel sind Planungen der EU-Kommission, den Handel mit quotierten Emmissionsrechten zur Reduzierung von Luftschadstoffen in der EU einzuführen. Daraus resultierende finanzielle Belastungen (Zukauf von Emissionsrechten bei anderen Unternehmen) könnten durch eine verstärkte Nutzung des Drehkreuzes Zürich abgemildert werden. Der Flughafen Düsseldorf entwickelt sich immer mehr zum vierten Drehkreuz der Lufthansa. Mit Beginn des Sommerflugplans 2008 setzt Lufthansa seinen Expansionskurs am Flughafen Düsseldorf weiter fort, indem sie dort drei Airbus A340 stationiert.

    Flugnummernsystem

    Alle drei Fluggesellschaften unter der Marke Lufthansa, also einschließlich der Lufthansa Cargo AG, führen ihre Flüge unter dem IATA Code LH durch. Die der Ticketnummer bei Passagierflügen unter der Marke Lufthansa vorangestellte Präfix-Nummer lautet 220. Der ICAO-Code für die Deutsche Lufthansa AG lautet DLH.

    LH-Flüge, die im Codesharing mit anderen Fluggesellschaften, insbesondere im Rahmen der „Star Alliance“, durchgeführt werden, tragen vierstellige Flugnummern, d.h. eine Ziffer mehr. Wer also zum Beispiel einen One-Stop-Flug „mit Lufthansa“ von Frankfurt/Main (IATA-Flughafencode: FRA) nach Sydney (SYD) gebucht hat (zum Beispiel LH4678/LH9012), könnte – auf beiden Flugabschnitten – (zum Beispiel FRA–Bangkok (BKK), BKK–SYD) ausschließlich von Bordpersonal der Thai Airways International („Thai“) „im Namen von Thai Airways International und Lufthansa“ an Bord von Flugzeugen der Thai begrüßt und betreut werden. Die Flugnummern werden nach einem festen Schema verteilt. So haben Frühflüge stets eine kleinere Nummer als Flüge auf der gleichen Strecke später am Tage.[4] Innerdeutsche Flüge von Frankfurt/Main aus - bei internationalen Flügen von ganz Deutschland aus - haben immer eine gerade Endziffer, innerdeutsche Flüge nach Frankfurt/Main bzw. sämtliche internationale Flüge nach Deutschland grundsätzlich eine ungerade. Innerdeutsche Verbindungen haben eine Flugnummer zwischen 001 (Frühflug Hamburg–Frankfurt) und 399 bzw. zwischen 800 und 1399. Die Bereiche 2630–2679 und 3000–4999 sind für innereuropäische Verbindungen reserviert.[5] Die Nummern LH6786 bis LH6838 sind derzeit Zugverbindungen zugeordnet, die in Kooperation zwischen der Deutschen Lufthansa AG und der Deutschen Bahn mit ICE-Zügen zwischen dem Flughafen Frankfurt/Main und Köln bzw. Stuttgart durchgeführt werden.

    Längster Nonstop-Passagierflug (gemessen an der Flugzeit) ist derzeit die Verbindung von Shanghai nach München (13:15 Stunden, Entfernung (Luftlinie) 8786 km) vor der Verbindung von Singapur nach Frankfurt (12:46 Stunden, 10.270 km), gefolgt von Tokio nach München (12:25 Stunden, 9379 km) und Frankfurt nach Mexiko-Stadt (11:45 Stunden, 9554 km). An der Strecke gemessen ist der längste Flug die Nonstop-Verbindung Frankfurt–Buenos Aires mit 11.465 km.

    Luftfahrzeug-Kennung

    Bei der jeweiligen Luftfahrzeug-Kennung der in Deutschland in der Luftfahrzeugrolle eingetragenen Flugzeuge des Lufthansa-Konzerns (zum Beispiel D-AIKJ) besteht eine – verbindliche – Systematik nur bei den ersten beiden Buchstaben. Der Buchstabe vor dem Bindestrich ist das Staatszugehörigkeitszeichen (ein „D“ für die Bundesrepublik Deutschland), der erste Buchstabe nach dem Bindestrich gibt Auskunft darüber, in welchem Bereich das Höchstabfluggewicht liegt (zum Beispiel „A“ für Flugzeuge mit einer höchstzulässigen Startmasse von mehr als 20 Tonnen). Die Kennzeichen-Vergabe erfolgt in Deutschland durch das Luftfahrt-Bundesamt. Ähnlich wie bei der Vergabe von Kfz-Kennzeichen kann bei der Vergabe der letzten drei Buchstaben ggf. auf etwaige „Kundenwünsche“ der Lufthansa eingegangen werden, falls die gewünschte Buchstabenkombination noch nicht vergeben ist. Tatsächlich wird der Lufthansa seit geraumer Zeit folgender „Kundenwunsch“ vom Luftfahrt-Bundesamt erfüllt: Der zweite Buchstabe nach dem Bindestrich soll auf den jeweiligen Flugzeughersteller bzw. die Konzerngesellschaft schließen lassen können, d. h.

    • B = Boeing (zum Beispiel D-ABXY)
    • C = Canadair Regional Jet (zum Beispiel D-ACLH)
    • D = Douglas – ausgemustert – (zum Beispiel D-ADSO)
    • I = Airbus Industrie (zum Beispiel D-AIHC)
    • LC = Lufthansa Cargo MD11 (zum Beispiel D-ALCS)
    • VR = Avro (zum Beispiel D-AVRO)
     
    Die Ju 52/3m mit dem Taufnamen Berlin-Tempelhof

    Dass die von der Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) in den Farben der „alten“ Lufthansa betriebene Junkers Ju 52 mit Taufnamen „Berlin-Tempelhof“ auf Rumpf und Tragflächen zwei verschiedene Luftfahrzeug-Kennungen trägt (D-AQUI und D-CDLH), ist damit zu erklären, dass der Buchstabe A in der Kombination D-AQUI nicht wieder vergeben werden konnte, weil die Ju 52 heute einer zu geringen Gewichtsklasse angehört. Die unübersehbar großen Buchstaben D-AQUI sind Teil dieses technischen Denkmals und stellen die vom damaligen Reichsluftfahrtministerium in den 1920er Jahren vergebene Luftfahrzeug-Kennung dar, während die gültige offizielle Luftfahrzeug-Kennung D-CDLH nur als kleine Buchstaben zu lesen sind, um den „lufthanseatischen Nostalgie-Look“ der „guten alten Tante Ju“ nicht schon auf den ersten Blick zu desillusionieren. Die letzten drei Buchstaben (DLH) stehen für „Deutsche Lufthansa“.

    Kundenbetreuung/-service

    Der Lufthansa-Konzern (Bereich Passage) betreibt unter dem Namen Miles & More seit 1993 eines der umfangreichsten Vielfliegerprogramme. Diesem Bonussystem haben sich die europäischen Luftfahrtunternehmen Adria Airways, Air One, Austrian Airlines Group, Croatia Airlines, Jat Airways, LOT, Luxair, und Swiss International Air Lines angeschlossen. Der Lufthansa-Service gliedert sich in ein Dreiklassensystem (Economy Class, Business Class und First Class). Ausschließlich für Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielfliegerprogramms Miles & More) und Passagiere der First Class werden an bestimmten Flughäfen (u.a. Frankfurt/Main und München) exklusive Lounge-Angebote vorgehalten, zum Beispiel Restaurants, Bars und Badelandschaften. Im First-Class-Terminal in Frankfurt/Main und in der neuen First-Class-Lounge in München werden die Passagiere in Limousinen direkt zu den Flugzeugen gebracht [6]. Für 2008 – nunmehr vor der verspäteten Auslieferung des Airbus A380 an Lufthansa im Jahr 2009 – ist eine komplett neu konzipierte First Class geplant, die sich deutlich von der 2003 neu gestalteten Business Class abheben soll.[7] In der Economy Class werden Filme und ähnliche elektronische Bordunterhaltung lediglich auf zentralen Monitoren gezeigt, die nicht von jedem Sitzplatz aus einwandfrei gesehen werden können. Wie bei vielen Fluggesellschaften auf Langstrecken bereits üblich, sollen ab Ende 2007 bei Lufthansa individuelle, beispielsweise im Sitz des Vordermannes eingebaute, Bildschirme (sogenannte PTVs) in einer neu gestalteten Economy Class der Langstreckenflotte eingeführt werden.

    Flottenübersicht

    Unter dem Markennamen Lufthansa betreibt der Konzern Deutsche Lufthansa AG die folgenden drei Flotten mit derzeit insgesamt 339 Flugzeugen (Stand: Juli 2007). Hinzu kommen die im Abschnitt Passage erwähnten Flotten, die sich ebenfalls im (Mit-)Eigentum des Lufthansa-Konzerns befinden.

     
    Boeing 747-400 „Hamburg“
     
    Airbus A300-605R „Witten“
     
    Airbus A321-100 „Osnabrück“ der Lufthansa im Landeanflug
     
    Airbus A340-600 „Lübeck“ der Lufthansa
     
    Boeing 737-300 „Sindelfingen“ der Lufthansa im Landeanflug
    Datei:ImageD-ACPF 2006-07-05 3927.jpg
    Bombardier CRJ-700ER „Uhingen“ der Lufthansa City Line
    Lufthansa
    (Passage Airlines)
    Aktiv[8][9][10] Bestellt[11][12][13] Option Anmerkung
    Airbus A300-603/605R 14 0 0
    Airbus A319-114 20 5 0
    Airbus A320-211 36 10 30 Option (30) umfasst verschiedene Typen der A320-Familie (A319 bis A321)
    Airbus A321-131/231 26 15 0
    Airbus A330-343X 10 5 0 Auslieferung ab Jan. 2008
    Airbus A340-313X 28 0 0
    Airbus A340-642(X) 17 7 0 Bestellung 8. Dezember 2004, 6. Dezember 2006; Auslieferung: Sept. 2006 bis 2009
    Airbus A380-841 0 15 10 Auslieferung ab Sommer 2009
    Boeing 737-330 33 0 0
    Boeing 737-530 30 0 0
    Boeing 747-430 30 0 0
    Boeing 747-830I 0 20 20 Bestellung 6. Dezember 2006; Auslieferung ab 2010
    Summe 244 77 60
    Lufthansa CityLine Aktiv Bestellt Option Anmerkung
    Avro RJ85 18 0 0
    Bombardier CRJ-200LR 26 0 0 Alle CRJ-100 wurden durch Austausch der Triebwerke zu CRJ-200 konvertiert.
    Alle CRJ-200 werden in LH-Flugplänen als CRJ-100 (CR1) ausgewiesen.
    Bombardier CRJ-701ER 20 0 0
    Bombardier CRJ-900ER 12 15 0
    Embraer 190 0 30 0 Bestellung 17. April 2007
    Summe 76 45 0
    Lufthansa Cargo Aktiv Bestellt Option Anmerkung
    McDonnell Douglas MD-11F 14 0 0
    McDonnell Douglas MD-11SF 5 0 0 Nach Außerdienststellung von acht Boeing 747-200F Investition in MD-11SF
    Summe 19 0 0
    GESAMT 339 122 60

    Am 21. September 2006 gab Deutsche Lufthansa AG die 30 Aufträge plus 30 Optionen für Airbus-Flugzeuge aus der A320-Serie bekannt[14]:

    Am 6. Dezember 2006 ließ der Lufthansa-Konzern die Bestellung von 20 Boeing 747-8 und noch weiteren sieben Airbus A340-642 verlauten. Erstere werden ab 2010 in die Flotte der Lufthansa integriert. Bei der A340-Bestellung handelt es sich um die zweite Nachbestellung dieses Flugzeugtyps. Sie werden sukzessive an die Lufthansa ausgeliefert.[15] Über den eventuellen Kauf neuer Langstreckenflugzeuge der neuesten Generation, sprich Airbus A350 oder Boeing 787 wird noch entschieden.

    Laut einer Pressemitteilung vom 17. April 2007 werden für die Lufthansa Regionalflotte 30 Maschinen der Embraer 190 Familie und 15 Bombardier CRJ 900 bestellt. Die Auslieferungen sollen Ende 2008 beginnen.[16]

    Flottenpolitik

    Die Flotten unter dem Markennamen Lufthansa gehören zu den modernsten der Welt. Die regelmäßige Verjüngung durch Verkauf älterer und Zukauf werksneuer Flugzeuge der jüngsten technischen Generation hat in erster Linie wirtschaftliche Gründe, da die Flugsicherheit aufgrund der intensiven Wartung der Flotten auch bei älteren Flugzeugmustern nicht beeinträchtigt ist. Als einflussreicher Großkunde und Erstbesteller (Launch Customer) hat die Deutsche Lufthansa AG die Entwicklung der Boeing-Flugzeuge B737(-100 und -300), der B747-400, der künftigen B747-8I sowie der Airbus-Typen A310, A340 und A380 entscheidend mitbeeinflusst. Insbesondere beim Verbrauch des kostenintensiven Kerosins können durch den Einsatz modernster Flugzeuge erhebliche Einsparungen im Bereich der variablen Kosten erreicht werden. Der durchschnittliche Verbrauch der Lufthansa-Passage-Flotte wurde von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) für das Jahr 2004 noch mit 4,29 Liter je 100 Passagierkilometer angegeben. Ein durchschnittlicher Verbrauch von drei Litern gehört zu den erklärten Unternehmenszielen des Lufthansa-Konzerns.

    Farbgebungen der Flugzeuge im Laufe der Firmengeschichte

    Seit Neugründung der Fluggesellschaft Lufthansa wurde die Flugzeugbemalung - unter Beibehaltung der Lufthansafarben Blau und Gelb, des Kranichsymbols sowie der weißen Lackierung des oberen Rumpfs - öfter geändert. Dabei wiesen die Veränderungen stets eine Tendenz zur stilistischen Vereinfachung auf, - bis hin zum „zeitlos“ minimalistischen Design der heutigen Flotten unter dem Markennamen Lufthansa.

    Waren die Flugzeuge der alten Lufthansa noch metallisch grau mit einem schwarz abgesetzten Frontbereich, so wurde ab 1955 zunächst ein aufwendiger Anstrich mit einem kobaltblauen Fensterband (RAL 5013) mit melonengelben Begleitstreifen (RAL 1028) eingeführt, darüber war der Rumpf weiß angestrichen, darunter metallisch glänzend. Das Leitwerk trug einen kobaltblauen Balken, darin eine kobaltblau umfasste, sich zur hinteren Leitwerkskante hin öffnende melonengelbe Parabelfläche mit dem Kranich-Emblem. Der Schriftzug „LUFTHANSA“ war in kursiven Buchstaben mit Serifen über dem Fensterband angeschrieben. Die Front war ursprünglich blau, in einem Bogen in das Fensterband übergehend. Die Frontradarabdeckung („Flugzeugnase“) war schwarz abgesetzt.

    Schon Anfang der 1960er Jahre wurde der Anstrich erstmals vereinfacht, die Begleitstreifen am Fensterband fielen weg und anstelle des aufwendigen Frontanstrichs wurden die Fensterbänder gerade zu den Cockpitfenstern weitergeführt. Der Firmenname wurde nun in Helvetica-Großbuchstaben angeschrieben. Das Signet stand teilweise anstelle der Parabel in einem gelben Balken auf dem Leitwerk.

    1967 wurde das Erscheinungsbild der Lufthansa von Otl Aicher überarbeitet. Das Emblem stand nun in einer kobaltblau umrandeten melonengelben Kreisscheibe auf dem kobaltblau lackierten Leitwerk, der Schriftzug „Lufthansa“ wurde in Helvetica angeschrieben (Groß- und Kleinbuchstaben). Der Rumpfanstrich blieb gleich, die gelben Begleitstreifen waren jedoch nicht mehr vorhanden.

    Seit 1988 werden die Flugzeuge der Lufthansa überwiegend weiß lackiert, der untere Rumpfbereich in hellgrau. Die Gestaltung des Leitwerks und des Lufthansa-Schriftzugs auf dem vorderen Rumpfbereich ist seit 1967 nahezu unverändert beibehalten worden, allerdings wurde die kreisrunde Umrandung des Kranich-Emblems auf dem Leitwerk ab 1988 leicht verbreitert. Nach Aussagen der Lufthansa steht diese Gestaltung für „Klarheit, Einfachheit und positive Merkmale wie Sicherheit und Zuverlässigkeit“.

    Sonderbemalungen im Linienverkehr
     
    Boeing 747-400 „Duisburg“ der Lufthansa in Star- Alliance-Farben, hier zugleich mit der Lufthansa-„Fußball-Nase“
    Datei:Airbus A321-131 - Lufthansa - D-AIRX.jpg
    Airbus A321-100 („Retrojet“) der Lufthansa

    Über die Flugzeuglackierung in den regulären Lufthansa-Farben hinaus sind im Linienverkehr des Öfteren Sonderbemalungen zu sehen.

    Da jedes Mitglied der Star Alliance sich verpflichtet hat, mindestens ein Flugzeug in seiner Flotte im Corporate Design der Star Alliance zu lackieren, befinden sich auch in der Flotte der Lufthansa Flugzeuge, die sich im Design lediglich durch das jeweilige, dezent angebrachte Unternehmenslogo von der Star-Alliance-Lackierung der anderen Allianzmitglieder unterscheiden. Aus ähnlichen Gründen, wie bei der Star Alliance, fliegen einzelne Flugzeuge der Lufthansa Cargo AG im WOW-Look, um weltweit für diese Logistik-Allianz zu werben.

    Obwohl die Deutsche Lufthansa AG nicht zu den offiziellen Sponsoren der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gehörte, versah sie einige ihrer Lufthansa-Flugzeuge, sei es in Standardlackierung oder in den Allianzfarben, mit einer „Fußball-Nase“, indem die Radarantennenverkleidung am Bug mit den typischen schwarzen Fünfecken und weißen Sechsecken des klassischen Lederfußballs verziert wurde.

    Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Deutschen Lufthansa AG im Jahr 2005 erhielt der Lufthansa-Airbus A321 mit der Kennung D-AIRX eine nostalgische Sonderlackierung, die an die Lufthansa-Bemalung Mitte der 1950er Jahre, und damit an die „Gründerzeit der neuen Lufthansa“ erinnern soll.

    Der Airbus A319-114 "Verden" mit der Registrierung D-AILU ist, passend zur Registrierung, auf der Seite der hinteren Kabinedrittel mit dem Maskottchen des Lufthansa-Kinderkonzepts „Lu’s World“ bemalt. Lu ist ein kleiner Kranich mit großem Schnabel.

    Der Airbus A321 D-AIRY „Flensburg“ zeigt am Heck die Fernsehfigur „Die Maus“ da die Entstehung und Inbetriebnahme des Flugzeugs 1999 vom WDR für „Die Sendung mit der Maus“ in 9 Folgen verfilmt wurde.

    Flugzeug-Taufnamen

    Viele Flugzeuge der Passagierfluggesellschaft Lufthansa sind nach deutschen Städten bzw. Bundesländern benannt. Eine Ausnahme bildet der Airbus A340-300 mit der Kennung D-AIFC, der nach den beiden, auf der Standard-Flugroute von Mitteleuropa nach Nordamerika liegenden, kanadischen Städten „Gander/Halifax“ benannt wurde. Dieser Doppelname soll daran erinnern, dass am 11. September 2001, dem Tag des Terrorangriffs gegen die USA, Flugzeuge, die aus Gründen des Treibstoffvorrats nach Schließung des US-amerikanischen und kanadischen Luftraums nicht mehr nach Europa umkehren konnten, in Gander (39 Flugzeuge) oder Halifax landen mussten, und speziell in Gander, das die größere Anzahl Maschinen aufnehmen musste, angesichts der schwierigen Umstände äußerst gastfreundlich behandelt wurden.


    Zwischenfälle
    Unfälle mit Todesfolge

    Der momentane Indexpunkt im JACDEC-Safety-Ranking beträgt für die Passagierfluggesellschaft Lufthansa 0,05 (2006), womit Lufthansa in der Unfallstatistik international an 18. Stelle, unter den bedeutendsten deutschen Fluggesellschaften an 10. Stelle steht. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass das JACDEC Safety-Ranking Flugleistung und Unfallzahlen seit 1973 beinhaltet. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten der heutigen deutschen Fluggesellschaften noch nicht gegründet. Der Index berücksichtigt neben der Flugleistung (Revenue Passenger Kilometers) auch die unfallfreien Jahre seit dem letzten Flugzeugverlust. Die Lufthansa gilt nach wie vor als eine der sichersten Fluggesellschaften der Welt.

    Seit 1955, dem Jahr der Aufnahme des Flugbetriebs der neuen Deutschen Lufthansa AG, weist die Unfallbilanz des Unternehmens fünf tödliche Unfälle mit insgesamt 146 Toten auf:

    Flugzeug Unfallhergang Datum
    Lockheed L-1049G Super Constellation (D-ALAK) Die aus Hamburg kommende Lufthansa-Maschine stürzt kurz vor der Landung in Rio de Janeiro ab. 36 der 39 Flugzeuginsassen sterben.[17] 11.1.1959
    Convair CV 440 (D-ACAT) Die aus Hamburg kommende Maschine (Flug LH 005 nach Frankfurt/Main via Bremen) stürzt in Bremen beim Durchstarten nach einem misslungenen Landeanflug ab. Alle 46 Insassen kamen ums Leben.[18] 28.1.1966
    Boeing 747-130 (D-ABYB, Taufname „Hessen“) Kurz nach dem Start in Nairobi (Flug LH 540) stürzt die Maschine ab. Mit 59 Toten von 157 Insassen handelt es sich um das schwerste Unglück in der Geschichte der Lufthansa. Gleichzeitig ist es weltweit der erste Absturz einer Boeing 747.[19] 20.11.1974
    Boeing 707-330C (Frachtversion) Die Lufthansa-Frachtmaschine stürzt in Rio de Janeiro kurz nach dem Start ab (Frachtflug LH 527 nach Senegal). Die dreiköpfige Besatzung kommt ums Leben.[20] 26.7.1979
    Airbus A320-200 (D-AIPN, Taufname „Kulmbach“) Die aus Frankfurt/Main in Warschau eintreffende Maschine (Flug LH 2904) kollidiert nach der Landung mit 70 Personen an Bord mit einem Erdwall am Ende der Landebahn. Durch den Aufprall stirbt der (wegen des Prüfungsflugs auf dem Kopilotensitz befindliche) Ausbildungskapitän. Ein Passagier kommt im brennenden Wrack ums Leben. 14.9.1993
    Entführungsfall Datum
    Lufthansa-Maschine (LH-Flug München - Beirut) in Beirut 29.10.1972
    Lufthansa-Maschine in Rom nach Kuwait 17.12.1973
    Lufthansa-Boeing 747-100 von Delhi nach Aden 1974
    Lufthansa-Boeing 737 „Landshut“ (D-ABCE)
    Stürmung der Maschine in Mogadischu durch GSG 9
    13.–17.10.1977
    Lufthansa-Boeing 727 auf dem Flug von Frankfurt nach Köln 12.9.1979
    Der Lufthansa-Airbus A310 (D-AIDM) „Chemnitz“ wird während
    des LH Fluges Frankfurt/Main - Kairo - Addis Abeba mit Ziel
    New York entführt. Nach einem Zwischenstop in Hannover gibt
    der Entführer auf[21].
    11.2.1993
    Entführungen

    Eine weitere Schattenseite in der Chronik der Deutschen Lufthansa AG stellen die sechs Flugzeugentführungen bis 1993 dar, als die (heute mehrheitlich in Privateigentum befindliche) staatliche Fluggesellschaft Lufthansa als Flagcarrier zu den besonders gefährdeten Zielobjekten globaler terroristischer Bedrohung gehörte. Allerdings gehören Fluggesellschaften nach wie vor, ungeachtet von zwischenzeitlichen Privatisierungen, zu den bevorzugten Zielen von Terroristen, so dass auch der Lufthansa-Konzern von den erheblich verstärkten Maßnahmen zum Schutz des Luftverkehrs profitiert. Das (insbesondere bei US-amerikanischen Fluggesellschaften übliche) Mitfliegen von sogenannten Sky-Marshals als Präventivmaßnahme nach dem 11. September 2001 wurde von der Deutschen Lufthansa AG bislang für Lufthansaflüge weder offiziell bestätigt, noch dementiert.


    Logistik

     
    MD-11F der Lufthansa Cargo

    In diesem überdurchschnittlich expandierenden Geschäftsfeld hat sich die aus der Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa AG in Form einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft ausgegliederte Lufthansa Cargo AG, Mitglied des Cargo Networks WOW, mittlerweile zu einer der weltweit führenden Frachtfluggesellschaften im Linienverkehr entwickelt. Sie nutzt und vermarktet auch die Luftfrachtkapazitäten der Passagierflugzeuge sämtlicher Fluggesellschaften im Konzernbereich Passage. Nurfrachtflüge führt Lufthansa Cargo unter LH-Flugnummern durch. Rund die Hälfte des Umsatzes der Lufthansa Cargo AG wird im asiatisch-pazifischen Raum getätigt. Im Oktober 2004 wurde in einem Jointventure zwischen Shenzhen Airlines (51%), Lufthansa Cargo AG (25%) und der DEG-Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (24%) die chinesische Frachtflugliniengesellschaft Jade Cargo International gegründet. Der Flugbetrieb wurde im August 2006 aufgenommen. Mit dieser Beteiligung hat sich Lufthansa Cargo indirekten Zugang zum innerasiatischen Luftfrachtmarkt verschafft. Des Weiteren ist die Lufthansa Cargo AG an dem 2004 errichteten „International Cargo Center Shenzhen (ICCS)“ beteiligt.

    Technik (einschließlich Pilotenschulung)

    Im Bereich Technik betreut der Lufthansa-Konzern über die konzerneigenen Fluggesellschaften hinaus weltweit sowohl konzernnahe, als auch fremde Fluggesellschaften. Die Lufthansa Technik AG ist heute eines der größten Flugzeugwartungsunternehmen der Welt. Im Joint Venture mit dem Hersteller von Regional- und Geschäftsreiseflugzeugen Bombardier betreibt die Lufthansa Technik AG die Wartungsfirma Lufthansa Bombardier Aviation Services GmbH. Vorwiegend den asiatischen Markt bedient der Lufthansa-Konzern mit AMECO Beijing, einem gemeinsam mit Air China betriebenen Joint-Venture-Unternehmen zur Wartung von Verkehrsflugzeugen der Herstellerfirma Boeing. Für die Flugzeugwartung notwendiges Material nebst Wartungseinrichtungen bietet die Lufthansa Technik Logistik GmbH an. Über die Flugzeugwartung hinaus bietet der Lufthansa-Konzern mit Lufthansa Flight Training die Ausbildung und Schulung von Cockpit- und Kabinencrews an.

     
    LSG Sky Chefs auf dem Flughafen Hamburg

    Catering

    Im Bereich Catering bereitet die LSG Lufthansa Service Holding AG, Markenname LSG Sky Chefs, als weltgrößter Caterer von Fluggesellschaften ein Drittel der Bordmahlzeiten aller Fluggesellschaften weltweit zu. Über den reinen Catering-Betrieb hinaus beliefert die Lufthansa WorldShop GmbH als Retailer mit den Bereichen Distanzhandel, Stationärhandel und Bordverkauf etliche Fluggesellschaften und Privatkunden mit Bordartikeln, Reiseutensilien und Merchandising-Produkten.

    IT-Services

    Die Tochter Lufthansa Systems AG ist mit rund 3.320 Mitarbeitern an mehreren Standorten in Deutschland und Niederlassungen in 17 Ländern einer der führenden IT-Dienstleister für die Airline- und Aviation-Industrie weltweit. Sie ist außerdem einer der führenden Anbieter von Flugverkehr-Informationstechnologie, luftverkehrsspezifische Software für Bord-, Flug- und Wartungsmanagement.

    Darüber hinaus hält der Lufthansa-Konzern noch Anteile an dem Flugreservierungssystem Amadeus (CRS).

    Touristik-, Service- und Finanzgeschäft

    Gegenwärtig ist der Konzern Deutsche Lufthansa AG mit 24,9 % an der Charterfluggesellschaft Condor Flugdienst GmbH beteiligt (Hauptanteilseigner ist mit 75,1 % der Touristik-Konzern Thomas Cook AG).

    Das Franchise-Unternehmen Lufthansa City Center Reisebüropartner GmbH (LCR) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Lufthansa-Konzerns. Die Reisebüro-Kette erwirtschaftet mit rund 300 Lufthansa City Centern in Deutschland und 540 Lufthansa City Centern in 59 Ländern einen Gesamtumsatz von mehr als rund 3,5 Milliarden Euro.

    Die Lufthansa Consulting GmbH mit Sitz in Köln berät Luftfahrtunternehmen weltweit. Seit ihrer Ausgliederung aus der Deutschen Lufthansa AG und Gründung als eigenständige GmbH im Jahr 1988 hat sie über 1.500 luftfahrtspezifische Projekte durchgeführt (Stand: 2007), vor allem in den Bereichen Airline Strategy, Airline Restructuring, Air Cargo Logistics, Airports und Airline Operations. Niederlassungen befinden sich in Frankfurt am Main, Moskau und Singapur.

    Die konzerneigene Delvag ist eine auf die Versicherung von Luftfracht spezialisierte Versicherungsgesellschaft. Die ebenfalls konzerneigene Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH ist auf das Geschäftsreisemanagement von Firmenkunden spezialisiert .

    Am Terminal 2 des Flughafens München (Bauzeit circa 1999 - 2003) hält die Deutsche Lufthansa AG eine 40-Prozent-Beteiligung. Über Tochter- und Partnergesellschaften hat sich die Deutsche Lufthansa AG das ausschließliche Nutzungsrecht für dieses Terminal gesichert (Kapazität: bis zu 25 Millionen Passagiere). Erstmalig im europäischen Luftverkehrsmarkt fand Bau und Betrieb eines Terminals durch die Deutsche Lufthansa AG und den dortigen Flughafenbetreiber statt. Zwischenzeitlich ist die Deutsche Lufthansa AG auch maßgeblich an der Fraport AG, der Betreiberin des Flughafens Frankfurt, beteiligt. Seit Januar 2005 betreibt die Deutsche Lufthansa AG dort zusammen mit der Fraport AG den Terminal 1 sowie das Lufthansa First Class Terminal mit exclusiven Lounges, das ausschließlich für Erste-Klasse-Passagiere und Mitglieder des „HON Circle“ (höchste Stufe des Vielfliegerprogramms „Miles & More“) bestimmt ist.

    Auch an nicht direkt mit dem Luftverkehr zusammenhängenden Unternehmen hält der Lufthansa-Konzern Anteile. Insgesamt ist der Konzern an mehr als 400 nationalen und internationalen Gesellschaften beteiligt. Eine detaillierte Übersicht findet sich auf der Lufthansa Financials-Site im Internet (siehe Weblinks).

    Kritik

    Verbraucherschutz

    Verbraucherschutzorganisationen werfen der Deutschen Lufthansa AG vor, in der EU geltende Passagierrechte, insbesondere bei Verspätungen und Annullierungen von Flügen, zu missachten[22]. Das Unternehmen ist, wie einige andere große Airlines auch, bislang nicht bereit, mit der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) geförderten „Schlichtungsstelle Mobilität“ zusammenzuarbeiten[23].

    Umwelt- und Lärmschutz

    Umweltschutzorganisationen werfen dem Lufthansa-Konzern vor, sich nicht genug für die Umwelt einzusetzen. So wird kritisiert, dass die Deutsche Lufthansa AG sich gegen einen Emissionsrechtehandel ausspricht, zumindest solange dieser ausschließlich für europäische Airlines gelten soll. Der Lufthansa-Konzern befürchtet Wettbewerbsnachteile gegenüber Airlines mit Sitz außerhalb der EU. Aber auch grundsätzlich bezweifelt der Konzern die Effektivität eines weltweiten Emissionsrechtehandels.[24]Demgegenüber verweist der Lufthansa-Konzern auf seine eigene Umweltpolitik. So setzt sich der Konzern für einen einheitlichen europäischen Luftraum ein, der die CO2-Emissionen bei innereuropäschen Flügen um 8-12% senken würde. Außerdem würden die angestrebten - direkten - Flugrouten nach China Umweltemmissionen verringern. Des Weiteren verweist der Konzern auf die Umweltfreundlichkeit der für seine Flotten genutzten modernen, d.h. treibstoffsparenden Flugzeugtechnik. [25]

    Bürgerinitiativen kritisieren, dass der Lufthansa-Konzern gegen ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen plädiere, das vom Flughafenbetreiber Fraport als Zugeständnis an die am Flughafen-Standort betroffene Bevölkerung zugleich mit dem Ausbau beantragt wurde. Die Deutsche Lufthansa AG sieht bei einem Nachtflugverbot vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa Cargo AG sowie 7.300 konzerneigene Arbeitsplätze bedroht. [26]


    Literatur

    • „Das große Buch der Lufthansa. Von der 'Tante Ju' bis zum Super-Jumbo“ von Günter Stauch, 144 Seiten, Verlag: Geramond (November 2002), ISBN 978-3765472381
    • „Im Zeichen des Kranichs. Die Flugzeuge der Lufthansa 1926–2006“ von Jochen K. Beeck, Motorbuch-Verlag, 288 Seiten, ISBN 3-61302-668-6
    • „Kranich in der Sonne. Die Geschichte der Lufthansa“ von Rudolf Braunburg, Fischer-TB.-Vlg.,Ffm (Dez. 1982), ISBN 978-3596230341
    • „Die Geschichte der Lufthansa. Vom Doppeldecker zum Airbus“ von Rudolf Braunburg (1991), 335 Seiten, ISBN 978-3891364161
    • „50 Jahre Lufthansa. Eine Erfolgsgeschichte in Fakten, Bildern und Daten“ von Klaus-Jochen Rieger, Verlag Heel, 183 Seiten, ISBN 3-89880-411-9
    • „75 Jahre Lufthansa“, Gera Nova Verlag (2001), ISBN 978-3897248304
    • „Die Deutsche Lufthansa AG: Ihre Gesellschafts- und konzernrechtliche Entwicklung“ von Sven A Helm, 378 Seiten, Peter Lang GmbH - Europäischer Verlag der Wissenschaften (Oktober 1999), ISBN 978-3631347157
    • „Möglichkeiten und Probleme der Mehrmarkenstrategie am Beispiel der Deutschen Lufthansa AG“ von Carsten Schmidt, Broschüre (23 Seiten), GRIN Verlag (1. Januar 2003), ISBN 3638198790

    Siehe auch

    Commons: Lufthansa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikinews: Portal:Deutsche Lufthansa – in den Nachrichten
    Wiktionary: Lufthansa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    1. „Lufthansa erzielt 2006 Rekordwerte bei Gewinn und Umsatz“,lufthansa.com, 9. März 2007
    2. Handelsblatt.com 21.7.07: „Lufthansa schließt Swiss-Übernahme ab“
    3. www.aerosecure.de: Top10: Die zehn größten Airlines der Welt nach Gewinn (Stand: August 2007)
    4. Lufthansa Magazin 02/07, Seite 12
    5. Lufthansa Magazin 02/07, Seite 12
    6. http://www.lufthansa.com/online/portal/lh/de/info_and_services/at_the_airport?l=de&nodeid=1756248 First Class am Flughafen], Lufthansa.com, 19. Dezember 2006
    7. Lufthansa startet neue First Class in 2008, finanznachrichten.de, 19. Dezember 2006
    8. ch-aviation.ch: Lufthansa Flotte 14. Juli 2007
    9. ch-aviation.ch: Lufthansa CityLine Flotte 14. Juli 2007
    10. ch-aviation.ch: Lufthansa Cargo Flotte 14. Juli 2007
    11. Airbus: Lufthansa Bestellungen 30. Juni 2007
    12. Boeing: Lufthansa Bestellungen 24. Juli 2007
    13. aerotransport.org: Lufthansa CityLine Bestellungen 31. Juli 2007
    14. Lufthansa vergibt Milliardenauftrag an Airbus tagesschau.de, 21. September 2006
    15. Lufthansa ordert 747-8, Lufthansa Konzern, 6. Dezember 2006
    16. Neue Flugzeuge für Lufthansa-Regionalflotte - Pressemitteilung
    17. Unfall Rio de Janeiro, flugzeug-absturz.de, 11. Januar 1959
    18. Unfall Bremen, flugzeug-absturz.de, 28. Januar 1966
    19. Unfall Nairobi, flugzeug-absturz.de, 20. November 1974
    20. http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19790726-1&lang=de
    21. aviation-safety.net
    22. Verbraucherzentrale Brandenburg, ARD-Bericht
    23. Bilanz der Schlichtungsstelle
    24. EMISSIONSHANDEL IM LUFTVERKEHR
    25. FAZ 15. April 2007
    26. Lufthansa-Chef: Nachtflugverbot gefährdet 7300 Jobs
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